Susan Mallery - Buchanan - 03
gewesen.
„Auf keinen Fall“, sagte sie und weigerte sich, hineinzugehen. „Ich habe alles, was ich brauche.“
„Das ist gelogen. Du hast nur langweilige Unterwäsche. Hallo, du hast einen tollen Freund. Er hat ein bisschen Spitze und Seide verdient, oder nicht?“
Und damit schob Madeline sie in den „Victoria’s Secret“-Shop. „Glaub mir, er wird begeistert sein.“
Falls er mich je wieder in Unterwäsche sehen sollte, dachte Lori. Gleichzeitig fand sie die Vorstellung spannend, in sexy Unterwäsche vor Reid zu stehen. Wie würde er wohl reagieren?
Madeline suchte verschiedene Artikel aus, Büstenhalter und Slips aus Seide und mit Spitzen. Als sie vor den Strings stehen blieb, schüttelte Lori vehement den Kopf.
„Auf keinen Fall werde ich so ein Ding anziehen.“
Madeline grinste breit. „Wollen wir wetten?“
Reid marschierte in Cals Büro in der Hauptfiliale des „Daily Grind“ und setzte sich auf den Lederstuhl gegenüber vom Schreibtisch seines Bruders.
„Alles klar?“, fragte Cal. „Du siehst fertig aus.“
„Mir geht’s gut. Ich bin immer noch mit der Post beschäftigt und hab die Briefe jetzt mal nach Datum geordnet.“
„Hey, klingt nach System.“
„Es ist die Hölle. Mir schreiben so viele Kinder. Viele wollen einfach nur mit mir Kontakt aufnehmen, sonst nichts. Sie fänden es toll, mit mir zu reden oder mich zu treffen.“
„Du bist eben berühmt.“
„Aber warum?“ Reid kam sich zurzeit so überflüssig vor. „Ich habe das komplette letzte Jahr verschwendet. Ich war verletzt, und das war auch noch meine eigene Schuld.“
Cal beugte sich vor. „Du hast dir doch nicht mit Absicht die Schulter gebrochen! Du bist ausgewichen, weil ein paar Kinder vor dir auftauchten. Das ist doch nicht deine Schuld.“
„So habe ich es dir zumindest erzählt“, sagte Reid. Endlich rückte er mit der Wahrheit heraus. „Da waren keine Kinder. Ich war betrunken. Deswegen bin ich von der Piste abgekommen und in den Baum gerauscht. Ich selbst habe mir meine Karriere ruiniert. Ich war betrunken und dumm. Aber wenn ich diese Briefe von den kranken Kindern lese, dann denke ich, ich darf mich über nichts beschweren. Ich sollte lieber etwas für sie tun.“
„Das ist nicht deine Aufgabe“, sagte Cal. „So funktioniert das Leben nicht.“
„Wie denn dann? Ich kann nicht einfach nur nutzlos herumhängen. Ich muss irgendwas Gutes tun. Ich weiß nur nicht, wie.“ Er sank in sich zusammen. „Die Presse ist hinter mir her. Sobald ich rausgehe, verfolgen sie mich.“
„Tja, dieser eine Artikel hat wirklich für Wirbel gesorgt.“
„Und weißt du was? Das kümmert mich gar nicht mehr.“ Warum sollte er sich über eine Frau ärgern, an die er sich nicht mal mehr erinnern konnte? Er wusste ja, dass er es noch konnte, wie er an dem Abend mit Lori festgestellt hatte. Das war ihm jetzt viel wichtiger.
„Ich will in der ‚Sports Bar‘ aufhören“, sagte Reid. „Ich spreche nachher noch mit Walker.“
„Du hast gerade gesagt, dass dich das mit der Presse nicht mehr stört.“
„Deswegen höre ich ja auch nicht auf. Ich muss einfach was anderes machen. Ich will nicht nur rumhocken und mir den ganzen Tag irgendwelche hohlen Storys anhören. Ich will ...“ Und das war ja das Schlimme: Er wusste nicht, was er wollte.
„Du bist doch reich, oder?“
„Wieso? Brauchst du einen Kredit?“
„Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Ich hab nur gerade gedacht, dass du wahrscheinlich mehr Geld hast, als du jemals ausgeben kannst.“
„Stimmt.“
„Dann gründe doch eine Stiftung. Eine echte. Investier so viel Geld, dass sie sich durch die Zinsen finanziert, und dann mach sie öffentlich.“
Reid richtete sich auf. Er wusste nichts über Stiftungen, außer dass sie einem guten Zweck dienten. Ihm fiel wieder ein, wie sehr sich die Kinder über die Sportausrüstung gefreut hatten. „Damit könnte ich dann das machen, was mich interessiert“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Cal. „Kinder und Sport.“
„Und noch mehr“, sagte sein Bruder. „Alle sind scharf auf dich. Du kommst in jede Veranstaltung rein. Und allein durch dein Erscheinen kannst du Dinge verändern.“
Reid wusste, dass sein Bruder recht hatte. Das funktionierte ja schon am Telefon. „Ich würde eine Menge dafür geben, wenn es nicht so wäre.“
„Wäre dir das wirklich lieber?“
Reid dachte an all die Briefe und Ersuche und daran, wie kalt sie abgeschmettert worden waren.
„Ich will kein Lob dafür,
Weitere Kostenlose Bücher