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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Dom«, sagte ich. »Mom hat am anderen Apparat schon aufgelegt.«
    Seine Stimme veränderte sich schlagartig. Sie war nun kein bisschen herzlich mehr, sondern total empört.
    »Susannah. Es freut mich zu hören, dass es Ihnen gut geht, aber ich würde trotzdem zu gern wissen, wann – wenn überhaupt – Sie mich über diese Person namens Jesse zu informieren gedachten.«
    Ups.
    »Er sagt, er wohne schon in Ihrem Zimmer, seit Sie vor einigen Wochen nach Kalifornien gezogen sind, und dass Sie sich dessen durchaus bewusst sind.«
    Ich musste den Hörer vom Ohr weghalten. Natürlich hatte ich gewusst, dass Pater Dominic sauer sein würde, wenn er von Jesse erfuhr. Aber ich hätte nie gedacht, dass er dermaßen ausrasten würde.
    »Das ist das Unerhörteste, was mir je untergekommen ist!«, ereiferte er sich immer mehr. »Was würde Ihre arme Mutter wohl sagen, wenn sie davon wüsste? Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich mit Ihnen machen soll, Susannah. Ich dachte, unser Umgang miteinander beruhe auf Vertrauen, aber Sie haben mir diesen … Jesse die ganze Zeit verheimlicht …«
    Zum Glück bimmelte es in diesem Augenblick auf der anderen Leitung. »Oh, Moment, könnten Sie mal kurz warten?«
    Bevor ich umschaltete, hörte ich noch, wie er zeterte: »Wagen Sie es ja nicht, mich auf Warteschleife zu legen …«
    Ich hatte gedacht, dass Debbie Mancuso auf der anderen Leitung wäre, aber zu meiner Überraschung drang plötzlich Cee Cees Stimme an mein Ohr.
    »Hey, Suze«, sagte sie. »Ich hab da noch ein paar Nachforschungen über den Vater deines Freundes angestellt …«
    »Er ist nicht mein Freund«, sagte ich automatisch. Jetzt schon gar nicht mehr.
    »Okay, okay, dann dein Möchtegern-Freund. Jedenfalls dachte ich, es würde dich interessieren, dass es mit Mr B ziemlich bergab gegangen ist, seit seine Frau – Tads Mom – vor zehn Jahren gestorben ist.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Bergab? Was soll das heißen? Auf die Finanzen kann das nicht bezogen sein. Ich meine, du hättest mal sehen sollen, wie die wohnen …«
    »Nein, nicht finanziell. Übrigens, keine Sorge, sie ist an Brustkrebs gestorben, der zu spät erkannt wurde, also wurde sie nicht umgebracht. Nein, nach ihrem Tod verlor Mr B jegliches Interesse an seinen Unternehmen und zog sich immer mehr zurück.«
    Aha. Wahrscheinlich war das der Zeitpunkt, als seine »Störung« sich zum ersten Mal zeigte.
    »Aber jetzt kommt der interessanteste Teil der Geschichte«, fuhr Cee Cee fort. Ich hörte, wie sie im Hintergrund auf ihrer Tastatur herumklapperte. »Es hat nicht lange gedauert, bis Red Beaumont fast alle seine Ämter an seinen Bruder übergeben hat.«
    »Seinen Bruder?«
    »Yeah. Marcus Beaumont.«
    Das haute mich jetzt doch ziemlich um. Marcus war mit Mr Beaumont verwandt ? Ich hatte ihn für einen kleinen Lakai gehalten. Aber nein, er war Tads Onkel!
    »Ja genau. Mr Beaumont – also Tads Vater – ist offiziell immer noch überall Firmenchef, aber im Grunde hat sein Bruderherz in den vergangenen zehn Jahren alle Geschäfte geleitet.«
    Ich erstarrte.
    Oh Gott. Hatte ich alles falsch verstanden?
    Vielleicht hatte nicht Red Beaumont Mrs Fiske umgebracht, sondern Marcus. Der andere Mr Beaumont.
    Hat Mr Beaumont Sie umgebracht? , hatte ich sie gefragt. Und sie hatte bejaht. Aber für sie dürfte Mr Beaumont eben Marcus Beaumont gewesen sein, nicht der arme Möchtegern-Vampir Red Beaumont.
    Nein, Moment mal. Tads Vater hatte mir doch geradeheraus gesagt, es täte ihm leid, dass er all die Leute getötet habe. Deswegen hatte er mich doch überhaupt erst eingeladen: weil er hoffte, ich könnte ihm helfen, sich mit seinen Opfern in Verbindung zu setzen.
    Nur dass Tads Vater offenbar nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Der hätte nicht einmal eine Kakerlake umbringen können, geschweige denn einen Menschen.
    Nein, wer auch immer Mrs Fiske und die ganzen Umweltschützer um die Ecke gebracht hatte, war schlau genug gewesen, seine Spuren perfekt zu verwischen.
    Und Tads Dad war dazu eindeutig nicht in der Lage.
    Dessen Bruder hingegen …
    »Ich hab ein echt übles Gefühl, was diese ganze Geschichte angeht«, sagte Cee Cee. »Ich meine, klar können wir nichts beweisen und so – und Tante Prus Erkenntnisse werden bestimmt nicht bei Gericht zugelassen, da bin ich anderer Ansicht als Adam – , aber ich finde, wir haben die moralische Verpflichtung …«
    Wieder wurde auf der anderen Leitung angeklopft. Pater Dom. Den hatte ich ja ganz vergessen.

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