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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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wenigstens ein funktionierendes Busnetz aufgezogen?
    »Ich weiß was«, sagte Hatschi und knallte sein leeres Glas auf die Küchentheke. »Wir spielen ein paar Runden Coolboarder.«
    Ich blinzelte ihn an. »Was für 'n Ding?«
    »Coolboarder.« Als er sah, dass ich immer noch nicht reagierte, sagte er: »Erzähl mir nicht, du hättest noch nie von Coolboarder gehört.«
    Er führte mich zum Breitbildfernseher im Wohnzimmer. Coolboarder stellte sich als Videospiel heraus. Jeder Spieler bekam ein Skateboard zugeteilt und dann musste man per Joystick möglichst schnell die Abhänge runterdüsen und alle möglichen Tricks vollführen.
    Nachdem ich Hatschi achtmal hintereinander geschlagen hatte, sagte er: »Wollen wir uns lieber einen Film angucken?«
    Da hatte ich wohl einen Fehler begangen – wahrscheinlich hätte ich den armen Jungen wenigstens einmal gewinnen lassen sollen. Um es wiedergutzumachen, bot ich freiwillig an, fürs Popcorn zu sorgen, und ging in die Küche.
    Und da wurde ich plötzlich schlagartig müde. Zwischen New York und Kalifornien gibt es drei Stunden Zeitverschiebung, sodass ich mich wie Mitternacht fühlte, obwohl es erst neun Uhr abends war. Andy und Mom hatten sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen, hatten aber die Tür offen gelassen, wahrscheinlich damit wir keine falschen Schlüsse zogen, was sie da drin wohl machten. Andy las einen Agententhriller, Mom schaute sich einen Fernsehfilm an.
    Bestimmt taten sie das alles nur uns zuliebe; bestimmt machten sie sonst am Samstagabend die Tür hinter sich zu beziehungsweise gingen zumindest mit Andys Freunden oder Moms neuen Kollegen vom Fernsehsender in Monterey aus. Ganz offensichtlich versuchten sie jetzt, eine Art Häuslichkeit zu demonstrieren, damit wir Kinder uns sicher und geborgen fühlten. Sie taten ihr Bestes, das musste man ihnen lassen.
    Während ich dastand und darauf wartete, dass das Popcorn aufplatzte, überlegte ich, was Dad wohl von der ganzen Sache hielt. Besonders begeistert war er über Moms zweite Heirat nicht gewesen, obwohl Andy, wie schon gesagt, ein echt netter Kerl ist. Darüber, dass ich an die Westküste ziehen sollte, war Dad dann noch weniger begeistert.
    »Wie soll ich denn immer mal wieder bei dir aufkreuzen, wenn du dreitausend Meilen weit weg wohnst?«, hatte er gefragt, nachdem ich ihm vom geplanten Umzug erzählt hatte.
    »Der Punkt ist doch, dass du überhaupt nicht bei mir aufkreuzen solltest, Dad«, hatte ich geantwortet. »Du solltest tot sein, schon vergessen? Du solltest das tun, was Tote eben so tun, statt Mom und mir nachzuspionieren.«
    Das hatte ihn ziemlich verletzt. »Ich spioniere euch nicht nach. Ich schaue nur nach dem Rechten. Will nur sichergehen, dass ihr glücklich seid und so weiter.«
    »Also gut, ich bin glücklich«, hatte ich gesagt. »Ich bin sehr glücklich. Und Mom auch.«
    Was natürlich gelogen war. Nicht in Bezug auf Mom, aber auf mich. Die Aussicht, umziehen zu müssen, hat te mich total fertiggemacht. Auch jetzt war ich mir noch lange nicht sicher, ob das hier wirklich gut gehen würde. Diese Sache mit Jesse … Wieso war Dad jetzt nicht zur Stelle? Wieso war er nicht oben in meinem Zimmer und verpasste Jesse einen Arschtritt? Schließ lich war Jesse ein Junge, und er trieb sich in meinem Zimmer rum, und Väter sind doch dazu da, so was zu beheben …
    Aber so ist das eben mit Geistern. Sie sind nie da, wenn man sie braucht. Nicht mal der des eigenen Vaters.
    Ich musste wohl ein Weilchen weggedriftet sein. Das Pling der Mikrowelle riss mich in die Wirklichkeit zurück. Ich holte das Popcorn heraus, öffnete die Tüte, und gerade als ich den Inhalt in eine große Schüssel füllte, kam Mom in die Küche und knipste die Deckenlampe an.
    »Hallo, Schatz.« Sie sah mich an. »Alles okay mit dir?«
    »Na klar.« Ich schaufelte mir eine Handvoll Popcorn in den Mund. »Hatsch… ich meine, Brad und ich wollen uns einen Film angucken.«
    »Bist du sicher?«, bohrte sie weiter und starrte mich besorgt an. »Dass alles in Ordnung ist, meine ich?«
    »Ja, alles bestens. Ich bin nur müde.«
    Sie seufzte erleichtert. »Ja, klar, ist wahrscheinlich der Jetlag. Aber … na ja, du hast so merkwürdig dreingeschaut, als du vorhin dein Zimmer gesehen hast. Okay, das Himmelbett war vielleicht daneben, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.«
    Ich kaute auf dem Popcorn. Solche Sachen kannte ich von Mom schon. »Das mit dem Bett geht absolut in Ordnung, Mom. Wirklich. Das ganze Zimmer gefällt

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