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Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Titel: Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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lächelte Hilda freundlich an. »Richtig, jetzt erinnere ich mich. An unserm ersten Tag las ich es am Schwarzen Brett. Aber dann habe ich gar nicht mehr daran gedacht. Die anderen haben es offenbar auch alle vergessen. Nur wenige von uns haben Bekannte in der Nähe, die sie besuchen könnten. Was haben Sie denn vor, Hilda?«
    »Ich will eine Tante von mir besuchen, die in einem Vorort wohnt, und bei ihr übernachten. Wenn jemand dort das Wort >Kran- kenhaus< ausspricht, springe ich ihm ins Gesicht.«
    »Wem müssen Sie sagen, daß Sie nachts nicht hier sind?« fragte Susy, welche die Mitteilung am Schwarzen Brett ebenfalls nicht beachtet hatte.
    »Nur der Schulleitung muß ich es melden.«
    »Weiß sonst niemand etwas davon, daß Sie fortgehen? Keine von den Mädels?«
    »Nein. Außer Ihnen habe ich niemand getroffen. Warum?«
    »Ach, ich fragte nur so.«
    »Ich muß mich beeilen«, sagte Hilda arglos. »Auf Wiedersehen bis morgen!«
    »Auf Wiedersehen!« Während Hildas üppige Gestalt sich entfernte, warfen die drei sich bedeutungsvolle Blicke zu.
    »Denkt ihr dasselbe wie ich?« fragte Connie leise.
    »So ungefähr«, antwortete Kit.
    Susy sah Kit zufrieden an. »Du hast gesagt, daß Hilda mit allem Schluß machen würde.«
    »Ich sehe, daß wir alle drei denselben Gedanken haben«, fiel Connie ein. »Aber wie sollen wir es anfangen?«
    »Wir müssen unbedingt etwas unternehmen«, sagte Susy.
    »Franziska soll vor bitterer Reue Staub fressen. Draußen regnet es. Das paßt trotzdem in unseren Plan.«
    »Arme gute Hilda!« seufzte Connie theatralisch. »Voller Verzweiflung und mit Selbstmordgedanken irrt sie draußen in Sturm und Regen umher. Die ganze lange Nacht bleibt sie fort. Ihre Peinigerin aber leidet unterdessen Höllenqualen.« Kit kicherte. »Großartig! Aber wie geht es weiter, wenn Hilda morgen früh nach einer behaglichen Nacht bei ihrer Tante zurückkehrt? Daran müssen wir auch denken.«
    »Ach, das werde ich schon ins reine bringen«, erwiderte Susy leichthin. »Die Hauptsache ist zunächst, Franziska Appetit auf Staub zu machen.«
    Franziskas Zimmer befand sich im dritten Stock neben dem von Elfe Holton. Elfes Zimmer gegenüber stand ein Eiswasserbehälter. Die drei Mädchen stellten sich um ihn herum und raschelten vernehmlich mit den Papierbechern.
    »Elfe ist ausgegangen«, sagte Susy laut. »Wie schade! Nun müssen wir ohne sie gehen.« Dann flüsterte sie den anderen zu: »Franziska ist in ihrem Zimmer. Seht ihr den Schatten an der Tür?«
    Connie wandte sich der Tür zu, damit Franziska deutlich verstehen konnte, was sie sagte. »Wollen wir nicht Hilda Grayson auffordern, mit uns ins Kino zu gehen? Sie scheint immer allein zu sein. Sicherlich kommt sie gern mit.«
    »Zu dumm, daß wir nicht früher daran gedacht haben«, antwortete Susy in düsterem Ton. »Nun ist es zu spät.«
    »Wieso?« fragte Kit. »Was ist denn mit Hilda los?«
    »Ich befürchte das Schlimmste. Vielleicht ist es auch nur Einbildung, aber ich habe Angst um Hilda. Sie war heute schrecklich niedergeschlagen. Und dann ist sie ganz allein fortgegangen. Ich wollte eigentlich nicht davon sprechen - wenigstens vorläufig nicht.«
    »Was willst du damit sagen?« Kit unterdrückte ein Kichern. »Schsch!« machte Susy und antwortete dann mit gedämpfter Stimme: »Es könnte uns jemand hören. Und wenn ich mich irre ...« Sie stieß Connie an und deutete auf den reglosen Schatten an Franziskas Tür.
    »So sag doch endlich, was eigentlich los ist!« drängte Kit. »Na gut. Aber ihr dürft zu niemand darüber sprechen. Ich versuchte, Hilda zurückzuhalten, doch sie hörte nicht auf mich. Vielleicht kommt sie auch zurück. Morgen früh müßte sie wieder hier sein - falls sie überhaupt zurückkehrt. Wie gesagt, es ist durchaus möglich, daß ich mich irre.«
    »Wir werden bestimmt keinem Menschen etwas erzählen.«
    »Also paßt auf! Ich arbeite mit Hilda zusammen und kenne sie daher ziemlich gut. Sie leidet zeitweise an Schwermutsanfällen. Wahrscheinlich ist es Vererbung. Heute war sie in einer beängstigenden Verfassung. Sie wollte sich’s nicht anmerken lassen, konnte es jedoch nicht verbergen. Natürlich sagte sie nichts von Selbstmord, aber diese Art ist die gefährlichste.«
    »Wie furchtbar!« rief Connie, während sie den Schatten an Franziskas Tür beobachtete.
    »Ja, ich befürchte ...« Susy machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann fort: »Sie war schrecklich aufgeregt, als sie fortging, und sagte, sie würde jedem

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