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Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Titel: Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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schwache Hoffnung - erblickte Susy in der Tatsache, daß Hilda sehr müde aussah. Sie hatte nachts schlecht geschlafen, erklärte sie den Mädchen.
    Susy hatte eigentlich vorgehabt, für Hilda eine Geschichte über Franziska zu erfinden, so daß Hilda unwillkürlich die richtigen Antworten auf Franziskas etwaige Fragen geben mußte. Aber nun war keine Zeit mehr dazu. Und die Wahrheit konnte sie Hilda erst recht nicht sagen. In kurzer Zeit würde Hilda mindestens fünf oder sechs Mädchen von ihrem Ausflug erzählt haben. Wenn Franziska durch andere davon erfuhr, würde sie Hilda aus Rache noch rücksichtsloser verfolgen als bisher.
    Der Speisesaal füllte sich schnell. Susy stöhnte leise auf, als sie Franziska und Luise Wilmont vor sich hergehen sah. Nun setzten die beiden sich an den einzigen Tisch, an dem noch Plätze frei waren.
    Franziska blickte auf, als die kleine Gruppe, Hilda voran, eintrat. Ihr verhärmtes Gesicht entspannte sich in so unaussprechlicher Erleichterung, daß Susy plötzlich heftige Reue verspürte. Hilda näherte sich dem Tisch mit der würdigen Langsamkeit einer Fähre, die auf ihren Anlegeplatz zusteuert, und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    »Guten Morgen, Hilda«, begrüßte Franziska sie freundlich.
    »Guten Morgen«, antwortete Hilda.
    »Was haben Sie denn gestern abend gemacht?« Franziskas Ton klang gleichgültig, aber Susy bemerkte, daß ihre Augen vor Neugier funkelten.
    »Ich war aus«, antwortete Hilda vorsichtig. Sie war zu oft in eine Falle gelockt worden.
    Susy atmete erleichtert auf.
    »War es nett?«
    »Ja, es ...«
    »Hilda ist erschöpft«, fiel Susy hastig ein und legte wie schützend einen Arm um Hildas Stuhllehne. »Sie hat nicht geschlafen und will nicht an diese Nacht erinn. Sie ist eben müde.«
    Es entging Franziska nicht, daß Hilda überrascht war. Sie schien Verdacht zu schöpfen, und ihre Augen wurden hart.
    »Wo waren Sie?« fragte sie scharf.
    »Warum? Ich .« begann Hilda.
    »Hilda hat Ihnen doch schon erzählt, daß sie aus war«, fiel Susy ein. »Sie ist spazierengegangen. Nicht wahr, Hilda, Sie gingen doch spazieren?«
    »Ja, sicher«, antwortete Hilda verwirrt. »Aber ...«
    »Was soll das alles bedeuten?« fragte Franziska in unheimlich ruhigem Ton.
    »Ich finde, es geht niemand etwas an, was Hilda außerhalb des Krankenhauses tut«, sagte Susy. »Genügt es nicht, wenn jede ihrer Bewegungen innerhalb des Hauses unter die Lupe genommen wird?«
    »Das finde ich auch«, fiel Kit kampflustig ein. »Kann sie denn keinen einzigen Schritt tun, ohne daß man sie einem Kreuzverhör unterzieht?«
    »Ihr Verhalten ist niederträchtig, Franziska«, fügte Connie hinzu.
    »Ich stellte eine höfliche Frage«, entgegnete Franziska kalt. »Ist das ein Verbrechen?«
    »Hilda wird wohl ihre Gründe haben, wenn sie Ihnen nicht antworten will«, erwiderte Connie scharf.
    »Aber ich will ja .« begann Hilda.
    Wieder wurde sie von Susy unterbrochen. »Lassen Sie nur, Hilda, Sie brauchen nicht zu antworten.« Dann sagte sie zu Franziska: »Hilda kann tun und lassen, was sie will, selbst wenn Sie anderer Meinung sein sollten. Warum die ewigen Verfolgungen?«
    »Ich ahnte nicht, daß eine harmlose Frage als Verfolgung ausgelegt werden könnte«, antwortete Franziska steif.
    »Das habe ich bisher auch nicht gewußt - bis ich hörte, wie Sie eine solche Frage stellen.«
    Die Stimmung wurde immer gespannter. Susy dachte später manchmal darüber nach, wie die Sache wohl ausgegangen wäre, wenn sich nicht plötzlich Luise Wilmont eingemischt hätte.
    »Wo waren Sie in der vergangenen Nacht, Hilda?« fragte sie. »Es schickt sich nicht, geheimnisvoll zu tun.«
    Hilda sah verwirrt von einem zum anderen. Susy warf Kit und Connie flehende Blicke zu. Aber die Gesichter der beiden blieben unbeweglich. Entweder konnten sie ihr nicht helfen, oder sie wollten es nicht. Hilda öffnete den Mund. Im nächsten Augenblick würde alles aus sein - und der Teufel würde los sein.
    »Die Wahrheit«, sagte Luise, »ist immer ...«
    »Ah!« entfuhr es Susy. Sie hatte einen erlösenden Einfall. Eine Welle der Erleichterung durchflutete sie. Einen Augenblick senkte sie die Lider, um den freudigen Glanz in ihren Augen zu verbergen. Als sie gleich darauf in Luises strenges Gesicht sah, nahmen sie jedoch einen flackernden und unsicheren Blick an.
    »Es steckt doch gar nichts - Geheimnisvolles dahinter«, stammelte sie in einem Ton, der nicht einmal ein Kind überzeugt hätte. »Hilda war nachts - bei -

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