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Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben

Titel: Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Abenteuer im Krankenhaus allgemein bekannt wurde. Die Gruppe um den Eiswasserbehälter hatte sich jedoch bereits zerstreut.
    »Also hören Sie!« Susy erzählte den beiden ihr Erlebnis im Kellergeschoß. Aber was Dr. Barry über den alten Kuppelsaal gesagt hatte, verschwieg sie. Das war schwer wiederzugeben, und sie hatte das Gefühl, daß es lächerlich klingen würde, wenn sie es wiederholte.
    »Wie wunderbar!« rief Constance Halliday, als Susy mit ihrem Bericht zu Ende war. »Durch einen romantischen jungen Doktor vom frühzeitigen Tode gerettet. Welch ein Glück!«
    »Glück oder nicht Glück«, entgegnete Susy. »Ich muß jetzt in mein Zimmer gehen und versuchen, meinen Kragen so zu befestigen, daß er mir morgen nicht ins Gesicht springt.«
    »Tut er das?« fragte Constance Halliday teilnahmsvoll. »Meine Kragen kommen nicht einmal in die Nähe meines Gesichtes. Es scheint ihnen nicht zu gefallen, denn sie kriechen mir immer den Rücken hinunter. Ich habe den ganzen Nachmittag einen zu überreden versucht, oben zu bleiben, aber vergebens.«
    »Wie gut, daß bei Ihnen nur die Kragen rebellieren!« fiel Katharina van Dyke in theatralischem Tonfall ein. »Sie sollten nur einmal erleben, wie die gesamte Tracht sich mir gegenüber benimmt. Ich ziehe hier und zupfe dort, aber sie schlüpft mir einfach davon. Meine Schürze schleicht eigensinnig nach hinten, um die Schleppe zu spielen. Und mein Kragen begnügt sich durchaus nicht damit, mir ins Gesicht zu springen. Er versucht dauernd, mich zu enthaupten.«
    Die drei Mädchen lachten.
    »Wollen Sie nicht mit Ihren Sachen in mein Zimmer kommen?« schlug Susy vor. »Vielleicht gelingt es uns mit vereinten Kräften, unseren Trachten Ordnung beizubringen.«
    »Ja, das ist eine gute Idee.«
    »Wird gemacht.«
    Sie verschmähten es, den Fahrstuhl zu benutzen, und liefen leichtfüßig die Treppen hinauf. Plötzlich fühlten sie sich vollkommen heimisch in Haus Brewster.
    Während die drei sich mit ihren Kragen und Schürzen abquälten, schlossen sie Duzfreundschaft. Sie nannten einander Kit, Susy und Connie. Endlich waren die widerspenstigen Kragen festgesteckt, so daß sie sich nicht mehr von ihrem Platz rühren konnten. Die Mädchen zogen dann wieder ihre Alltagskleider an und machten es sich bequem.
    Susy fragte Kit: »Wie bist du hierhergekommen?«
    »Das weiß ich selbst nicht mehr genau«, antwortete Kit, während sie sich auf Susys Bett ausstreckte. »Wir waren fünf Geschwister zu Haus, und ich stellte immer irgendwelchen Unfug an. Schließlich schickten meine Eltern mich in eine Klosterschule. Aber ich kletterte nachts aus dem Fenster, ließ mich an der Regenrinne hinunter und ging tanzen, denn ich wollte eine Dame von Welt werden. Ich haßte das Kloster und lief davon. Da war ein junger Arzt, ein Freund meines Bruders. Er sprach immerfort von diesem Krankenhaus. Und bevor ich wußte, wie mir geschah, war ich hier.«
    Connie, die reglos in einem Sessel saß, hatte mit einem sehnsüchtigen Ausdruck in ihren haselnußbraunen Augen zugehört.
    »Wie wunderbar!« sagte sie ein wenig neidisch. »Ihr Mädels müßt es lustig gehabt haben.«
    »Hast du es denn nicht lustig gehabt?« fragte Kit.
    »Nicht besonders. Ich hatte so viele Gouvernanten und durfte nie mit anderen Kindern spielen. Eine Zeitlang ging ich in Paris zur Schule, aber dort hat es mir gar nicht gefallen.«
    »Ach, du Armes!« sagte Kit, die an ihre eigene heitere Kindheit zurückdachte. »Wie kommt es dann aber, daß du ausgerechnet hier gelandet bist?«
    »Ja, das kam so.« Connie zögerte ein wenig und fuhr dann fort: »Meine Mutter macht sich nicht viel aus mir. Als ich in Chicago in die Gesellschaft eingeführt wurde und keinen der Männer heiraten wollte, die sie für mich aussuchte, verlor sie jedes Interesse an mir. Papa - mein guter Papa - schlug mir vor, etwas zu arbeiten. Ich hatte eine Menge über Krankenschwestern gelesen. Der Beruf erschien mir herrlich. Und dieses Haus ist so berühmt. Also kam ich hierher.«
    Kit und Susy machten nachdenkliche Gesichter. Connies Leben erschien ihnen viel interessanter und abwechslungsreicher als ihr eigenes. Aber wie schrecklich mußte es sein, von seiner Mutter nicht geliebt zu werden!
    »Und wie war es mit dir, Susy?« fragte Connie nach kurzem
    Schweigen.
    In diesem Augenblick läutete laut und eindringlich eine Glocke. Gleich darauf blieb eine Schwester in grauer Tracht vor der offenen Tür von Susys Zimmer stehen. Die Mädchen sprangen auf.
    »Es ist

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