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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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im Bett bleiben müssen. Das würde ihn mehr als alle Ermahnungen davon überzeugen, daß er sich in Zukunft schonen mußte.
    Er erlitt keinen neuen Anfall. Das Zelt wurde fortgenommen, und er konnte zur allgemeinen Erleichterung allein essen. Es hatte ihm gar nicht behagt, daß er sich füttern lassen mußte, und seine Stimmung war daher recht schlecht gewesen. Aber nun, da er etwas von seiner Selbständigkeit zurückerlangt hatte, wurde er ein überraschend angenehmer Patient. Er klagte niemals und nahm großes Interesse an seiner Umgebung.
    Sein Zimmergenosse war Herr Torrey, ein ruhiger alter Mann, der von einer einsam gelegenen Bergfarm stammte. Er hatte sich ein Bein gebrochen, als er von einem Heuhaufen gestürzt war. Lot kannte ihn schon lange, aber erst jetzt lernte er ihn näher kennen. Er sorgte sich bald mehr um den alten Mann als um sich selber.
    Herr Torrey hatte niemals Sonderwünsche, sondern lag stets still und geduldig da. Niemals klagte er über Schmerzen, obwohl ein schweres Gewicht an seinem Bein hing; immer lächelte er die Schwestern dankbar an, wenn sie ihn wuschen oder sein Bett machten. Alle hatten ihn gern - außer einer jungen Schwester namens Watson, die Patienten offenbar als ein unvermeidliches Übel betrachtete und überall Unbehagen verbreitete. Zwar verrichtete sie ihre Arbeit gewissenhaft, aber sie war unliebenswürdig und behandelte die Kranken wie lästige nutzlose Geschöpfe. Wenn sie Zwischendienst hatte, mußten Susy und Pat immer viel Zeit darauf verwenden, aufgebrachte Männer zu beruhigen.
    Eines Abends um sieben - Lot war schon aus seinem Zelt heraus und begann sich bereits etwas wohler zu fühlen - kam Schwester Watson wie gewöhnlich unlustig zum Dienst. Sogleich begann sie über die Arbeit zu brummen und zu stöhnen und wiederholte ein paarmal: »Die Patienten hier können einen rasend machen!«
    Als die Hauptarbeit getan war und die Schwestern ein wenig zum Aufatmen kamen, leuchtete das Licht über Herrn Torreys Tür auf.
    Schwester Watson brummte und ging zu ihm, kehrte jedoch nach kurzer Zeit mit einem zufriedenen Lächeln ins Büro zurück.
    »Dem habe ich’s gegeben!« sagte sie zu Susy und Pat. »Stellen Sie sich vor - jetzt um diese Stunde verlangt er Tee und Toast!«
    Pat sah von ihrer Schreibarbeit auf. »Wer will Tee und Toast?«
    »Dieser alte Torrey! Er sagt, er habe nichts zum Abendbrot gegessen und sei nun hungrig. Aber ich habe ihm gesagt, wir hätten keine Zeit, Extramahlzeiten zu kochen. Er solle gefälligst essen, wenn er etwas bekäme, sonst müßte er eben verzichten.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann schwang Pat ihren Stuhl herum. »Hören Sie mal, Watson, eine gute Krankenschwester zeigt es einem Patienten nicht, wenn sie sich über ihn ärgert. Herr Torrey hat sonst niemals irgendwelche Wünsche. Er konnte kein Abendbrot essen, weil er große Schmerzen hatte. Ich habe ihm Code- i'n gegeben und ihm gesagt, daß er sich melden solle, wenn er später Hunger bekäme. Doch selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, lag kein Grund vor, den alten Mann so anzufahren.«
    Schwester Watson zog die Mundwinkel herunter. »Nun, wenn Sie meinen - dann werde ich ihm etwas bringen. Aber ich sehe wirklich nicht ein, warum wir den Patienten noch außer der Reihe Essen kochen sollen, wenn .«
    Nun explodierte Susy. »Lassen Sie, ich werde ihm etwas bringen! Wenn Sie es täten, würde er wahrscheinlich daran ersticken.« Wütend stand sie auf und ging zur Küche. »Das erste Mal, daß er um etwas bittet!« murmelte sie vor sich hin, während sie den elektrischen Brotröster einschaltete und Teewasser aufsetzte. »Kein Wunder, daß die Leute die Krankenhäuser vorzeitig verlassen und die Schwestern gefühllos nennen! Wenn sie ihm seinen Wunsch wenigstens höflich abgeschlagen hätte!«
    Sie stellte Tee und Toast auf ein kleines Tablett und ging zu Herrn Torrey, der sie mit rührender Dankbarkeit empfing. »Entschuldigen Sie bitte die Belästigung!« sagte er leise.
    »Aber das habe ich doch gern für Sie getan!« Susy fing einen wütenden Blick von Lot auf.
    »Dieses langgesichtige Kamel sollte man rausschmeißen!« stieß er hervor. »Kommt hier rein und behandelt einen netten alten Mann wie ein Stück Dreck! Ich hätte sie am liebsten vermöbelt.«
    »Ruhe, Ruhe!« mahnte ihn Susy. »Wenn Sie sich zu sehr aufregen, werden Sie einen Rückfall bekommen.«
    »Laßt gut sein, Lot«, sagte Herr Torrey besorgt. »Das Mädel meint es ja nicht böse.

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