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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Sie sich wenigstens ein bißchen lang. Sie werden sehen, wie gut das tut. Bitte!«
    Nun entstand ein langes Schweigen. Susy und Dr. Marshall hielten den Atem an. Schließlich lachte Herr Rollins gutmütig. »Na
    schön! Ich habe noch nie einem netten Mädchen was abschlagen können. Hier, nehmen Sie den Wagenschlüssel!«
    Wieder war eine Weile alles still. Dann fragte Dora:
    »Liegen Sie bequem?«
    »Ja, danke.«
    »Gut! Jetzt will ich aber kein Wort mehr von Ihnen hören.«
    Er streckte sich wohlig und gähnte. »Das war keine schlechte Idee.«
    »Schsch!« machte Dora wie zu einem kleinen Kind.
    Alles war still. Eine Minute verging - noch eine. Dr. Marshall spähte durch den Türspalt. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Bei Gott, sie hat es geschafft!« Er nahm Susy am Arm und zog sie fort. »Er schläft wie ein kleines Kind. Wie heißt die Schwester?«
    Susy nannte ihm Doras Namen. Da tauchte das Mädchen auch schon auf dem Flur auf, zog leise die Tür hinter sich zu und kam auf Zehenspitzen durch den Korridor.
    »Schwester Macgraw!« sagte Dr. Marshall.
    Sie blieb stehen. »Ja?«
    »Das haben Sie wundervoll gemacht! Wir haben alles mit angehört. Wie sind Sie nur auf den Kniff gekommen?«
    »Ach, ich weiß nicht. Ich wußte nur, daß ich ihn dazu bringen mußte, sich hinten in den Wagen zu legen.«
    »Woher wußten Sie das?«
    Sie hob die Schultern. »Ich - wußte es eben.«
    »Soso! Das ist ja sehr interessant. Haben Sie schon Unterricht in Nervenbehandlung gehabt?«
    »Nein.«
    »Hm. Sie haben außerordentliches Talent dafür. Auf diesem Gebiet werden dringend geeignete Kräfte gebraucht. Die Sache hat Zukunft, wissen Sie. Ich werde mit der Schulleitung über Sie sprechen.«
    Doras Gesicht leuchtete auf. »Vielen Dank!«
    »Das ist das wenigste, was Sie verdient haben. Wenn Sie ihn nicht zum Schlafen gebracht hätten, wäre er gestorben.« Dr. Marshall nickte ihr zu und ging zum Büro.
    Susy sah Dora bedeutungsvoll an. »Sie haben ihm das Leben gerettet, indem Sie ihn zum Schlafen brachten! Das macht doch anderes wett, nicht wahr?«
    »Wie? Ja - natürlich!« Doras Augen strahlten.

 
     
Krankenschwestern
    Mitte November hörte Susy, daß Lot Phinney krank sei, und rief ihn an.
    »Nichts als Unsinn!« knurrte Lot, als sie sich nach seinem Ergehen erkundigte. »Ich wünschte, Bill wäre hier.«
    »Was fehlt Ihnen denn?« fragte Susy.
    Nach kurzem Zögern antwortete er: »Dr. Mason sagt, es wäre das Herz. Es scheint nicht mehr recht zu wollen. Vor ein paar Tagen hatte ich meine große Leiter ans Haus gestellt, um die Dachrinne zu reinigen. Dabei geriet ich etwas außer Atem und legte mich eine Minute lang. Und da geht doch diese Gans, meine Haushälterin, hin und ruft Dr. Mason, ohne mir was davon zu sagen.« Er schwieg.
    »Na und?«
    »Na und! Dieser dämliche Mason sagte, ich soll im Bett bleiben.«
    »Da sind Sie natürlich sofort aufgestanden.«
    »Na klar! Ich habe keine Zeit, müßig herumzusitzen und mit meinem Blutdruck schönzutun.«
    »Hat der Doktor gesagt, Sie hätten Koronarinsuffizienz?«
    »Ja, so hat er wohl gesagt. Aber eigentlich kommt es doch nur auf ein winziges Blutklümpchen heraus, das sich schon auflösen wird. Mich stört’s jedenfalls nicht.«
    »So! Und Sie laufen nach wie vor wie ein Wiesel herum?«
    »Sicher! Machen Sie sich man keine Sorgen um mich.«
    Zwei Tage später brachte man ihn ins Krankenhaus. Er hatte auf der Straße seinen Wagen hochgewunden, um einen Reifen zu wechseln. Ein Polizist hatte ihn bewußtlos aufgefunden. Als Susy zum Dienst kam, lag er in einem Sauerstoffzelt in Zimmer 9. Sobald sie Zeit fand, ging sie zu ihm hinein. Sein Kopf lag hochgebettet. Sein Gesicht sah grau aus, und er atmete schwer. Susy blieb hilflos und voller Mitleid am Fußende seines Bettes stehen. Er starrte sie aus dem durchsichtigen Zelt an. Eine Weile schwiegen beide. Schließlich brummte er: »Da bin ich nun!«
    »Ein Glück, daß Sie hier sind! Jetzt müssen Sie sich schonen, ob Sie wollen oder nicht.«
    Auch er schien ganz froh zu sein, daß er nun behütet und gepflegt wurde, knurrte jedoch eigensinnig: »Ich wäre lieber zu Hause.«
    »Haben Sie Schmerzen?« fragte Susy.
    »Kaum der Rede wert! Aber vorhin hat’s mich tüchtig gepackt.« Er rang nach Atem, und Susy ging aus dem Zimmer.
    Im Büro studierte sie seine Karte. Falls er keinen neuen Anfall bekam, würde er nach einer Woche aus dem Sauerstoffzelt herauskommen, aber danach mindestens noch sechs Wochen

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