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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Sie suchte das Babybecken ab, das Tauchbecken, den Sprungturm, suchte nach einem kleinen Körper in einem rosa-grünen Badeanzug. Ja, sie hetzte sogar zum großen Becken hinüber und starrte ins Wasser hinunter, voller Angst, Ellen auf dem Grund liegend zu finden.
    »Die Polizei«, murmelte Clare. Sie musste die Polizei rufen. Sie raste los, am Pool entlang, wobei sie Acht gab, dass sie auf dem nassen Zementboden nicht ausrutschte, denn sie hatte natürlich nach wie vor Alex auf dem Arm, der mit jedem Schritt schwerer wurde. Sie musste ins Büro des Bademeisters, wo es ein Telefon gab, um der Polizei Ellens Verschwinden zu melden. Dann konnten sie anjagen und das Schwimmbad mit Spürhunden absuchen oder was immer auch nötig war. Clare, die in ihrem knappen Badeanzug allmählich vor Kälte zu zittern begann, blinzelte die aufsteigenden Tränen zurück. Sie musste jetzt unbedingt ruhig bleiben.
    »Clare!« Zwei warme Hände umklammerten ihre Oberarme. Durch die nassen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht hingen, erspähte sie Rory und neben ihm Jessica. Beide waren vollständig angezogen und hatten trockene Haare, und Rory trug eine große Badetasche. Offenbar waren sie gerade erst angekommen.

    »Clare, was ist los?« Rory beugte sich ein wenig zu ihr herunter, um ihr in das verzweifelte Gesicht blicken zu können.
    »Es geht um Ellie«, stieß Clare atemringend hervor. »Sie ist aufs Klo gegangen und nicht wiedergekommen, und sie sagen, sie wäre gar nicht drin gewesen.«
    Es laut auszusprechen machte alles so viel schlimmer, und Clare brach in Tränen aus.
    Rory, der sie noch an den Armen hielt, drückte sie tröstend. »Machen Sie sich keine Sorgen, sie kann nicht weit gekommen sein«, beschwichtigte er.
    Clare hörte seine gelassene Stimme und wollte ihm fast glauben.
    »Sie gehen zum Bademeister und sagen ihm, was passiert ist«, befahl er, und seine ruhige Stimme durchdrang den Nebel von Clares panisch rasenden Gedanken. »Die werden eine Durchsage machen, und dann wird jeder nach ihr Ausschau halten. Vielleicht hat man sie ja bereits gefunden und kümmert sich um sie. Vielleicht sitzt sie ja schon im Büro. Ich seh mich mal um. Können Sie Alex noch halten?«
    Clare nickte wie betäubt und war zutiefst erleichtert, dass jemand da war, der ihr sagte, was sie tun sollte. Der Lautsprecher, ja natürlich. Mit zusammengepresstem Mund, um das Zittern ihrer Lippen zu verhindern, eilte sie davon, um den Bademeister zu informieren.
    Rory nahm Jessica auf den Arm und lief in die andere Richtung.
    »Clare«, rief er hinter ihr her. »Was hat sie an?«
    »Einen rosa-g-grünen Badeanzug. Das ist alles«, stotterte Clare, und wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen bei dem Gedanken an Ellens dünne kleine Ärmchen und Beinchen.
    »Okay. Machen Sie sich keine Sorgen, das haben wir gleich geklärt«, meinte Rory und lächelte ihr aufmunternd zu.
    Clare suchte hektisch nach dem Bademeister, bis sie ihn endlich bei ein paar Leuten stehen sah. Sie war gerade dabei,
ihm mit zerfahrenen Worten zu schildern, was geschehen war, als sie jemand am Arm berührte.
    »Sind Sie Clare?«, fragte sie ein nervöser Teenager.
    Als sie nickte, sagte das Mädchen verlegen: »Äh, da ist ein Mann in der Herrenumkleide und sagt, dass sie kommen sollen. Er sagt, sein Name ist Rory, und er hat sie gefunden.«
    »Oh, Gott sei Dank.«
    Clare rannte mit Alex auf dem Arm wie ein Blitz zu den Umkleidekabinen. Der Eingang zur Männerumkleide war direkt neben dem der Frauen. Clare platzte hinein, ohne auf die Männer zu achten, die hastig nach ihren Handtüchern griffen.
    »Rory?«, rief sie.
    »Hier drin«, antwortete es aus der Herrentoilette.
    Er kam ihr entgegen, als sie um die Ecke schoss. Jessie hatte sich fest an eins seiner Beine gekrallt.
    »Sie ist dort hinten, in der Ecke hinter den Waschbecken. Ich konnte sie nicht dazu überreden rauszukommen«, sagte er leise. »Ich glaube, sie hat nur Angst und braucht jemand, dem sie vertraut.«
    Clare hatte nur mit halbem Ohr hingehört und war bereits in die angewiesene Richtung unterwegs. Sie hörte ein leises Schluchzen und entdeckte schließlich Ellen, eine zarte, erbarmungswürdige kleine Gestalt, die sich an die Wand hinter den Waschbecken drückte, den Badeanzug noch bis auf die Knie heruntergezogen.
    »Ach, mein süßer Schatz.« Clare kniete sich auf den kalten Zementboden und zog Ellen sanft aus der Ecke hervor und in ihre Arme zu Alex, der aus Sympathie kräftig mitschluchzte.
    Clare zog

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