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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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schäbiger
grüner Frotteemantel, seine Zahnbürste steckte in dem alten grünen Glas: Alles wartete nur darauf, dass der wirkliche Rob wiederkam und seinen Platz einnahm. Sie fragte sich, wie es Nell wohl zu Mute sein musste, Abend für Abend hierher zurückzukehren, zu diesen Zeugnissen ihres vertrauten Ehealltags. Ohne Rob haftete selbst seinem Handtuch oder dem herben Geruch seiner Kleidung etwas Pathetisches an.
    Da sie fürchtete, gleich wieder in Tränen auszubrechen – verflixte Hormonspritzen -, beschloss sie impulsiv, einen Riesentopf Hühnersuppe zu kochen, irgendwas Gesundes und Nahrhaftes, mit jeder Menge Gemüse, von dem sie und Nell den Rest der Woche über leben konnten. Sie würde einen Teil davon in kleine Tupperware-Schüsseln abfüllen und einfrieren, die Nell rasch auftauen konnte, wenn sie und Rob wieder daheim waren. Daisy nahm ein Hühnchen aus dem Gefrierschrank, steckte es in die Mikrowelle und begann eifrig, Gemüse zu schneiden. Während die Zwiebeln auf dem Herd vor sich hin schwitzten, hackte Daisy wie irre auf Berge von Sellerie, Karotten und Kartoffeln ein. Das war das Problem mit Suppen, dachte sie, während sie eine Möhre zusammenschnippelte, dass die Stücke immer so klein und, na ja, suppenmäßig sein mussten.
    Als das Telefon läutete, griff sie rasch danach.
    »Tom?«, rief sie in den Hörer. »Ach, Mrs. Beeston, hallo! Hier spricht Daisy. Mama ist im Krankenhaus.«
    Mrs. Beeston, noch so ein aufrechter Stützpfeiler der Kirche – wie viele Stützpfeiler braucht eine Kirche eigentlich?, dachte Daisy – rasselte munter ihre guten Wünsche herunter und versprach, so bald wie möglich einen Auflauf vorbeizubringen, sie müsste nur noch dieses wundervolle Rezept suchen: das mit den vielen Zwiebeln und den Kartoffelchips.
    »Wunderbar, Mama würde sich sicher freuen! Und Dad
ebenfalls, wenn er wieder zu Hause ist, was nicht mehr allzu lange dauern sollte«, erklärte Daisy.
    Mrs. Beeston versicherte Daisy, dass alle ihren Vater sonntags bei der Messe vermissten und dass ihr Kreis eifrig dabei war, für Robs rasche Genesung zu beten.
    »Ganz unter uns, seit er krank ist, funktioniert das Lautsprechersystem nicht mehr so richtig«, vertraute Mrs. Beeston ihr an. »Er hatte immer so ein gutes Händchen damit. Wenn er nicht bald zurückkommt, kriegt die Gemeinde noch einen Hörschaden durch das dauernde Knacken und Pfeifen von dem Dings. Und der Pfarrer hat mal wieder keine Ahnung!«
    Nun, Daisy stellte in Aussicht, dass Robs gutes Händchen bald wieder zur Verfügung stehen würde, da die Ärzte sicher waren, das Problem jetzt eingekreist zu haben.
    Als sie aufgelegt hatte, machte sie sich abermals mit Hochdruck übers wehrlose Gemüse her. Nicht, dass Tom sie seit ihrer Ankunft gestern noch nicht angerufen hätte – nur ihre Gespräche waren so furchtbar unbefriedigend. Sie erinnerten sie an diese Kriminalserien, wo Besucher und Häftling per Telefon durch eine dicke Glasscheibe miteinander kommunizieren mussten. Tom schien genauso weit weg und unerreichbar zu sein, auch wenn er sich höflich nach Rob und Nell erkundigte.
    Sie packte das aufgetaute Huhn in den großen Suppentopf und schüttete eine Menge Wasser sowie das Gemüse dazu. Ihre Erfahrungen in der Zubereitung von Suppen hatten Grenzen; aber sie dachte sich, wenn sie den Gummiadler und das Gemüse ein paar Stunden kochte, damit das Wasser ein wenig Geschmack bekam, hernach das Fleisch von den Knochen löste und wieder in die Brühe beförderte, dann konnte sie wohl nicht allzu viel falsch machen. Es war doch bloß eine Suppe, oder? Sie warf noch einen zweifelnden Blick in den Topf, in dem auch einige recht groß geratene
Gemüsebrocken herumschwammen; na ja, das Zeugs würde nach ein paar Stunden eh zerfallen.
    Sie wischte den Küchenfußboden und kam dann zu dem schmerzlichen Schluss, dass sie das Staubsaugen nicht länger hinausschieben konnte – um drei wurde sie im Krankenhaus erwartet. Grimmig zerrte sie das alte Ungetüm unter der Stiege hervor und drehte eine Runde durchs Haus, saugte kurz über Küchenbänke, Teppiche und Sofas hinweg – versuchte sogar Molly, der derzeitigen Hauskatze, rasch eins überzusaugen, aber davon wollte Molly nichts wissen. Mit einem empörten Miauen sprang sie auf den höchsten Küchenschrank und funkelte von dort bitterböse auf Daisy hinab.
    Im Schlafzimmer ihrer Eltern versuchte Daisy, den Blick nicht auf das Nachtkästchen zu richten, auf dem noch immer aufgeklappt und umgedreht

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