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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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lausiges Ausgeliefertsein, dachte sie, als sie die Verbindung abbrach. Es sollte eine bessere Lösung geben als diese; jede Generation verlor die vorherige und musste den Kummer durchstehen, Generation über Generation über Generation, seit Abertausenden von Jahren.
    Der Gemeindepfarrer traf noch vor Tom ein. Nell und Daisy saßen noch im Besucherzimmer, hielten sich an den Händen und starrten dumpf das neueste Schild an, das diesmal über dem Waschbecken hing. »Teeblätter gehören weder in dieses Waschbecken noch in irgendein anderes!!!«, hatte jemand in großen, effizienten Lettern draufgeschrieben.
    Daisy blickte auf und sah, wie ein dickes Männchen in roten Shorts und Sandalen hereinstapfte. Es hatte schon ein wenig schüttere graue Haare, die glatt nach hinten gekämmt waren. Auf seinem T-Shirt prangte ein Button mit der Aufschrift ›Dog Spelt Backwards is Still Man’s Best Friend‹ . Unglaublich, dass er sich die Zeit genommen hatte, noch einen Button an sein T-Shirt zu pinnen. Und das um fünf Uhr morgens, dachte sie benommen.
    »Meine Liebe«, sagte er und kam, die fetten Ärmchen ausgebreitet, auf Nell zu. »Ich bin ja so froh, dass ich ihn Ende letzter Woche noch besucht habe. Niemand ahnte, dass es so ernst war. Aber eine innere Stimme hat mir geraten zu kommen.«
    Nell erhob sich steif. »Hallo, Frank!« Sie ließ sich von ihm umarmen. »Ich glaube, Rob war froh, dich zu sehen – auch wenn er vielleicht ein wenig brüsk gewirkt hat. Irgendwie wollte er nicht, dass du ein wenig länger bleibst. Frank, hast du schon meine Tochter Daisy kennen gelernt? Daisy, das ist unser Pfarrer, Reverend Frank Sneddon.«
    »Mein herzliches Beileid«, sagte der Priester und schwenkte
seine scharfen Schweinsäuglein auf Daisy. Dann umarmte er auch sie.
    Daisy nickte und versuchte, nicht zurückzuzucken. Er tut ja nur seine Pflicht, beschwichtigte sie sich.
    »Also«, sagte er, seine fetten Händchen sanft zusammendrückend, »wenn die Schwestern fertig sind, dann können wir ja zu Rob – äh, dem lieben Verblichenen -, zurückgehen und das eine oder andere Gebet sprechen.«
    Zu dritt schritten sie durch den Korridor wieder zum Krankenzimmer, Daisy, die den Arm um Nell gelegt hatte, und allen voran, wie ein kleiner Dampfschlepper, Reverend Sneddon. Es war so früh, dass die meisten Patienten noch schliefen und das ganze Krankenhaus im Halbdunkel lag, die Vorhänge vor den Fenstern zugezogen.
    Daisy merkte, dass ihr graute, das Zimmer noch einmal zu betreten. Sie fürchtete, Rob nun nicht mehr als Rob, sondern nur noch als Leiche anzusehen. Deshalb richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit darauf, Nell zu stützen und hinter dem flinken Reverend herzudirigieren.
    Sie folgten Sneddon in den Raum, und wie eine automatische Sprinkleranlage, die sich einschaltet, begannen bei beiden erneut die Tränen zu fließen.
    »Was zum Teufel!«, rief die Person im Bett und richtete sich kerzengerade auf.
    Der Pfarrer stieß ein entsetztes Jaulen aus, Nell hätte beinahe einen lauten Schrei von sich gegeben, und Daisy wich hastig stolpernd einige Schritte zurück.
    Der Mann im Bett trug einen blauen Flanellschlafanzug und hatte einen dichten, schneeweißen Bart.
    »Ich glaube wir haben uns im Zimmer geirrt«, beeilte sich Daisy zu erklären.
    »Ach du liebe Güte! Mein Fehler, mein Fehler! Muss mich irgendwie verschaut haben«, sagte Reverend Sneddon. »Tut mir schrecklich Leid, nur ein kleiner Irrtum!«, entschuldigte
er sich wortreich bei dem Mann im Bett, der seine schreckgeweiteten Augen auf die beiden weinenden Frauen und den dicken kleinen Priester in Sandalen richtete.
    »Es ist … nebenan«, stammelte Daisy und wich zurück in den Gang.
    In Robs Zimmer war alles friedlich; die Leselampe in der Ecke tauchte den Raum noch immer in ein goldenes Licht. Rob lag kerzengerade auf dem Bett und wirkte zunehmend wie eine Wachsfigur, die noch nicht angemalt worden war. Nell und Daisy senkten die Köpfe und beteten – oder, in Daisys Fall, taten, als ob sie beteten, während Reverend Sneddon seinen überschwänglichen Dank an den Allerhöchsten für das Leben seines Dieners Rob Mason zum Ausdruck brachte.
    Ich wäre eine ganze Spur dankbarer, Gott, wenn du sein Leben noch ein wenig verlängert hättest, dachte Daisy böse. Rob hätte locker noch zwanzig Jahre leben können, hätte meine Kinder in Armen halten sollen. Er hätte schwach und zittrig werden und falsche Zähne bekommen und allermindestens seinen vierzigsten Hochzeitstag

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