Suzannah und der Bodyguard
sollte.“
Als er sich ihr dieses Mal zuwandte, konnte sie im Licht einer Ampel, die sie soeben passierten, definitiv ein Lächeln erkennen.
„Hübsches Haus, das Sie da haben, allerdings lässt die Sicherheit zu wünschen übrig. Die Fenster lassen sich gut verriegeln, doch Ihre Vordertür ist kein großes Hindernis. Und Sie sollten sich ein Alarmsystem anschaffen. Abgesehen davon müssen Sie die Beleuchtung an der Gartentür auf der Nordseite ändern. Wenn Polizisten zu einem Einsatz gerufen werden, mögen sie es gar nicht, wenn sie direkt auf eine Lichtquelle zugehen müssen, von der sie geblendet werden.“
„Ich glaube es einfach nicht. Sie haben mein Haus ausgekundschaftet.“
Sein Blick ging wieder zu ihr zurück. „Ich bevorzuge den Ausdruck überprüft . Ausgekundschaftet klingt so negativ.“
Ihr Schnauben klang wenig damenhaft. Im Moment wusste sie wirklich nicht, ob sie ihm Vorhaltungen machen sollte, weil er ihre Privatsphäre verletzt hatte, oder ob sie seine Ehrlichkeit bewundern sollte. Er hätte ganz leicht den Unwissenden spielen und sie nach dem Weg fragen können, dann wäre sie kein Stück klüger gewesen.
Oh Gott, suchte sie tatsächlich nach positiven Eigenschaften bei diesem Mann, der ihr die ganze letzte Woche wie ein Schatten gefolgt war? Und das nur, weil seine ungehobelte maskuline Präsenz sie auf eine irritierende und nicht zu erklärende Weise ansprach.
Oh Suz, das ist jämmerlich. Ganz offensichtlich lag ihr letztes Mal schon viel zu lange zurück. Sobald sie am Montag wieder im Büro wäre, würde sie in ihrem Adressbuch die Nummer von Gab Courtney raussuchen und ihn anrufen. Bei der Vernissage letzte Woche hatte er ihr ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass er interessiert war. Tatsächlich hatte es ihr auch Spaß gemacht, mit dem attraktiven, knapp zwei Meter großen Mann zu flirten. Zumindest so lange, bis John Quigley ebenfalls dort aufgetaucht war.
„Endlich wieder zu Hause“, sagte er, und sie bemerkte, dass er in ihre Auffahrt einbog.
In der Dunkelheit suchte sie nach ihrer Handtasche, die sie dummerweise im ihr nicht vertrauten Fußraum des Wagens abgelegt hatte. Plötzlich ging die Innenbeleuchtung an, und ihr Blick huschte nach oben, wo er seinem begegnete.
Fehler. Im warmen, maskulin riechenden Innenraum des Wagens spürte sie für einen Moment lang eine Art von Verbindung zwischen ihnen. Schnell griff sie nach ihrer kleinen Handtasche.
„Nun denn, Detective, vielen Dank, dass Sie mich nach Hause gebracht haben.“ Ihr Herz schlug wie wild, als sie sich abwandte und mit der Hand nach dem Türgriff tastete.
„Geben Sie mir nur eine Sekunde, ich folge Ihnen auf dem Fuße.“
Bei dieser Ankündigung mit seiner sexy Reibeisenstimme fuhr sie zu ihm herum. „Jetzt ist aber Schluss, Detective. Offenbar haben Sie mich nicht genau oder lange genug beobachtet, denn sonst wüssten Sie, dass ich nicht die Angewohnheit habe, Männer in mein Haus einzuladen. Selbst dann nicht, wenn sie mir so sympathisch sind, dass ich mich auf ein erstes Date einlasse. Demnach müsste schon die Hölle zufrieren, bevor ich einen Cop – und zwar einen aufdringlichen Cop, der mich dazu genötigt hat, mich von ihm nach Hause fahren zu lassen, wie ich hinzufügen möchte – in mein Haus bitte.“
Auf seinem Gesicht erschien ein breites Lächeln, das seine kantigen Wangenknochen noch mehr betonte und auf der linken Seite seines Mundes ein Grübchen entstehen ließ. „Ohne Ihren beträchtlichen Charme schmälern zu wollen, Miss Phelps, ich dachte eigentlich mehr an eine Sicherheitsüberprüfung. Sie wissen schon, einen Blick in die Schränke werfen, hinter den Duschvorhängen nachsehen, die Fenster kontrollieren.“
Ihr Gesicht brannte. Er sollte sich zum Teufel scheren. „Danke, aber ich habe alles im Griff.“ Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und stieg aus dem Wagen.
***
Quigg stieß einen unterdrückten Fluch aus. Wie konnte die Frau nur so stur sein? Als er sie einholte, versuchte sie gerade, den Schlüssel ins Türschloss zu kriegen. Mit der Hand auf dem Türknauf drehte sie sich zu ihm um. Im Licht der Lampe über der Eingangstür wirkte ihr blasses Gesicht kühl und unglaublich hübsch.
„Wie ich mich ganz deutlich erinnere, habe ich Ihr Angebot, den großen starken Mann für eine hilflose Frau zu spielen, abgelehnt.“
Er musste ein Lächeln unterdrücken. Was ihm offenbar nicht ganz gelang, denn sie presste verärgert die Lippen aufeinander.
„Könnten Sie
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