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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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mir bitte verraten, welchen Teil von Nein, danke Sie nicht verstanden haben?“
    Da war er wieder, dieser hochnäsige Tonfall, mit dem sie klang wie die Königin von Saba. Ging es überhaupt noch arroganter?
    „Meine Güte, Suzannah, Sie müssen sich angewöhnen, einfachere Wörter zu verwenden, vielleicht am besten solche mit nur einer Silbe.“
    Sie legte den Kopf schief. „Wissen Sie was, Detective, Ihr Verhalten grenzt langsam an das eines Stalkers.“
    Sein Gesicht nahm einen ernsten Zug an. „Das glauben Sie doch nicht wirklich.“
    Oder etwa doch?
    „Gehen Sie einfach nach Hause, Detective. Oder zurück auf diese Party. Ich brauche Ihre Hilfe nicht.“
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an, er konnte es fühlen. „Dieses ständige Zurückweisen von angebotener Hilfe wird bei Ihnen langsam zu einem Muster.“
    „Genauso wie Ihre Versuche, mich dazu zu überreden, Ihre Hilfe anzunehmen.“ Sie drückte den Rücken durch und richtete sich zu voller Größe auf. Dank dieser Stelzen, die sie als Schuhe bezeichnete, befanden sich ihre strahlend blauen Augen ganz knapp über den seinen. „Ich schätze es gar nicht, wenn man mich wie eine schwache verängstigte Frau aussehen lässt.“
    Verängstigt? Ha! Sie war gar nicht vernünftig genug, um verängstigt zu sein. Eher beängstigend . Nicht zu vergessen nervtötend, stur und einfach nur dumm. Eine Sekunde lang war er versucht, es einfach sein zu lassen und nach Hause zu fahren. Dann fielen ihm wieder diese obszönen, verwelkten Rosen ein, die brutal zerstochenen Reifen, und er unterdrückte ein Seufzen.
    „Hören Sie, ich möchte mich einfach nur davon überzeugen, dass sich niemand im Haus befindet und alles in Ordnung ist. Danach mache ich mich auf den Weg.“
    An ihrem Gesicht konnte er sehen, dass sie nicht überzeugt war.
    „Jemand hat Ihnen heute Nacht die Reifen aufgeschlitzt, Schätzchen. Da Sie zu stur sind, um Anzeige zu erstatten, müssen Sie mit mir vorliebnehmen. Mein Gewissen lässt es nicht zu, dass ich nach Hause fahre, bevor ich nachgesehen habe, ob Sie in Ihrem Haus sicher sind und die Tür hinter sich verriegelt haben. Das würde ich für jeden tun, falls es Sie beruhigt.“
    Für einige Augenblicke sah sie ihm in die Augen, versuchte ihn einzuschätzen. „Okay“, lenkte sie schließlich ein. „Wenn ich Sie nicht anders loswerde, dann okay.“
    Sie drehte sich wieder zur Tür um und machte sich erneut am Schloss zu schaffen. Machte er sie nervös? Der Gedanke verschaffte seinem männlichen Ego Genugtuung, bis ihm wieder einfiel, dass sie vielleicht tatsächlich vor ihm Angst haben könnte. Die Genugtuung war wie weggefegt.
    Schließlich gab das Schloss nach. Suzannah drehte den Türknauf, zog den Schlüssel aus dem Schloss und ging hinein. Quigg folgte ihr und fand sich in einer kleinen Diele wieder, die von dem gedämpften Licht von zwei geschmackvollen bronzefarbenen Wandleuchtern erhellt wurde. Sie ließ die Schlüssel auf einen glänzenden Mahagonitisch fallen und lehnte sich dagegen, um sich die Schuhe auszuziehen. Sie war die reine Anmut, mit Beinen bis zum Himmel und unglaublich glatter Haut. Im Spiegel an der Wand hinter ihr erhaschte er einen Blick auf ihren nackten Rücken, als sie sich nach vorn beugte und ihre aus lächerlich wenig Leder bestehenden Sandalen von den Füßen streifte.
    „Himmel, das fühlt sich gleich viel besser an“, sagte sie. Der Tonfall ihrer Stimme verriet die allen Frauen gemeinsame Erleichterung, sich endlich von teuflisch drückenden, doch gleichzeitig unwiderstehlich schicken Schuhen befreien zu können.
    Und er hatte einen Ständer wie ein hinter den Ohren noch grüner Junge beim Abschlussball.
    „Das sollten Sie besser nicht tun.“ Seine Worte klangen härter als beabsichtigt.
    „Also bitte.“ Sie rollte mit den Augen. „Machen Sie jetzt auf Dr. Scholl? Möchten Sie mir einen Vortrag darüber halten, dass hohe Absätze schlecht für meine Füße sind? Wollten Sie mir etwa ein Paar mit vernünftigen, flachen Absätzen empfehlen?“
    „Die Schlüssel auf dem Tisch dort liegen zu lassen, meinte ich.“
    „Oh, das.“ Sie nahm den Bund mit den vielen Schlüsseln hoch. „Keine Sorge, das wird nicht zur Gewohnheit. Also, wollten Sie nicht etwas überprüfen? Ich ziehe mich um, während Sie …“
    „Nein. Sie bleiben zumindest so lange in meiner Nähe, bis ich das Haus kontrolliert habe.“
    Damit hatte er das Falsche gesagt. Oder zumindest auf die falsche Weise. Wie auch immer, er konnte

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