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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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Feuerlöscher zu bekämpfen, wich allerdings zurück, weil er befürchtete, dass der Tank explodieren könnte. Schon witzig, dass alle immer vor dem Tank Angst haben, wo doch in neun von zehn Fällen die eigentliche Gefahr in einer Explosion der Hydraulik besteht. Das ist auch der Grund, warum sich die Feuerwehrmänner einem Fahrzeug immer nur von vorne oder von hinten nähern und nie von der Seite …“
    „Richtig“, unterbrach Quigg die Erklärung. „Er brachte sich also in Sicherheit und wählte den Notruf?“
    „Er ließ seine Frau anrufen.“
    „Wie ist der Brand ausgebrochen?“ fragte Suzannah.
    „Kann ich noch nicht sagen, Ma’am.“ Das Funkgerät an seinem Gürtel erwachte mit einem lauten Knacken zum Leben, und er hielt kurz inne, um die Lautstärke herunterzudrehen. „Bei vielen Fahrzeugbränden ist die Elektrik schuld, aber meist handelt es sich da um ältere Fahrzeuge und nicht um aktuelle BMWs. Ich gehe mal nicht davon aus, dass Sie Grund haben anzunehmen, jemand möchte Ihnen etwas heimzahlen?“
    John trat an ihre Seite. Obwohl sich ihre Körper nicht berührten, konnte sie seine Anspannung spüren. Sie hob den Kopf, und ihr Blick traf den seinen. Erzähl es ihm, las sie in seinen Augen.
    „Du hast recht“, sagte sie, als hätte er es laut ausgesprochen. „Es wird Zeit.“
    „Ma’am?“
    Sie wandte sich wieder an den Constable. „Doch“, sagte sie mit leiser Stimme. „Doch, ich glaube, jemand hat das absichtlich getan.“

KAPITEL 6
    Es war bereits nach zehn Uhr, als endlich alle verschwunden waren. Ein zunehmend verblüffter Constable Lambert hatte ihre Aussage aufgenommen, wobei sich der Vorgang dank der gründlichen Notizen in ihrem Terminkalender abkürzen ließ. Dort hatte sie jeweils Datum, Uhrzeit und sogar die Ergebnisse ihrer eigenen Nachforschungen bei den Blumenhändlern notiert. Ihr ausgebranntes Auto war zur forensischen Untersuchung abgeschleppt und ihre Nachbarn waren zu eventuellen Beobachtungen befragt worden. Sogar die Auffahrt hatte man gereinigt. Zu guter Letzt konnte sie endlich die Tür hinter dem letzten Ermittler schließen, und sie und John waren wieder allein.
    „Na also, das war doch gar nicht so schwer, oder?“, sagte John, während er das Wohnzimmer durchquerte.
    „Kommt darauf an“, meinte sie und bückte sich, um die Terminkalender wieder einzusammeln, die sie auf dem Couchtisch hatte liegen lassen.
    „Kommt worauf an?“
    Sorgfältig legte sie die Terminkalender wieder in die Schachtel zurück. „Darauf, ob die Untersuchung vielleicht nicht doch noch ergibt, dass es sich um einen Kabelbrand handelte. In dem Fall hält man mich vermutlich für eine hysterische und überängstliche Frau.“
    „Aaarrgh!“
    Sie reckte das Kinn vor. „Was?“
    „Du bist so was von stur. Hat Lambert irgendwas gesagt, das deiner Meinung nach darauf schließen lässt, dass er an deiner Aussage auch nur den geringsten Zweifel hat?“
    „Natürlich nicht. Schließlich hast du ja die ganze Zeit hinter mir gestanden. Was hätte er also machen sollen?“
    „Seinen Job.“ Ungeduldig fuhr sich John mit der Hand über den Nacken. „Den er auch ohne meine Gegenwart erledigt hätte.“
    Seine Gegenwart .
    Darüber mussten sie auch noch reden. Während sie die Fragen des Constables beantwortete, hatte sich ein dumpfer Schmerz in ihrem Inneren ausgebreitet, ein Schmerz, der nichts damit zu tun hatte, dass jemand ihren Wagen in Brand gesetzt hatte. Vielmehr schmerzte sie die Erkenntnis, dass es ab jetzt keinen Grund mehr für John Quigleys Anwesenheit in ihrem Leben gab.
    Sie legte die Schachtel mit den Terminkalendern in die Archivierungsbox aus Wellpappe zurück und richtete die Kanten sorgfältig aus, sodass er exakt auf den Karton mit den früheren Jahrgängen stand. „Also“, sagte sie und setzte wieder den Deckel auf die Schachtel, „das heißt dann wohl, dass Sie gehen können, oder nicht, Detective?“
    Er drehte sich um und starrte sie an. „Gehen? Wovon zum Teufel sprichst du da?“
    Sie drückte den Rücken durch. „Was glaubst du, wovon ich spreche? Gehen. Nach Hause. Wieder dein eigenes Leben leben.“
    „Glaubst du etwa, ich lasse dich heute Nacht allein, nach dem, was mit deinem Wagen passiert ist?“
    „Ja, davon bin ich eigentlich ausgegangen. Allerdings meinte ich es auch darüber hinaus.“ Verstohlen sah sie zu ihm hinüber und entdeckte eine völlige Leere in seinem Gesicht. Nicht dieses unergründliche Cop-Gesicht, das er sonst immer aufsetzte.

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