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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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wolltest du aufhören.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich will“, gab er mit zusammengebissenen Zähnen zu. Seine Hände schlossen sich fest um ihre Oberarme, und dieses Mal gelang es ihm, sie von sich zu schieben. „Verdammt, Suzannah, ich versuche nur, dich zu schützen.“
    Schutz . Keine Sekunde lang hatte sie daran gedacht. Es konnte doch nicht sein, dass ein fehlendes Verhütungsmittel sie jetzt aus der Bahn warf.
    „Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass sich nicht irgendwo in diesem riesigen zweistöckigen Haus ein Kondom finden lässt?“
    „Das ist es nicht.“
    Was dann? Hatte er es sich wegen ihres Jobs anders überlegt? Oder wegen seinem Job? Ihre Stimmung kühlte sich merklich ab, als ihr ein anderer Gedanke kam – hatte er etwa ihre Unzulänglichkeit schon gespürt?
    Neeeiiin! Sie spürte, wie dieses süße wilde Verlangen in ihr nachließ. Aber sein Atem ging genauso schnell wie ihrer, sein Brustkorb hob und senkte sich, als hätte er soeben einen Hundertmetersprint absolviert. Vielleicht war es ja doch noch nicht zu spät, dieses Gefühl wieder aufleben zu lassen.
    „Was ist es dann?“
    „Das was du gerade empfindest, ist nicht echt.“
    Es kostete sie einige Mühe, die Bedeutung seiner Worte zu verarbeiten. „Wie bitte?“
    „Ich meine, es ist echt. Natürlich ist es das. Immerhin fühlst du es ja. Aber das ist nur eine Art verspäteter Adrenalinrausch.“
    „Verspäteter Adrenalinrausch“, wiederholte sie seine Worte.
    „Ja, du weißt schon, wegen des Feuers. Du warst geschockt, als du die ganzen Einsatzfahrzeuge in deiner Auffahrt gesehen hast, dazu noch die Gefahr, die Angst. All das löst einen Adrenalinschub aus, diesen uralten Fliehen-oder-Kämpfen-Reflex. Allerdings hast du auf die Gefahr mit deinem Gehirn und nicht mit deinen Muskeln reagiert, sodass dein Körper jetzt nach einem Ventil sucht.“
    Ihr Gesicht fühlte sich taub an. Taub und gleichzeitig kribbelig. Sie machte einen Schritt zurück, und er löste den Griff um ihre Arme. „Das glaub ich jetzt nicht.“
    „Ich habe dich mehr oder weniger dazu genötigt, mit mir nach Hause zu kommen, um deine Sicherheit zu gewährleisten, und ich bin immer noch davon überzeugt, dass das richtig war. Und dann habe ich mich auch noch verplappert wie ein Schuljunge, der auf das heißeste Mädchen in seiner Klasse steht – was ziemlich genau zutrifft. Aber verdammt noch mal, Suzannah, ich kann deine Situation nicht einfach so ausnutzen.“
    Jeder Atemzug, den sie nahm, schien in ihrer Lunge zu brennen. „Mache ich etwa den Eindruck, dass ich mir ausgenutzt vorkomme?“
    „Suzannah …“
    „Und du hattest während so eines Adrenalinrauschs noch nie spontanen Sex?“
    „Wir reden hier nicht von mir.“
    „Das werte ich als ein Ja.“ Das Feuer in ihr war jetzt vollkommen erloschen. Es war die in ihr auflodernde Wut, die sie fortfahren ließ. „Schön, und hast du dich bei einer solchen Gelegenheit jemals ausgenutzt gefühlt?“
    „Suzannah …“
    So wie er ihren Namen aussprach, kam es mehr einer Warnung gleich, doch das war ihr im Moment egal. „Antworte mir. Hast du dich als Opfer gefühlt?“
    „Natürlich nicht“, knurrte er. „Ich habe diese Frauen benutzt, okay? Und sie mich. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Aber das war etwas anderes.“
    „Inwiefern?“
    „Jemand bedroht dich. Du bist verängstigt. Ich sollte dich eigentlich beschützen und nicht die Situation ausnutzen.“
    „Blödsinn.“
    Sein Kiefer klappte nach unten.
    „Ich bin nicht deine Verantwortung, John. Was deinen Chef angeht, bin ich deine Freundin . Du hast hier keine besondere Aufsichtspflicht einzuhalten. In diesem Fall Nachforschungen anzustellen, ist die Aufgabe von jemand anderem.“
    „Das ist mir klar, aber …“
    „Du willst das Ganze beenden, das ist in Ordnung. Aber versteck dich dabei nicht hinter deiner beruflichen Ethik.“
    Wilder Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Wovon redest du überhaupt?“
    „Sag mir den wahren Grund dafür, warum du nicht weitergemacht hast.“
    Er drehte sich von ihr weg und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich habe es dir doch schon gesagt, das Adrenalin … manchmal trifft man dann nicht unbedingt kluge Entscheidungen. Ich wollte einfach nicht, dass du morgen früh aufwachst und es bereust.“
    „Meiner Ansicht nach fällt das ganz eindeutig in die Kategorie nicht dein Problem . Und erzähl mir bitte nicht, du hättest ein Problem mit diesem – wie hast du es gleich wieder

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