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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Mit lauten Kommandos wurden die einzelnen Aufgaben zugeteilt. Das Jagdfieber war den Männern deutlich anzumerken.
    Der Plan war recht einfach. Eine dichte Kette an Treibern sollte bis zu dem Waldstück vorrücken und es von allen Seiten einschließen, nur ein Ausgang blieb. Nach dem Ausbruch der Wölfe würde sich sofort eine Schar von Reitern an deren Fersen heften und sie in höchstem Tempo hetzen. Es galt, das Rudel in eine bestimmte Richtung zu lenken, wofür weitere Reiterketten an den Flanken sorgen sollten.
    Die Hatz sollte in einem kleinen Waldstück enden, in den jeglicher Ausgang durch Netze zwischen den Bäumen versperrt war. Hier warteten unzählige Männer, die die Raubtiere töten sollten, mit Äxten und Sperren.         
    Ugov hatte das Anbringen der Netze beaufsichtigt und Radik und Ferok hatten alles mit großem Interesse beobachtet. Jede Lücke musste geschlossen werden, wenn das Rudel hier sein Ende finden sollte.
    "Mit so einem Wolf ist nicht zu spaßen!", mahnte Ugov seine jungen Begleiter, "Er hat scharfe Zähne und die weiß er zu gebrauchen. In die Enge getrieben greift er alles und jeden an und wenn er dir erst an der Gurgel sitzt", Ugov griff Radik mit der Hand, aber nur leichtem Druck, an die Kehle, "Dann ist es aus!"
    Radik war zusammengezuckt und musste erst mal schlucken.
    Mit kräftigem Ziehen wurde ein fester Halt der Netze geprüft und jeder Mann bemühte sich, möglichst weit vorne zu stehen, damit er es sein konnte, der einem dieser Bestien den tödlichen Schlag oder Stoß versetzen würde.
    "Am Ende schlagt ihr euch noch gegenseitig tot!", rief Ugov spöttisch und versuchte Ordnung in den Haufen zu bekommen.
    Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, musste ein Reiter losgeschickt werden, der die Männer informierte, mit dem Kesseltreiben zu beginnen. Ugov übertrug diese verantwortungsvolle, aber wenig gefährliche Aufgabe an Radik und Ferok, die sich nicht lange bitten ließen.
    Die beiden Jungen ritten der Kette der Treiber an der Seite etwas voraus, um das Geschehen gut im Blick zu haben. Die Spannung stieg, aufgepeitscht durch das dröhnende Lärmen der Männer. Dennoch tat sich in der Waldung nichts und langsam machte sich wohl der eine oder andere mit dem Gedanken vertraut, dass das Rudel längst weitergezogen sein mochte.
    Erst als die Männer unmittelbar am Wald anlangten und erste Reiter vorsichtig hineinstießen, kamen die Wölfe herausgelaufen, voran ein mächtiges Tier, und legten auf dem freien Feld ein beachtliches Tempo vor. Das Geschreie und Gebrüll nahm nun von allen Seiten noch zu und sofort setzten Reiter nach.
    Radik und Ferok hatten einen großen Abstand zum Geschehen und lenkten ihre Pferde nun zurück zu den Bäumen, in denen sich die Netzfallen befanden, ohne den Blick von der dahinjagenden Wolfsgruppe abzuwenden. Dann beobachteten sie, wie der vordere große Wolf plötzlich spürbar langsamer wurde. Radik meinte zunächst, er sei wohl von einem Pfeil getroffen worden, dann jedoch schlug das Tier geschickt einen Haken und nahm wieder das volle Tempo auf, nun aber in die entgegengesetzte Richtung.
    Die Kette der Treiber war schon dabei, sich zu zerstreuen, als das mächtige Raubtier ihnen ganz unerwartet entgegenkam. Diese Männer waren auch mehr zum Lärmen, denn zum Kämpfen ausgerüstet und so entstand schnell ein Durcheinander.
    Radik hatte sofort sein Pferd gewendet und versuchte, dem Wolf den Weg abzuschneiden. Ferok, der auf seinem Schoß ein Netz liegen hatte, dass beim Bau der Falle überzählig gewesen war, folgte ihm unverzüglich.
    Schon bald sahen die beiden Jungen, dass der Wolf auf ein Waldstück zuhielt, was sie vor ihm erreichen würden. Es war der kleine Forst, in dessen Mitte sich eine umzäunte Weide befand, auf der im Sommer Schweine gehalten wurden. Dort angekommen ritten sie langsam zur Lichtung und stellten sich hinter den Bäumen auf.
    Ferok nahm das Netz und legte es schnell zu recht. Die schlagenden Hufe der anderen Verfolger waren bereits zu hören, als der Wolf auf der anderen Seite der Lichtung auftauchte und nach kurzem Zögern weiterlief.
    "Jetzt!", brüllte Radik und beide stürmten vor.
    Ferok war zuerst bei dem Tier und warf das Netz. Der Wolf strauchelte, rappelte sich auf und riss mit aller Kraft an dem Netz, das Ferok mit beiden Händen hielt. Bei einem Satz des Tieres verlor er das Gleichgewicht und fiel vom Pferd. Radik packte das blanke Entsetzen, da er meinte, der Wolf, der tatsächlich mächtig wie ein

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