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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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bewegen kann!"
    "Ich habe deine alten Knochen bis zu mir knacken hören. Ich hoffe, du hast dir nicht wehgetan, wie ich sehe, bist du mehrmals hingefallen."
    Er wies auf Ronalds verschmutzte Kleidung. Der schaute an sich herunter und begann, sich abzuklopfen.
    "Lästere nur, junger Spund, die drei Strolche dort im Gebüsch lachen jetzt jedenfalls nicht mehr!"
    Christian guckte wohl ziemlich dumm aus der Wäsche, denn Ronald prustete laut los, während er die Klinge seines Schwertes an der Hose abwischte und zu seinem Pferd ging, um es wieder zu verstauen.
    "Keine Angst, nur Dreck klebt an dem Stahl. Hier ist schon seit Stunden keine Menschenseele mehr gewesen. Aber die Spuren sind recht interessant, aber so rätselhaft, dass sich das hier Vorgefallene wohl kaum aufklären lässt. Wenn du dir die Toten anschaust, so wirst du auf den ersten Blick, schon allein wegen der Kleidung, bemerken, dass es sich um Fremde, keine Deutschen handelt. Bei genauerer Betrachtung stellt man aber fest, dass sie so unbekannt nun auch wieder nicht sind. Es handelt sich wahrscheinlich um zwei von den Obodriten, die mit uns gezogen sind. Auch sind die Bäume, wie ich schon vermutete, nicht vom Sturm, sondern von Menschenhand gefällt worden. Da fragt man sich natürlich, wer hat hier und warum diesen Hinterhalt gelegt und hatten er oder sie es von Anfang an auf diese beiden armen Teufel abgesehen", er bekreuzigte sich, "Oder hätte es auch uns erwischen können, wenn wir zufällig etwas früher des Weges gekommen wären?"
    Jetzt bekreuzigte sich auch Christian.
    "Na, sag schon! Du hast doch bestimmt schon eine Idee!"
    "Nein, wirklich nicht! Die Sache ist fast unheimlich! Sieh dir zum Beispiel mal den hier an!"
    Er beugte sich zu dem am nächsten liegenden toten Krieger herab. Christian stieg vom Pferd, entzündete eine Fackel, ging zu ihm und ließ sich auf sein rechtes Knie hinab. Der Mann hatte alle Viere von sich gestreckt und richtete seine halb geschlossenen Augen in den nächtlichen Himmel. Ronald schloss sie ihm endgültig.
    "Er ist nicht ausgeraubt worden, seine Taschen wurden nicht durchwühlt. Er sieht überhaupt nicht aus, als hätte er einen Kampf auf Leben und Tod gefochten. Man kann nicht einmal eine Verletzung erkennen!"
    Ronald drehte den Leichnam auf den Bauch. Jetzt war zu sehen, dass der Boden, auf dem er gelegen hatte und die Kleidung am Rücken, blutdurchtränkt waren. Christian hielt das Licht über den Mann und wies auf ein Loch im Lederwams zwischen den Schulterblättern.
    "Ein Einstich?"
    "Ich schätze eher ein Pfeil. Der Schütze hat ihn sich wiedergeholt. Er war wohl nicht besonders scharf darauf, Spuren zu hinterlassen!"
    Ronald stand auf und ging zu dem anderen, der dichter an der Wegsperre zusammengekrümmt auf der Seite lag. Er drehte ihn auf den Rücken, um ihn zu untersuchen.
    "Der hier bekam den Schuss direkt in die Brust. Beide wurden ins Herz getroffen, so dass sie wohl kaum noch mitbekommen haben, wer ihnen hier aufgelauert und sie niedergestreckt hat!"
    "Und warum vor allen Dingen, denn wenn sie nicht ausgeraubt wurden, welchen Grund kann es dann geben, sie aus dem Hinterhalt zu meucheln?"
    "Na ja, du musst bedenken, dass auch sie sich hier in Feindesland befanden, schließlich sind sie mit uns gezogen und untereinander kennen die Slawen, wenn es um ihren Besitz, ihre Freiheit oder einfach nur um die Macht geht auch kein Pardon. Genau wie wir, denn wenn der Löwe wieder in Sachsen ist, dann wird so mancher, der sich jetzt gegen ihn gestellt hat, mit seinem Leben bezahlen, egal, ob er auch Sachse und Christ ist!"
    "Du hast Recht, wahrscheinlich wollte man hier einfach Späher aus Heinrichs Lager abfangen, also uns im Grunde und als man dann einen vermeintlichen Streiftrupp erledigt hatte, gaben sie die Stellung hier wahrscheinlich auf. Wer weiß, wie lange die hier schon gelauert haben und nach dem Sturm letzte Nacht, haben sie bestimmt noch ganz andere Sorgen."
    "So wird es gewesen sein, was mich allerdings wundert ist, wieso sich ausgerechnet diese beiden Obodritenkrieger im Gegensatz zu allen anderen von ihrem Stamm in die genau entgegengesetzte Richtung ihrer Heimatdörfer aufgemacht haben. Das ist doch genauso seltsam wie die Tatsache, dass man ihnen ihre Waffen, die doch einen erheblichen Wert darstellen, gelassen hat. Nach allem, was ich über die Ranen bisher gehört habe, müssten die beiden hier ausgeplündert bis auf die Unterhosen liegen."
    "Die Pferde scheint man jedenfalls mitgenommen zu

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