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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Rugievit, welcher sieben Gesichter hatte. An seinem Gürtel trug er sieben Schwerter, die in Scheiden steckten, während er ein achtes Schwert vor sich in der erhobenen Hand hielt. Er wurde vor allem als Kriegsgott verehrt.
    Ein anderer Tempel beherbergte den fünfköpfigen Porevit, eine Art Fruchtbarkeitsgott, der für ein Gelingen der Ernte und das Wohl von Menschen und Nutztieren verantwortlich war. Vier seiner Häupter saßen auf den Schultern, das fünfte befand sich vor seiner Brust, von seinen Händen an Kinn und Stirn gehalten. Die Figur des Porevit zeigte keinerlei Waffen.
    Und es gab auch den vierköpfigen Porenut, dessen Statue kleiner war, als die der anderen und welcher einen jüngeren, fast fröhlichen Eindruck machte. Er war für Freude und Licht zuständig.
    Die Tempel, in denen die Figuren dieser Gottheiten standen, waren keine sonderlich eindrucksvollen Bauten. Teilweise hatte man sich darauf beschränkt, zwischen großen Pfosten Stoffe aufzuhängen, um so eine Art geschlossenen Raum zu schaffen.
    An den hölzernen Querbalken und sogar an den Statuen hatten Schwalben ihre Nester angelegt. Doch niemand hinderte sie daran, da man sich selbst und ebenso die Gottheiten als untrennbaren Bestandteil derselben Natur, desselben Prinzips ansah, welches auch diesen Vögeln ihr Leben ermöglichte.
     
    Nachdem man sich nun wochenlang körperlich ertüchtigt und im Umgang mit Hiebwaffen geübt hatte, folgten Unterweisungen in der Kunst des Bogenschießens. Schnell stellte sich heraus, dass die Vorkenntnisse der jungen Soldaten im Hinblick auf den Umgang mit Pfeil und Bogen sehr unterschiedlich waren.
    Jedem der Rekruten war ein Bogen mit einem Köcher, in dem eine Handvoll Pfeile steckte, sowie ein Armleder ausgehändigt worden. Einige hatten diese Waffen zum ersten Mal in der Hand, was bereits deutlich daran zu erkennen war, wie ungeschickt sie das Gerät ergriffen. Das genaue Zusammenspiel des gebogenen Holzes mit der stramm zwischen dessen Enden gespannten Sehne war ihnen nicht ganz klar, auch wenn sie bereits gesehen hatten, wie auf diese Art Pfeile verschossen worden waren.
    Kolmak beobachtete dies mit einigem Unwillen, noch mehr aber erregte es sein Missfallen, als einige der Burschen, die das Bogenschießen offenbar beherrschten, damit begannen, ihre Scherze über die anderen zu machen, die sich hier so unbeholfen anstellten.
    "Was soll diese Heiterkeit bedeuten!?", brüllte er schließlich, dass jedermann erschrocken zusammenfuhr, "Wagt es etwa irgendwer, sich über einen seiner Mitstreiter lustig zu machen!?", fragte Kolmak, während er sich umsah, "Das Missgeschick oder Unvermögen eines Mannes aus den eigenen Reihen stärkt den Gegner und kann die eigene Niederlage, gar meinen eigenen Tod bedeuten! Für Heiterkeit besteht also keinerlei Veranlassung!"
    Mit einem Pfeil, welchen er in der Hand hielt, deutete er, wie es seine gewohnte Art war, nacheinander auf einige der Burschen, offensichtlich jene, die erkennbar Schwierigkeiten mit der neuen Waffe hatten, und wies diese an, sich etwas abseits zu sammeln.
    "Wer von den hier verbliebenen glaubt, dass es ihm an Erfahrung und Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen mangelt, möge nun ebenfalls beiseite treten."
    Drei weitere Burschen folgten dieser Aufforderung, wenn auch etwas zögerlich.
    "Gut", stellte Kolmak befriedigt fest und schaute von einer Gruppe zur anderen, "Da es also für einen Soldaten wichtig ist, sich auf die anderen verlassen zu können, wird es jedem ein brennendes Bedürfnis sein, sein Wissen und Können so gut wie nur irgend möglich weiterzugeben. Und warum also soll ich mich mit der Unterrichtung abmühen, wo doch so erfahrene Krieger unter uns weilen, die sich gar Spott anmaßen zu können glauben?"
    Die Wut wich aus seinem Gesicht und machte einem verschlagenem Grinsen Platz. Er drehte sich kurz zu seinen Männern um, welche sogleich seine Heiterkeit mit ihm teilten.
    "Heute Abend jedenfalls wird ein jeder von euch das Bogenschießen beherrschen und dies, ohne dass ich oder ein anderer Ausbilder auch nur einen Finger gerührt haben. Es werden sich jeweils zwei von euch aus jeder Gruppe zusammentun, die dann gemeinsam dieses Ziel angehen", verkündete er seinen Beschluss, "Sollte es irgendwem zu besagter Zeit nicht gelingen, seinen Pfeil in das Ziel zu bringen, werde ich jeweils alle beide bestrafen. Denn auch der Feind würde das Ungeschick des Einen zuungunsten des Nächsten nutzen."
    Radik und Granza, die beide in der Gruppe der

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