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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Preston hat sein Leben lang dafür gearbeitet, damit dieses Land erhalten wird. Und was soll aus dieser Familie werden, wenn es Sweetgrass nicht mehr gibt?”
    Adeles Miene versteinerte. “Dann wird die Familie eben woanders hingehen.”
    Mama June fuhr herum und brachte mit zitternder Stimme hervor: “Ich könnte Sweetgrass
niemals
über seinen Kopf hinweg verkaufen. Wenn der Schlaganfall ihn nicht getötet hat – das würde ihn ganz sicher umbringen.”
    “Hank hat recht. Du bist viel zu sentimental. Ich mache mir Sorgen um dich und Preston”, antwortete Adele. “Und ich bin enttäuscht über diese Entscheidung.” Sie wandte sich wieder an ihren Neffen. “Ich halte es schlichtweg für unverantwortlich, dass Morgan nach Hause zurückgekommen ist und sich nun in Dinge einmischt, über die die Familie längst entschieden hatte.”
    Morgan faltete seine Hände und legte sie auf den Tisch, doch er unterließ es, auf Adeles Provokation einzugehen.
    Adeles Gesicht blieb hart. “Ich hoffe, du weißt, was du da tust.”
    “Mama June, ist es denn wirklich so eine grauenhafte Vorstellung, Sweetgrass zu verkaufen?”, fragte Nan. Ihre sanfte Stimme durchbrach die bedrohliche Anspannung. “Du und Daddy, ihr habt euer ganzes Leben lang hart gearbeitet. Ihr habt nie einen Penny für euch selber ausgegeben, und ich kann mich nicht erinnern, dass ihr jemals in Urlaub gefahren seid. Jeder Dollar, den ihr verdient habt, wurde wieder in Haus und Hof gesteckt. Wenn du Sweetgrass verkaufst, wäre das die Chance, endlich mal durchzuatmen. Im Ernst, Mama, hast du mit Daddy nicht schon genug zu tun? Warum willst du dir die Sorge um dieses Stück Land auch noch aufladen? Lass los! Lebe zur Abwechslung mal ein bisschen.”
    Mama June blickte in die großen blauen Augen ihrer Tochter, die ihren so sehr ähnelten, und fühlte, wie ihre Entschlossenheit dahinschwand. Die Vorstellung, die Last von Sweetgrass abzugeben und anderswo zu leben, wo es einfacher war, wo man nicht mehr jeden Penny umdrehen musste und keine Geldsorgen mehr hatte, war verführerisch.
    Aber die Verpflichtung, den Familienbesitz zu bewahren, den Preston mehr als alles auf der Welt liebte, ging ihr nicht aus dem Kopf.
    “Würdest du Sweetgrass nicht vermissen, wenn es einmal verkauft ist?”, wollte Morgan von Nan wissen.
    Nans Gesichtsausdruck veränderte sich, als ein weiches Lächeln sich zögernd auf ihrem Gesicht ausbreitete. “Natürlich würde ich das”, gab sie zu. “Ganz bestimmt.”
    “Das werden wir alle”, fiel Adele ein und warf ihrer Nichte einen ungnädigen Blick zu. “Das ist nicht der Punkt. Wir sollten nicht sentimental werden, sonst werden wir diese Angelegenheit heute nicht mehr regeln. Außerdem”, fügte sie an Morgan gewandt hinzu, “dachte ich, dass du deine Ansicht über Sweetgrass deutlich genug gemacht hast, als du vor Jahren hier weggegangen bist. Ich glaube, damals war von Dynamit die Rede und dass diese ganze Gegend hier zur Hölle fahren soll.”
    “Er war wütend”, erklärte Mama June schnell. Entschuldigungen für Morgan kamen ihr immer leicht über die Lippen.
    “Da ging es eher um meine Beziehung zu meinem Vater als die zu diesem Stück Land”, antwortete er, und zum ersten Mal wurde seine Stimme eisig. “Und was das Land betrifft, liegt die Entscheidung bei meinem Vater und meiner Mutter.”
    Er machte eine Pause und bemerkte Hanks herausfordernden Blick. Entschlossen legte er die Handflächen auf die Tischplatte und sagte mit einer Festigkeit in der Stimme, die keine weitere Diskussion duldete: “Mama June hat eure Meinungen gehört und darüber nachgedacht. Sie hat sich entschieden.” Er sah seine Tante direkt an. “Ich bin mir sicher, dass sie dich anrufen wird, wenn sie deinen Rat braucht.”
    Mama Junes Magen verkrampfte sich, als Morgan von der Verteidigung zum direkten Angriff überging. Verstohlen warf sie einen Blick auf Adele. Ihre Schwägerin schluckte – Morgans Verhalten war in ihren Augen eine Unverschämtheit. Eine solche Behandlung war Adele Blakely nicht gewohnt, und Mama June war klar, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war.
    “Nun, ich weiß durchaus, wenn ich nicht mehr willkommen bin”, sagte Adele und sprang auf.
    “Geh nicht, Adele”, bat Mama June, die wusste, dass Adele zu Überreaktionen und überstürztem Handeln neigte und in solchen Momenten im Allgemeinen erwartete, zurückgehalten zu werden.
    Doch diesmal war alles anders. “Ich kann nicht behaupten, dass mir diese

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