Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Campion, der notorische Lehemann. Berühmt berüchtigt , verrucht und so aufregend. Auf einen Wink von ihm kommen die Ladies gelaufen, hieß es in den Klatschgeschichten. Er ruiniert manch guten Ruf, und jede Frau, der er seine Aufmerksamkeit schenkt, darf sich glücklich schätzen.
Als die Klatschgeschichten zu Madeline durchgedrungen waren, war es schon zu spät. Er hatte sich von der Wand gelöst, ihr die Hand geboten, und sie war zu ihm gekommen. Sie war verliebt. Und sie hatte gedacht, er wäre es auch.
Nun sah sie sich im Spiegel ... und ihn sah sie auch. Sie beide. Beieinander wie auf einem Hochzeitsporträt. Irgendeine grausame Wahrheit ließ das auch noch richtig erscheinen. Sein Haar, mit dem spitzen Ansatz an der Stirn, gab ihm ein dämonisches Aussehen. Seine Augen waren von spöttischem Grün. Seine Lippen ... senkten sich auf ihren Hals und hielten dann inne. Sie wollte die Augen schließen und sich dem exquisiten, fast vergessenen Gefühl hingeben.
Stattdessen hob sie die Hand und schob seinen Kopf weg.
»Hast du vergessen? Hast du vergessen, wie es an jenem Abend war?«, fragte er.
Er meinte nicht den Abend, als sie sich kennen gelernt hatten. Er meinte den Abend, an dem sie einander geliebt hatten.
»In deinem eigenen Bett, Liebling. Ich habe dich in deinem eigenen jungfräulichen, rüschenverzierten Jungmädchenbett geliebt. Erinnerst du dich? Du kamst durchs Zimmer geschossen wie eine Furie. Wütend, weil ich es gewagt hatte, deinen Traum von einem Sir Galahad zu zerstören und wütend auf dich selbst, weil du so eine Szene gemacht hattest. Ich kam durchs Fenster geklettert.«
»Ich habe versucht, dich wieder hinauszustoßen.«
»Und zwar aus dem zweiten Stock, Liebling. Ich liebe es, wenn du tobst. Wenn du beißt und kratzt ... Ich habe noch die Narben auf der Schulter, da, wo du mir die Nägel hineingegraben hast.« Sein Ton war spöttisch. »All die Raserei, und du dachtest, es sei Wut.«
»Es war Wut!«
»Es war Leidenschaft.«
Sie würde diesen Kampf nicht gewinnen. Im Durcheinander der Gefühle, die in jener Nacht von ihr Besitz ergriffen hatten, hatte sie ihre eigenen Emotionen nicht begriffen. Alles war neu und frisch gewesen, herb wie junger Wein und genauso berauschend. Sie war nicht sie selbst gewesen ... oder wenigstens nicht die Frau, die sie zuvor gewesen war. »Du warst genauso wütend.«
»Ich war fuchsteufelswild. Dass du auch nur daran denken konntest, alles was wir hatten wegzuwerfen ...«
»Ich habe gar nichts weggeworfen.« Warum tat er das? Warum sagte er all das? Warum machte er die längst vergangenen Zeiten so groß? »Wir hatten gar nichts. Nichts, das real war.«
»Als du mir die Beine um die Hüften geschlungen hast und jedem meiner Stöße entgegenkamst, hat sich das sehr real angefühlt.«
»Stopp!« Sie versuchte, sich die Ohren zuzuhalten.
Er packte sie bei den Handgelenken und zog ihre Arme nach unten. Sein Atem streifte ihr Ohr, seine Stimme war heiser und viel zu tief. »Als du gekommen bist, hat dein Körper mich umklammert und mich liebkost, wie es keine Frau zuvor getan hat.«
Sie setzte sich gegen seinen Griff zur Wehr. »Sprich mir nicht von den anderen Frauen!«
»Bist du eifersüchtig, Liebling? Das musst du nicht.«
Wie sie dieses Lächeln auf seinem Gesicht hasste!
»Deine Leidenschaft ist unübertroffen.« Sie immer noch an den Handgelenken haltend, legte er die Arme um sie und hielt sie umfasst. »Ich werde die Laute, die du von dir gegeben hast, nie vergessen. Keine kleinen, damenhaften Geräusche, sondern laute Lustschreie. Ich dachte schon, dein Vater würde das Türschloss wegschießen und uns mit vorgehaltener Pistole zum Heiraten zwingen.«
»Vater war nicht zu Hause.«
»Nein. Natürlich nicht. Man konnte sich nie auf ihn verlassen.« Mit einer Verbitterung, die tief reichte, setzte er hinzu: »Der alte Halunke hat wie üblich alles ruiniert.«
»Er hat überhaupt nichts ruiniert. Das warst du allein.«
»Du machst dir schon wieder etwas vor. Dein Vater hat uns auseinander gebracht. Du behauptest, ich sei es gewesen, aber er ist derjenige, der dir die Angst eingejagt hat.«
Die Wahrheit tat so weh, dass sie vor Schmerz den Atem anhielt. »Das ist ungeheuerlich!«
»Ist es das?« Wie die Katze vorm Mauseloch betrachtete er sie im Spiegel.
Sie versuchte, sich herauszuwinden. »Ich gebe es ja zu! Es ist wegen Vater, dass ich die Spielerei nicht mag. Ich habe erlebt, welchen Schaden ein Kartenspiel anrichten kann.«
»Nur
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