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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gabriel sagen müssen.
    Nein! Sie würde die Situation alleine in den Griff bekommen.
    Seufzend musste sie sich eingestehen, dass das Wunschdenken war. Sie brauchte Gabriel, um die Tiara zurückzuholen, und sie brauchte ihn, damit er dieses so genannte Spiel des Jahrhunderts verhinderte, bevor es einen tödlichen Zwischenfall gab. Sie fragte sich erst gar nicht, warum sie der Ansicht war, Gabriel würde alles in Ordnung bringen; Gabriel hatte schon immer eine Aura der Kompetenz verströmt, derentwegen sie ihm vertraute.
    Um ihm zu helfen, musste sie Big Bill so viele Informationen wie möglich entlocken.
    Bei der Vorstellung, Gabriel zu erklären, wie unklug es gewesen war, einem zwielichtigen Charakter wie Rumbelow zu vertrauen und ihm eine Vorauszahlung auszuhändigen, freute sie sich einen Moment lang, sie konnte nicht anders. »Big Bill, Sie sind ganz offensichtlich ein Mann mit vielen Talenten.«
    Big Bill grinste wieder. »Wo haben Sie gelernt, so daherzureden?«
    »Wie?« Wie bitte ?
    »Als ob Sie größer als die größte Duchess wären.« Er betrachtete sie mit unverhohlener Bewunderung.
    »Anmaßendes Gehabe liegt bei uns in der Familie.« Sie ließ ihm nicht die Zeit nachzudenken. »Veranstaltet Mr. Rumbelow öfter solche Kartenspiele? Spiele mit so hohem Einsatz?«
    »Er hat es mit den hohen Einsätzen, aber der hier ist der Größte. Er wird das Ding gewinnen, wissen Sie. Er hat jahrelang an dem Plan gebastelt.«
    Seine Worte verursachten ihr eine Gänsehaut. »Welchem Plan?«
    »Das kommt raus, sobald es vorbei ist.« Er ließ die Hosenträger schnalzen. »In ein paar Tagen kann ich mir ein so hübsches Ding wie Sie leisten.«
    Madeline konnte mit Bestimmtheit sagen, dass sie keiner je ein hübsches Ding genannt hatte. Sie wusste nicht, ob sie amüsiert oder verärgert sein sollte. Sie wusste, sie hätte seinen Annäherungsversuchen einen Dämpfer versetzen sollen, aber er gab ihr so viele Informationen; Informationen, die ganze Vermögen retten konnten, die Leben retten konnten. »Sie sagen, Mr. Rumbelow gewinnt das Spiel, aber es ist doch ein Glücksspiel.«
    Big Bill lachte laut und lang. »Eins sag ich Ihnen, da wird nichts dem Glück überlassen. Nichts.«
    Madeline hielt den Atem an.
    »Nicht seit wir's damals in Scoffield mit 'ner Leiche zu tun hatten. Nicht, dass wir die nicht losgeworden wären, aber Rumbelow hat gesagt, das macht bloß Schwierigkeiten.«
    Eine Leiche. Wollte Big Bill etwa sagen, dass er jemanden umgebracht hatte? Madeline betrachtete seine fleckigen Finger, die wulstigen Lippen, das fettige Haar und wusste, dass sie einen Mann wie ihn nicht unter Kontrolle bringen würde. Ob es ihr gefiel oder nicht, es war an der Zeit, den Rückzug anzutreten.
    Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass Rumbelow sich der jungen Damen entledigt hatte und heftig gestikulierte. »Ich glaube, Mr. Rumbelow möchte, dass Sie zu ihm kommen.«
    »Was will er denn jetzt schon wieder?« Big Bill spuckte eine ganze Ladung Tabak aus, fischte einen Flachmann aus der Tasche und nahm einen großen Schluck. »Er sieht aus, als hätt er 'nen heißen Schürhaken verschluckt.«
    »Ich wette, er macht sich Sorgen, was Ihre Verschwiegenheit angeht und Ihren Alkoholkonsum.«
    Big Bill bot Madeline den Flachmann an.
    Sie lehnte angewidert ab und schaffte es nicht, ihn anzulächeln. Nicht, nachdem er diese Leiche erwähnt hatte. Steif sagte sie: »Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern.«
    Big Bill schnappte sich ihre Hand. »Kann ich Sie heut Abend sehen, nachdem Sie Ihre Mistress zusammengerichtet haben?«
    Seine Dreistigkeit brachte ihre Haut zum Prickeln. »Nein.«
    »'ne harte Nuss. Das mag ich. Passen Sie auf sich auf.« Er bugsierte sie an den Rand des Weges.
    Die Kutschen mit den Essenskörben und den Gästen, die zu faul zum Laufen waren, ruckelten vorbei.
    »Uh, da ist Ihre Mistress, und sie schaut mich ziemlich bös an. Schätze, ich geh lieber, bevor ich Sie noch in Schwierigkeiten bring.«
    »Schätze, das wäre das Beste.« Nicht, dass Madeline mit Lady Tabard nicht fertig geworden wäre, wenn es an der Zeit war, aber es war noch nicht an der Zeit.
    Wieder gestikulierte Rumbelow, und Big Bill setzte sich in Trab.
    Lady Tabard sah wirklich finster drein, aber Madeline winkte ihr zu, nickte in Thomasins Richtung und bedeutete ihr, dass sie sich bestens machte.
    Und das tat sie. Die junge Lady hatte sich Madelines Instruktionen zu Herzen genommen und flirtete wie eine Frau, die dazu geboren war.

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