Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Körper mit seinem bedecken, damit die Brise sie liebkoste, wie er sie.
Er lachte kurz und heiser.
Thomasin hätte ihn nicht verstanden und auch die anderen Frauen nicht, die mit ihren Sonnenschirmen dasaßen, um ihren hellen Teint zu schützen.
Die Männer hätten ihn verstanden. Ein kurzer Blick zeigte ihm, dass er nicht der Einzige war, der Madelines Verzückung bemerkt hatte. Wenn er nicht aufpasste, würde Madeline noch herausfinden, wie leicht es war, sich in die Arme eines anderen Mannes zu flüchten. Er eilte zu ihr und nahm sie bei der Hand. In seinem liebenswürdigsten Tonfall sagte er: »Kommen Sie, Miss de Lacy. Ich möchte Sie nicht verlieren.«
Sie sah ihn ausdruckslos an, völlig dem Gefühl ergeben, ganz nah am Rande der Ewigkeit zu stehen.
Er konnte den Moment sehen, in dem sie ihn erkannte. Ihr Blick wurde scharf, ihr Kinn hob sich. Ihre gemeinsame
Vergangenheit, der ganze Schmerz und all die Streitigkeiten, kamen ihr in den Sinn.
»Du hast mich nie gehabt.«
Leise sagte er: »Doch, das habe ich.«
»Nicht wirklich. Nicht so, dass es zählt.«
Er wusste, dass das die Wahrheit war. Aber er würde nicht noch einmal versagen. Die Hand auf ihren Rücken gelegt, schob er sie vorwärts, zurück zu Lady Thomasin, die die Feindseligkeit zwischen ihnen beiden offenkundig verstörte. »Miss de Lacy«, sagte er. »Ich muss Sie warnen.«
»Eine Warnung? Aus Ihrem Mund, Mylord?«
Madeline lachte, aber er hörte den verächtlichen Unterton heraus. »Wovor wollen Sie mich wohl warnen?«
»Ich halte Mr. Rumbelows Dienerschaft für weniger zuträglich, als zu hoffen war. Ich denke, es liegt daran, dass Rumbelow einen Junggesellenhaushalt führt. Ich bin sicher, sobald er sich eine junge Lady ausgesucht hat, wird er die Missstände beheben.« Er glaubte das zwar nicht, aber er warf Lady Thomasin einen Blick zu, der ihr bedeutete, dass er volles Vertrauen zu ihrem Gastgeber hatte.
Es brachte nichts, Rumbelows Gäste zu verschrecken. Zumindest jetzt noch nicht. »Bis dahin, Miss de Lacy, würde ich vorschlagen, dass Sie ausschließlich mit den geladenen Gentlemen flirten.«
Er hatte es endlich geschafft; Madeline war aufrichtig verärgert. Sie marschierte los, machte mit langen Beinen Tempo. Ihre Brust hob und senkte sich wütend. Er wünschte sich nur, sie trüge ein weniger züchtig ausgeschnittenes Kleid, aber vielleicht war es besser so. Er war ein verrufener Mann mit lüsternen Neigungen. Und seine Gelüste zielten allein auf Madeline.
Thomasin setzte sich in Trab, um mitzuhalten. »Das habe ich ihr auch schon gesagt ...«
Madeline unterbrach das Mädchen rüde. »Lord Campion, ich glaube kaum, dass ein Ratschlag von Ihnen, einem berüchtigten Spieler, Einfluss darauf hat, wie ich meine Begleitung auswähle.«
»Aber, Madeline! Lord Campion hat nur Ihr Bestes im Sinn«, sagte Lady Thomasin.
Gabriel passte sich Madelines Schritten an und setzte zu einer neuen Stichelei an. »Ihre Reisen im Ausland haben Sie vermutlich für zwielichtige Gestalten anfällig gemacht, aber Sie werden feststellen, dass wir hier in England von unseren jungen Damen erwarten, dass sie sich ausschließlich mit Gentlemen aus ihren eigenen Kreisen abgeben.«
Madeline sah über Thomasins Scheitel hinweg zu Gabriel hinüber. »Als ob die Gentlemen hier nicht alle dem Fluch des zuchtlosen Glücksspiels verfallen wären, das von einem Desaster zum nächsten führt.«
»Aber, Madeline«, sagte Thomasin mit ihrer sanften Stimme. »Viele von den Gentlemen hier spielen doch gar nicht. Sie sind auf Mr. Rumbelows Einladung hin mit ihren Vätern hergekommen und begleiten ihre Mütter und Schwestern zu den gesellschaftlichen ...«
Gabriel, der Madeline keine Sekunde lang aus den Augen ließ, unterbrach sie. »Sparen Sie sich logische Argumente, Lady Thomasin. Miss de Lacy ist berühmt - oder soll ich sagen, berüchtigt - für ihre Unvernunft.«
»Lord Campion!« Lady Thomasin sah fassungslos zwischen den beiden hin und her, während sie direkt auf die Klippen zumarschierten. »Das ist absolut unangebracht!«
Er hörte sie kaum. Er sah nur Madeline. »Meine liebe Miss de Lacy«, sagte er gedehnt. »Nicht jeder, der spielt, ist auch zuchtlos. Manche Männer haben beim Spielen ein bestimmtes Ziel im Kopf. Ist das Ziel dann erreicht, lassen sie das Spielen sein.«
»Bis ihre Schwäche sie das nächste Mal an den Spieltisch zieht«, entgegnete Madeline.
»Sie beide machen mich mit Ihren Anschuldigungen ganz unsicher«, protestierte
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