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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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Ordnung. Wenn ich mit der Wäsche fertig bin, geht es mir bestimmt besser.«
    »Komm, Harry«, sagte sie, »wir hängen das noch auf und gehen ins Haus. Was du brauchst, ist eine heiße Zitrone und eine kleine Verschnaufpause.«
    Ja, warum eigentlich nicht, dachte ich. Schon ging es mir etwas besser, es gefiel mir, dass Caroline meine Hand hielt und sich Gedanken um meine Gesundheit machte. Seit Mutter weg war, hatte niemand mehr gefragt, wie es mir eigentlich ging, und selbst Mutter war immer ein wenig ungeduldig, wenn es um unsere Gesundheit ging. Sie fand es ärgerlich, wenn ihre Kinder krank waren, natürlich zeigte sie es nicht so, sie war schließlich unsere Mutter.
    Wir hängten die Wäsche im Garten auf und gingen ins Haus. Ich setzte mich an den Küchentisch, Caroline goss die heiße Zitrone auf. Es war schön, so umsorgt zu werden.
    »Schade, irgendwann sind die Ferien vorbei und du musst weg«, sagte ich traurig. »Warum können die Ferien nicht ewig dauern, warum muss die Schule denn wieder anfangen?«
    »Ach, jetzt verstehe ich, warum du so traurig bist!«, sagte Caroline. »Du hast an die Schule gedacht!«
    »Nur ganz kurz, es war eher, dass du dann weg bist. Musst du bald abreisen? Ist das der Grund, warum du telefonieren willst?«
    »Mein armer Harry«, sagte sie, stellte mir die Tasse hin und gab mir einen Kuss. »Nein, darum geht es überhaupt nicht«, sagte sie, »ich denke gar nicht an Abreise. Natürlich sollte ich mir bald mal Gedanken darüber machen, da hast du schon recht, Harry, ich kann schließlich nicht ewig hierbleiben. Was, Harry?«
    »Von mir aus schon! Uns stört es überhaupt nicht. Frag mal Papa, er hat bestimmt nichts dagegen.«
    »Aber vielleicht Tante Janet«, sagte sie. »Mal sehen. Dann gehe ich heute nicht zum Laden, Harry. Ich kann ja später telefonieren, in ein paar Tagen.«
    »Nicht schlecht, deine heiße Zitrone«, sagte ich. Eigentlich machte ich mir nichts aus heißer Zitrone, Ingwerbrause mochte ich viel lieber.
    »Als ich noch klein war, habe ich immer sehr gern heiße Zitrone getrunken«, sagte Caroline, »besonders wenn Onkel Pember sie für mich gemacht hat.«
    »Wer ist denn Onkel Pember?«, fragte ich.
    »Onkel Pember war ein lieber alter Mann«, sagte sie. »Er hatte einen großen schwarzen Bart, trug einen langen schwarzen Mantel und eine dunkle Brille. Als ich ganz klein war, ist er immer mit mir spazieren gegangen. Soll ich dir mal etwas über Onkel Pember vorlesen? Ich erwähne ihn nämlich in meiner Autobiographie.«
    »Au ja!«, sagte ich. Sie hatte mir ihre Autobiographie noch nie gezeigt, nicht einmal, als ich ihr meine Zigarettenkarten gezeigt hatte. Wahrscheinlich ist es zu intim, hatte ich gedacht, es wäre wohl ziemlich unhöflich gewesen, sie darum zu bitten.
    »Komm, wir gehen ins Schlafzimmer«, sagte sie. Sie nahm meine Hand und zog mich hinaus. Ihre Hand war sehr warm, ihr ganzer Körper war warm, er strahlte die Wärme richtig aus.
    Sie führte mich zum Bett, ich setzte mich und wartete. Sie zog ein Schulheft aus dem Koffer, die Traurigkeit, die mich im Waschhaus überfallen hatte, war wie weggeblasen. Was für ein Glück, sagte ich mir, dass Caroline meine Cousine ist, sie ist der beste Mensch der Welt.
    »Setz dich neben mich, Harry«, sagte sie, sie hatte es sich mit einem Kissen gemütlich gemacht. »Rutsch mal, wir kuscheln ein bisschen. Ich lese dir was vor, ja?« Sie blätterte in dem Heft. »Wie wär’s mit der Stelle, wo Onkel Pember mich zu der Parade mitgenommen hat? Willst du das hören?«
    Ja gern, sagte ich und betrachtete ihre Schrift in dem Heft. Doch ich las nicht mit. Ich starrte vor mich hin. Kein Laut drang herein, dabei stand das Fenster weit auf. Die Sonne warf einen Streifen Licht auf die Wand, aber die Sonne war mir egal. Das Einzige, was mich in diesem Moment interessierte, war meine warme Cousine.
    Caroline las vor: »Ich murmel murmel dich zu der großen Parade, erklärte Onkel Pember. Murmel murmel, fügte er an. Ich war noch ganz klein und verstand nicht immer, was er sagte, es hörte sich halt oft einfach wie murmel murmel an. Wenn ich ponk ponk antwortete, kicherte er immer. Gibt es denn kandierte Äpfel bei der großen Parade?, fragte ich. Onkel Pember verneinte dies, weil es die kandierten Äpfel nur bei der Sommerparade gab. Außerdem meinte er, dass kleine Mädchen in hübschen Kleidern keine kandierten Äpfel essen sollten. Warum denn nicht, Onkel Pember?, fragte ich. Weil es dann klebrige Flecken auf den

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