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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gewesen.
    Mittlerweile hatte sich aber herausgestellt, daß die vielen Milliarden doch nicht nutzlos ausgegeben worden waren, denn die neuen Gegner aus den Tiefen des Weltraums waren noch wesentlich weniger entgegenkommend, als es die Menschen in den dunkelsten Stunden ihrer kriegerischen Vergangenheit gewesen waren.
    Ich brauchte nur an die Hypnos zu denken, die wir unter Einsatz aller Mittel vertrieben hatten. Auch andere Intelligenzen waren der Auffassung gewesen, das Erbe des Mars für sich beanspruchen zu müssen.
    Faktoren dieser Art hatte Kao Ming-Hoa in die Waagschale geworfen, als er versuchte, uns die unterirdischen Anlagen zu erklären und dabei doch so viel wie möglich zu verbergen.
    In Ordnung – das war sein gutes Recht. Wir sahen es auch nicht gern, wenn die Vertreter anderer Nachrichtendienste in unserem Hauptquartier erschienen.
    Wir legten auch keinen Wert auf eine detaillierte Unterrichtung. Das chinesische Befehlszentrum an der Straße von Hainan konnte und sollte für uns nur eine Übergangsstation sein, die aufzusuchen aus taktischen Gründen unerläßlich war.
    Reling und einige GWA-Wissenschaftler waren schon vor uns eingetroffen. Wie Huang erklärt hatte, wurde es auch höchste Zeit. Der junge Alte war anscheinend nicht mehr zu retten.
    Wir wurden daher im Eiltempo nach unten gebracht. Die Eskorte bestand lediglich aus Kao Ming-Hoa und einer chinesischen Medizinerin. Sie war Oberstarzt der Abwehr, genoß volles Vertrauen und war über unseren Einsatz informiert.
    Wir erhielten schon auf dem Weg eine Fülle ausgezeichneter Erklärungen, die wir mit unserem Wissen untermauern, hier und da sogar korrigieren konnten.
    In etwa vierhundert Meter Tiefe verließen wir den Lift. Es dauerte Minuten, bis sich Kao vor einem elektronisch-positronischen Überwachungsgerät ausreichend identifiziert hatte.
    Dann erst konnten wir einen Elektrowagen besteigen und durch waffenstarrende Sicherheitsstollen weiterfahren.
    Es stand fest, daß wir uns schon weit unter dem Meeresspiegel befinden mußten. Irgendwo über uns mußte der sagenhafte U-Boothafen liegen, dessen Zufahrtskanal entweder in der Hainan-Straße oder weiter östlich im Südchinesischen Meer mündete.
    Durch ihn konnten auch große Boote einfahren, um schließlich in jener Felshalle aufzutauchen, deren Wasserspiegel mit dem des Meeres identisch war.
    Einen ähnlichen Hafen besaßen wir im arktischen Ausweichquartier Smaragd. Er war aber relativ klein und immer problematisch, denn draußen lauerte meterdickes Packeis. Das konnte man zwar unterfahren, aber unsere U-Bootkommandanten waren wegen der äußerst schwierigen Navigation und der engen Kanalwindungen nicht begeistert davon.
    Die Chinesen hatten das besser gelöst. Allerdings – das mußte ich unseren Hafenbauern zugestehen – hatten Huangs Baukommandos einen wassergefüllten Felsdom »naturgefertigt« vorgefunden. Das war wohl mit ein Grund gewesen, warum man das neue Hauptquartier auf der Insel Hainan angelegt hatte.
    Strategisch betrachtet, war die Position relativ riskant. Mir hätte die Überlegung, daß man von der offenen See her durch Torpedos und andere Unterwasserwaffen angegriffen werden konnte, schlaflose Nächte beschert.
    Kao hatte zu diesem Vorhalt gemeint, ein Angriff könne immer nur so erfolgreich sein wie der Verteidiger es zuließe. Und sie, die Herren vom Kap Hoihan, wären gewiß nicht bereit, irgendwelchen Verrückten den Vortritt zu gestatten.
    Da war mir klargeworden, daß man ein enormes Unterwasser-Abwehrsystem errichtet hatte. Es war gut, darüber informiert zu sein, denn man konnte nie wissen, wie und wann wir einmal selbst in die Lage kommen würden, Huang-Ho Feng um Hilfe zu bitten.
    Ich wäre jedenfalls in der Vergangenheit manchmal glücklich gewesen, wenn mir jemand entlang der asiatischen Küsten Einlaß gewährt hätte. Ich brauchte nur an Toterlay und die Wissenschaftspriester des Sehenden Calthur zu denken.
    Als man uns Ende Juni 2011 ein mit Sprengladungen präpariertes Sport-U-Boot zur Verfügung gestellt hatte, waren seitens der US-Navy die tollsten »Verrenkungen« nötig gewesen, um Hannibal und mich rechtzeitig aus dem kleinen Boot herauszuholen. Mit Huangs Hilfe wäre das wesentlich unproblematischer gewesen.
    Endlich erreichten wir das Ziel.
    Panzerschotten glitten auf, Überwachungsgeräte maßen, tasteten und testeten.
    Die wenigen Posten trugen Zivilkleidung und außerdem nach dem Vorbild der aktiven GWA-Schatten hauchdünne Dienstmasken.

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