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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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nickte. „Warum bist du dann so enttäuscht?“
    „Ich dachte einfach nur, dass er verstanden hatte, dass er hier immer willkommen ist und nun fragt er mich, ob es okay ist, wenn er vorbei käme.“
    Lucia verkniff sich ein Lachen. Ihre Nasenflügel bebten wieder. „Meine Güte Youna, er ist einfach nur höflich. Das bedeutet nicht, dass er nicht verstanden hat, dass du verrückt nach ihm bist. Selbst ein Blinder würde das erkennen. So willst du ihm aber nicht die Türe aufmachen oder?“ Lucia zeigte auf die alten Jogginghosen, die ich an hatte. Das war das erste, was wir beide taten, als wir heim kamen. Uns in unsere bequemen alten Jogginghosen begeben, ein verwaschenes T-Shirt anziehen und die Haare zu einem Dutt binden.
    „Oh Mann, das hätte ich jetzt ganz vergessen. Ich bin mal kurz weg.“
    „So wie du aussiehst bist du eine ganze Weile weg.“
    „Sehr witzig Lucia, sieh dich mal selber an.“ Um sicher zu gehen, dass sie meine Andeutung verstanden hatte, blieb ich auf der Treppe stehen und drehte mich nochmal um. Sie begutachtete sich von oben bis unten.
    „Ja und? Ich habe ja auch kein Date.“ Dann nahm sie nochmal einen Bissen von ihrem Corndog und setzte sich wieder auf die Couch.
    Ich sprang schnell unter die Dusche und stand eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel um immer wieder zu sehen, ob auch alles an meinem gewählten Outfit passte.
    Gerade als ich mich gegen die engen Jeans, die mir einen super Hintern verschafften, entscheiden wollte, klingelte es an der Türe. Ich sprang wie ein kleines Kind die Treppen runter und nahm dabei zwei Stufen gleichzeitig. Es fühlte sich an, als hätte ich ihn eine Ewigkeit nicht gesehen. „Ich gehe schon“, rief ich Lucia zu. „Anders hätte ich es auch nicht erwartet.“ Lucia winkte mir von der Couch nochmal zu und drehte sich dann wieder zum Fernseher.
    Doch in der Sekunde, als ich die Türe offen hatte, erschrak ich. Logan ging es nicht gut. Er war total nass geschwitzt, kreidebleich und unter seinen Augen waren dicke Augenringe. Es sah aus als hätte er Tage lang nicht geschlafen. Schon hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn mir den ganzen Tag an meine Seite gewünscht hatte. Er hatte diese kurze Auszeit echt gebraucht. Wie würde er nur aussehen, wenn er heute doch gekommen wäre?
    „Kannst du kurz mit mir raus kommen?“
    „Na klar.“
    Bevor ich die Tür schloss rief ich Lucia schnell zu, dass wir einen Spaziergang machen würden.
    „Du sieht schrecklich aus, Logan. Konntest du auch nicht schlafen?“
    Er antworte nicht bis wir an der Brücke standen, die nur ein paar Gehminuten von unserem Haus entfernt war. Für einen kurzen Augenblick hörten wir nur dem Fluss zu, der wild an die Seiten des Ufers schlug.
    „Ich muss mit dir reden. Das was zwischen uns ist darf nicht so weiter gehen. Es funktioniert nicht und es wird nie funktionieren. Deine Sicherheit ist in Gefahr, das kann ich einfach nicht riskieren.“ Ich hatte ihn gehört, aber nicht wirklich verstanden. Ich musste meine Gedanken kurz sortieren. Nicht, dass ich am Schluss etwas falsch verstanden hatte. Hatte er gerade mit mir Schluss gemacht? Nun war ich es, die kreidebleich sein musste. „Wie meinst du das?“ Ich musste einfach nachfragen. „Willst du etwa Schluss machen?“ Er nickte und mein Herz blieb für einen Moment stehen weil er nicht weiter sprach. „Natürlich ist es ein bisschen schwierig. Hast du das denn nicht vorher gewusst?“
    „Du verstehst es nicht. Ich bin ein verfluchter Dämon. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn dir irgendwas passiert nur weil ich mir einbilde, dich zu lieben.“
    Er lachte. Ein Lachen, das mir eine Gänsehaut bereitete. Es war nicht das Lachen, das ich von ihm kannte.
    „Ich gehe nun meinen Weg und du deinen.“ Ich schauderte bei seinem Ton und Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Er drehte sich um, um auf die andere Seite der Brücke zu gehen. Als er sich doch noch einmal umdrehte. Das musste ein Scherz sein.
    Als er in meine verwirrten Augen sah, versuchte ich nicht mal mehr, die Tränen zu verstecken.
    „Es tut mir leid, Youna. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.“ Ich begriff nicht ganz, was er meinte. Wollte er mich tatsächlich verlassen? Wie sollte das gehen? Er war die Liebe meines Lebens, da war ich mir sicher. Wie sonst hätte ich ihn nach all seinen Geständnissen immer noch begehren können, so wie ich es tat? Wieder sah ihm in die Augen, doch ich konnte es nicht erkennen. Ich lachte. Zwar

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