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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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Doch mein Kopf war da auch nie wirklich eingeschaltet. Aber jetzt, nachdem er sich nicht mal bei mir gemeldet hatte, glaubte er wohl, ich würde ihm alles verzeihen. Bevor ich mich entscheiden konnte hatte ich meinen Kopf schon ihn seine Richtung gedreht. Es fühlte sich an als könnte ich gar nicht anders.
    „Na, geht’s dir wieder gut?“, fragte ich ihn nervös.
    „Ja, es war nur die Grippe“, sagte er. Doch es sah aus, als würde er lügen. Sein Gesicht wurde rot und als er es sagte sah er zu Boden. Ich ignorierte diese Tatsache. Es war ihm sichtlich unangenehm und ich nahm mich auch nicht so wichtig, als dass er wegen mir eine Woche nicht in die Schule kommen würde. Nur weil er nicht zu unserem Date erschienen war.
    „Dein Bruder hat mir schon erzählt, dass es dir nicht so gut ging. Freut mich, dass du wieder da bist.“
    Ich freute mich zu sehen, dass er hier auf mich wartete. Aber ich fragte mich, wo sein Motorrad stand. Als ich sah, dass es tatsächlich hier stand, packte mich die Neugier. „Sag mal, warum parkst du eigentlich hier? Du kannst auch direkt vor der High-School parken, wusstest du das nicht?“
    Er musste über meine Frage grinsen und das wiederum gab mir die Antwort. Natürlich wusste er es. Wie konnte ich nur so doof sein und sowas überhaupt fragen?
    „Ja, ich weiß schon, ich wollte dich nur kurz vor dem Unterricht sehen.“ Er kratze sich verschmitzt am Hinterkopf.
    Nun nahm ich mir vor, nichts mehr zu sagen, bevor wieder so ein Unsinn aus mir raus kommt. 
    „Unser Date hat sich wohl erledigt oder? Ich meine, du kennst die Stadt ja recht gut.“ Er verschwieg scheinbar mit Absicht, dass er eigentlich zu mir nach Hause kommen wollte. Als ich ihm so in die Augen sah bemerkte ich, dass er die Hände locker in den Hosentaschen hatte. Es sollte sicherlich locker aussehen, das tat es aber nicht. Im Gegenteil, ich konnte seine Daumen sehen, wie sie sich an den Taschenenden verkrampften. „Ähm, ja gut, also das ist okay“, ich räusperte mich. „Du hast recht, ich kenne mich eigentlich ganz gut aus.“
    Mittlerweile war auch Lucia ausgestiegen und sah uns beiden zu. Es war wohl sehr amüsant für sie zu sehen, dass keiner den ersten Schritt machen wollte.
    „Du könntest ihr ja die Natur um Eugene herum zeigen. Dafür hatten wir bisher noch gar keine Zeit, stimmst Youna?“ sagte sie zu uns.
    Ich sah rüber zu Lucia, gab aber keinem eine Antwort.
    „Lucia lass uns alleine! Ich muss mit Youna reden.“ Mit ernstem Blick sah er zu Lucia, dann drehte er sich zu mir und seine Gesichtszüge wurden wieder weicher. „Wenn das okay für dich ist Youna?“ Ohne zu dieser unhöflichen Bitte etwas zu sagen nahm Lucia Fabienne an die Hand und ging vor.
    Ohne Vorahnung ging er auf mich zu und küsste plötzlich meine Stirn. Es fühlte sich komisch an. Doch nun waren seine Finger tatsächlich locker in der Tasche und sein Gefühl schwebte zu mir rüber. „Möchtest du, dass ich dir die Wälder von Eugene zeige?“ Er nahm mich bei meiner Taille und sah mir in die Augen. Wenn er so vor mir stand und mich hielt, wirkte die Welt so langsam. Als wäre sie kurz vor dem Stehenbleiben. Ich nickte hastig und berührte ihn sanft mit den Fingern an der Brust. Sie fühlte sich an wie ein Stein. „Ja“, hauchte ich ihm ins Ohr, „das würde ich gerne.“
    Er zog mich fester an sich. Ich hätte den ganzen Tag so stehen können. Keiner war hier, der mir dieses unglaubliche Gefühl wegnehmen würde. Er war so perfekt, dass ich nicht begriff, wie er sich für mich entscheiden konnte. Aber Logan hatte es getan. Bevor ich mich versah, drückte er hastig seine Lippen auf meine. Es war wie ein Stromschlag, der meinen Körper durchzuckte. Aber auf eine angenehme Weise. Nun drückte ich mich noch näher an ihn ran und wären die Schulglocken nicht gewesen, hätte ich nie aufgehört. Doch er wich zurück und sagte, dass ich in die Schule müsse. Mein Herz klopfte so stark. Die Freude, die ich empfand, wurde getrübt. „Kommst du heute wieder in den Unterricht?“ Meine Augen funkelten ihn voller Hoffnung an.
    „Ja, ich komme gleich. Ich gehe aber vorne rum. Vielleicht ist es nicht so gut, wenn uns die anderen gleich zusammen sehen.“ Ich nickte und biss mir auf die Lippen. Das ermutigte ihn, mich gleich nochmal zu küssen. Doch er löste sich wieder und ging. Mit einem Lachen im Gesicht drehte er sich nochmal zu mir um. „Bis gleich dann.“

KAPITEL 11
     
    Man konnte in Lucias Augen die Aufregung sehen.

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