Symphonie der Herzen
verlockend«, murmelte Lu, während sie sich fragte, wo Phineas eigentlich war.
Mit funkelndem Blick nahm James seine kristallene Sektflöte auf und sagte: »Einen Toast auf Lady Lus hinreißende Vorführung.«
»Danke.« Mit bebenden Fingern ergriff sie ihr Glas und nippte einmal an dem sinnlichen Getränk, als ihr plötzlich eine Frage durch den Kopf schoss: »Was wäre eigentlich ein passender Trinkspruch auf einen Iren?«
James grinste und verkündete mit echt irischem Akzent: »Lass uns trinken! Einen auf dich und einen auf mich. Und kommt der Tag, da das Schicksal unsere Freundschaft anficht - so scher dich zum Teufel, auf dass ich allein weitertrinke: einen auf mich!«
Abrupt warf Louisa den Kopf in den Nacken und brach in schallendes Gelächter aus. Wie befreiend es doch ist, endlich einmal wieder von Herzen zu lachen, dachte sie und gluckste: »Ich liebe Euren despektierlichen Humor.«
»Nun, ich schätze, wir Iren sind grundsätzlich despektierlich.« Galant legte er Lu ein Rebhühnchen auf sowie eine großzügige Portion Curryreis. »Esst, bevor es kalt wird«, mahnte er sie, griff nach seinem eigenen Hühnchen und riss energisch eine der Keulen ab.
Louisa folgte seinem Vorbild und aß ebenfalls mit den Fingern. »Mhmm, die Haut ist so knusprig.« Sie verschlang die Keule regelrecht und nahm als Nächstes einen Flügel. »Ich fürchte, heute Nacht bin ich unersättlich. Ich hatte vorhin im Theater ja bloß eine Portion fish and chips.«
»Ist das wahr?«, fragte James. »Ihr esst tatsächlich etwas, das in Zeitungspapier eingewickelt war?«
»Aber natürlich! Und es war köstlich. Obgleich ich noch nie zuvor mein Essen aus einer Zeitung geklaubt hatte.«
»Alle Achtung. Aber bestimmt gibt es da noch eine Menge weiterer köstlicher Dinge, die Ihr noch nie probiert habt.«
Louisa errötete, ahnte sie doch bereits, worauf er hinauswollte. Hastig nahm sie einen Schluck Champagner.
James hatte sein Mahl schon lange vor Louisa beendet und lehnte sich entspannt zurück, um voller Faszination zu beobachten, wie graziös sie speiste. Als schließlich auch Lu fertig war und mit matter Stimme erklärte, dass sie keinen einzigen Bissen mehr hinunterbekäme, beugte James sich grinsend vor, hob eine weitere kleine Silberglocke und präsentierte ihr das Dessert.
»Brombeeren und Sahne!«, seufzte sie. »Wie soll ich da widerstehen?«
Genüsslich kostete sie einen ersten Löffel, woraufhin James langsam aufstand und Lu kurzerhand aus ihrem Sessel hob. Anschließend ließ er sich auf ihrem Platz nieder und setzte sie sich auf den Schoß. Mit glühendem Blick nahm er ihr den Löffel ab und flüsterte mit heiserer Stimme: »Erlaubt Ihr, dass ich Euch füttere, Lady Lu?«
Louisa konnte die Hitze, die von seinen Schenkeln ausströmte, selbst durch den dicken Stoff des Hausmantels spüren. Ihre Haut begann zu prickeln, und sie fragte sich verwirrt, ob es der Champagner war oder eher Abercorns Nähe, die eine solch seltsame Wirkung auf sie hatte. Gehorsam öffnete sie den Mund, und sie schmolz beinahe dahin, als sie abermals den köstlichen Geschmack der Brombeeren und der süßen Sahne auf der Zunge spürte.
Als sie sich danach genüsslich über die Lippen leckte, beugte James sich zu ihr vor und eroberte ihren Mund mit einem langen, verzehrenden Kuss. Dann schob er ihr den Hausmantel über die Schultern hinab und strich dabei liebkosend mit beiden Händen über ihre seidig-glatte Haut. »Ambrosia«, murmelte er selbstvergessen. Schließlich hob er das Champagnerglas an Lus Lippen, und durstig trank sie von der perlenden Flüssigkeit.
Dabei kam ihr unwillkürlich das Hohelied Salomos in den Sinn. Denn deine Liebe ist lieblicher als Wein. »Lass mich von deinen Küssen trunken werden«, flüsterte sie.
Wortlos streifte James ihr den Hausmantel ab, hob Lu auf seine Arme und trug sie hinüber in den Salon, wo ein knisterndes Feuer im Kamin entzündet worden war. Seinen einen Arm noch immer fest um sie geschlungen, ließ er Lu langsam an seinem Körper hinabgleiten, bis ihre nackten Brüste gegen seinen muskulösen Brustkorb drückten. Als er sie gleich darauf abermals voller Leidenschaft küsste, konnte sie seine stahlharte Erektion an ihrem weichen Bauch spüren.
Erregt schlang Lu ihm die Arme um den Hals, erhob sich auf die Zehenspitzen und drängte sich verlangend an ihn, sodass ihr Schamhügel sich an James’ hartes Glied schmiegte. Die sinnliche Hitze, die von ihm ausstrahlte, das köstliche Gefühl, nackt
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