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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Tratschgeschichten interessiert? Jemand will Roarke aus dem Gleichgewicht bringen. Ich weiß nicht, warum. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass irgendwer ihm Ärger machen will. Also sagen Sie mir gefälligst, was Connelly Ihrer Meinung nach für ein Typ ist.«
    Summerset kniff die Augen, die bei dem Schlag vor seine Brust kohlrabenschwarz geworden waren, zusammen und musterte sie nachdenklich. »Er war genauso wild wie alle anderen. Es waren wilde Zeiten. Soweit ich weiß, hatte er ein schwieriges Familienleben, aber das hatten sie alle. Einige schlimmer als die anderen. Nachdem Roarke bei mir eingezogen war, kam er öfter mal vorbei. Er war ein bisschen ungeschliffen, aber immer durchaus höflich. Und er hatte ständig Hunger, aber den hatten die anderen genauso.«
    »Hatten er und Roarke jemals miteinander Streit?«
    »Wie zwischen ihnen allen gab es manchmal böse Worte und hin und wieder haben sie sogar die Fäuste fliegen lassen. Aber wie die Übrigen hätte sich auch Mick für Roarke die Finger abschneiden lassen. Er hat stets zu ihm aufgesehen. Einmal hat sich Roarke an seiner Stelle von der Polizei verprügeln lassen«, fügte Summerset schnaubend hinzu. »Als Mick eine geklaute Brieftasche fallen gelassen hat.«
    »Okay. Also gut.« Sie entspannte sich ein wenig.
    »Es geht um dieses Zimmermädchen, richtig?«
    »Ja. Und ich möchte, dass Sie Ihre meterlange Nase mal zu etwas anderem verwenden als auf andere herabzusehen. Schnüffeln Sie herum, und falls Sie irgendetwas riechen, irgendwas, rufen Sie mich an. Sie können Roarke unauffällig überwachen. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie ständig wissen, wo Sie ihn erreichen können. Sehen Sie also zu, dass das auch tatsächlich so ist.«
    Als sie sich zum Gehen wenden wollte, griff Summerset nach ihrem Arm. »Ist er auf irgendeine Weise körperlich in Gefahr?«
    »Wenn ich das dächte, würde ich ihn, wenn es nötig wäre, betäuben und in Fesseln legen, und er käme keinen Schritt aus dem Haus.«
    Summerset, der sich mit dieser Antwort wohl oder übel zufrieden geben musste, schaute ihr hinterher, als sie die Treppe hinunter zu ihrem vor dem Haus geparkten, zunehmend einem Schrotthaufen gleichenden Polizeifahrzeug lief.
     
 
    Knurrend marschierte Eve in ihr Büro. Ihr Anrufbeantworter blinkte und ihr Computer piepste, weil dort ein Berg an neuen E-Mails für sie eingegangen war. Ohne jedoch darauf zu achten, riss sie zornbebend die Schublade ihres Schreibtischs auf.
    »Madam? McNab -«
    »Ich will einen Laser«, schnauzte Eve Peabody an. »Und eine volle Kampfmontur.« Sie riss ein fünfzehn Zentimeter langes Messer aus seiner Lederscheide und nickte zufrieden, als die bösartig gezackte Klinge im Licht der durch ihr kleines Fenster fallenden Sonne blitzte.
    Peabody quollen schier die Augen aus dem Kopf. »Madam?«
    »Ich gehe runter in die Werkstatt, und ich ziehe garantiert nicht unbewaffnet in den Kampf. Ich blase diesen bescheuerten Hurensöhnen ihre erbsengroßen Gehirne aus den Schädeln, verfrachte ihre Überreste in den Kofferraum meines Wagens und zünde die Kiste an.«
    »Meine Güte, Dallas, ich dachte, das Problem mit Ihrem Fahrzeug wäre längst gelöst.«
    »Das wird jetzt passieren. Ich nehme die Sache nämlich selber in die Hand.« Eve funkelte Peabody gefährlich an. »Ich bin keine fünfzig Meilen gefahren, seit diese verlogenen, betrügerischen Bastarde behauptet haben, dass die Kiste wieder straßentauglich ist. Soll ich Ihnen sagen, was bei diesen Trotteln straßentauglich heißt?«
    »Gerne, Lieutenant. Nur ohne das Messer wäre es netter, zuzuhören.«
    Mit einem letzten Fluch rammte Eve das Messer zurück in seine Scheide. »Ich muss an einer Ampel halten, da fängt die Kiste an zu bocken. Sie bäumt sich auf wie ein …«
    »Wie ein Muli?«
    »Wahrscheinlich. Ich schalte die AutoDiagnose ein, und wissen Sie, was der Schrotthaufen macht? Er schaltet den Routenplaner ein und zeigt mir den direkten Weg zum Leichenschauhaus. Soll das ein Witz sein oder was?«
    Peabodys Lippen fingen merklich an zu zittern und sie biss sich hart von innen auf die Wange, ehe sie erklärte: »Ich habe keine Ahnung.«
    »Dann fängt die Kiste an zu husten und zu röcheln, ich kriege sie nur mit Mühe noch zum Laufen, rumpele ein paar Meter die Straße runter, und sie beginnt zu schlingern als …«
    »… ob ein Betrunkener hinter dem Steuer sitzt?«
    Eve ging langsam die Puste aus, und so sank sie erschöpft auf ihren Stuhl. »Ich bin Lieutenant.

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