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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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seltsam.
    »Aber nein. Bleiben Sie doch …« Da sah sie Udos Blick. Dieser ließ keinen Interpretationsspielraum zu. Augenblicklich verstummte sie.
    Die Hausmeisterin verlor noch ein paar Worte des Dankes und verabschiedete sich.
    Als die beiden wieder alleine waren, brauste Bianca auf.
    »War das nötig? Was hat dir denn die alte Frau getan, dass du sie dermaßen behandeln musst?«
    »Es geht nicht darum, was sie mir getan hat, sondern darum, was sie mir angetan hätte, wenn sie diese Fährte weiter verfolgt hätte.«
    Udo klärte Bianca auf, was es mit der Geschichte um die Blumen und ihren Namen auf sich hatte. Bianca klatschte die Hände vors Gesicht und umarmte und drückte ihn.
    »Och, du bist ein Süßer. Wenn ich das gewusst hätte, was du für ein Schatz bist – da hätte ich ja keine Sekunde zweifeln müssen. Aber du bist ja auch ganz schön abgedreht! Mein lieber Jolly. Bist eiskalt bei der Story über den ungerecht behandelten armen Udo Weikert geblieben.«
    Ja, Udo wunderte sich selbst. Aber zum lange Wundern blieb nicht viel Zeit, denn nun wollte Bianca küssen. Und den Küssen folgten ein paar mehr oder weniger intime Berührungen.
    »Moment!«
    Bianca sprang auf und stieß Udo nach hinten.
    »Moment?«
    Noch während Bianca wieder ihre Haare und ihre Kleidung zurecht zupfte, fuhr sie fort. »Was war heute in der Arbeit? Wir haben ja noch gar nicht darüber reden können.«
    In kurzen Worten schilderte er ihr die Geschehnisse vom Nachmittag, obwohl er sich im Moment eigentlich eher seiner neuen Mitbewohnerin widmen wollte als der Firma.
    »Boaah, da muss ich mich setzen. Solche Arschgeigen.«
    Bianca schien mehr von den Geschehnissen mitgenommen zu sein als er.
    »Du sagst es … Aber!«
    »Aber?« Bianca horchte auf.
    »Snif hatte eine Spitzenidee – und da kannst nur du uns helfen. Ohne dich geht es nicht.«
    »Hey Schatzi, deswegen bin ich ja hier – um dir zu helfen!
    Also, ich bin dabei.«
    »Echt? Du weißt ja noch gar nicht, was wir vorhaben.«
    »Echt? Und wird schon nicht so schlimm sein.«
    »Dass der Leitner hinter alledem zu stecken scheint, ist ja mittlerweile unumwunden klar. Nun geht es darum, dass du deine weiblichen Reize ausspielen musst, um diesen Gigolo zum Reden zu bringen. Gut, dass er so ein Weiberheld ist, dass macht das Ganze ein wenig leichter.«
    »Und wie stellt ihr euch das vor?«
    »Wenn du dich an ihn ranmachst, besteht zumindest die Chance mehr zu erfahren, als wir sonst je im Stande gewesen wären. Vermutlich werden wir nur so erfahren können, was dieser Leitner im Schilde führt. Das war zumindest die Idee von Snif und ich finde sie nicht schlecht.«
    »Klingt ja spannend. Was er im Schilde führt, weißt du aber leider seit heute Nachmittag eh schon.«
    »Aber ...«, Udos Euphorie blieb ungebrochen, »… mit unserer Idee werden wir den Arsch zu Fall bringen. Den Leitner meine ich. Der Rest steckt ja sicher nur mit dem unter einer Decke. Man muss immer nur den Kopf der Schlange töten. Bildlich gesprochen.«
    »So, jetzt bin ich aber restlos neugierig – bitte komm zum Punkt. WIE wollt ihr das machen?«
    »Mit der gebündelten Macht! Hehe. Mit den Waffen einer Frau sozusagen, und das Internet könnte ein getreuer Verbündeter sein.«
    Bianca tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn.
    »Hey, was soll das – warte ab. Der Plan ist super.«
    Schade, dass Bianca noch nicht ganz so von der Idee angetan war. Ihr Blick blieb matt. Dann war alles, was sie dazu bemerkte, ein knappes »Aha!«.
    »Was ›Aha!‹ – ist die Idee nicht mega?«
    »Schatzele! Wie stellst du dir das vor? Soll ich ihm eine Mail schreiben und fragen, was er mit dir vorhat und wieso er das getan hat? Glaubst der ist blöd?«
    »Nein, sicher nicht. Deswegen habe ich ja auch von weiblichen Reizen gesprochen, weil der gute Mann auch auf Facebook ist. Und da er kein Kind von Traurigkeit ist, wird es nicht sonderlich schwer werden Kontakt aufzunehmen. Der Schnibbi hat das schon abgecheckt. Der Leitner legt im Internet ein ziemliches Balzverhalten an den Tag.«
    Erstmals nickte auch Bianca.
    »Alles klar. Wie gesagt, ich bin dabei! Aber ich werde es auf meine Art machen.«
    »Wie auch immer. Danke.« Mit einem Ruck zog er Bianca an sich und küsste sie.

12 Fisch am Haken
    Dieser Samstagmorgen war anscheinend voller Energie. Bianca war schon sehr früh aufgestanden und auch Udo hatte früher als sonst zu blinzeln begonnen. Nun hockte Bianca über Udo auf der Bettdecke und knabberte an seinem

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