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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wahr, das sie nicht vor ihm verbergen konnte. Er konnte es ihr nicht verdenken. Sie wurden von Männern gejagt, die man weder sehen noch hören, aber fühlen konnte, und das war suspekt. Er hatte die anderen hinzugerufen, ohne sich vorher mit ihr abzusprechen, und sie war in einer außerordentlich prekären Lage.
    Flame öffnete und schloss ihre Finger, um zu sehen, ob sie trotz der Schmerzen beweglich waren. Ihr Arm und ihre Hand waren unbrauchbar. »Also gut, lass uns gehen. Ich fühle mich sicherer, wenn ich etwas weiter vom Ufer entfernt bin.«
    Gator hatte keine Einwilligung erwartet. Flame hatte eine beträchtliche Menge Blut verloren, und ihr Arm war eindeutig gebrochen. Die Zähne hatten ihre Haut durchdrungen, und in Anbetracht des schmutzigen Wassers und der Nahrung des Alligators, die vorwiegend aus verdorbenem Fleisch bestand, war zwangsläufig mit einer schlimmen Entzündung der Wunde zu rechnen. Flame musste sofort medizinisch versorgt werden, ob es ihr passte oder
nicht. Er wartete nicht darauf, dass sie es sich anders überlegte, sondern half ihr auf die Füße. Sie biss die Zähne zusammen. Kein Laut entrang sich ihr, und ihm ging auf, dass sie auch während des Kampfs mit dem Alligator keinen Laut von sich gegeben hatte.
    »Jetzt mach schon, Cher .« Seine Stimme klang gegen seinen Willen rauchig. Er fand alles an Flame reizvoll, sogar ihren unbändigen Unabhängigkeitsdrang, ihre Sturheit und ihren unerschütterlichen Mut. Sie bewegten sich so schnell wie möglich durch das unwegsame Gelände. Flame atmete schwer, und ihr Gesicht war vor Schmerz verzogen, aber sie klagte nicht. »Das sieht gut aus.« Es war ein kleiner Bereich, der mit Gestrüpp bewachsen war. Dort konnte Flame Unterschlupf finden, während er zum Angriff überging.
    Gator half ihr dabei, sich an einer geeigneten Stelle niederzulassen, und kauerte sich neben sie. »Es wird nicht lange dauern. Kommst du ohne mich zurecht?«
    »Ich schaffe das schon. Mach dir um mich keine Sorgen. « Sie verscheuchte ihn mit einer Geste. »Achte auf deine Rückendeckung.« Sie sah ihm nicht in die Augen.
    Er zog ihr Kinn zu sich hoch. »Ich werde zurückkommen und dich holen, Flame.«
    »Ich weiß.« Ihre Stimme klang erstickt, und sie beugte sich vor, um ihre Lippen auf seine zu legen. Es war nicht mehr als eine kurze, sehr zarte Berührung, und doch ging sie ihm bis ins Mark.
    Gator stand auf und sah sich um. Als sie ihn beobachtete, fiel Flame auf, dass sich sein gesamtes Erscheinungsbild verändert hatte. Er wirkte enorm geschmeidig und kräftig und plötzlich ganz und gar wie ein Krieger. Von ihrem charmanten Cajun-Mann war keine Spur zurückgeblieben.
Sein Gesichtsausdruck war hart und entschlossen. Seine Augen waren so kalt wie Eis. Er wandte sich ab und rannte mit leichten Schritten durch das Gestrüpp – und sie vernahm keinen Laut.
    Ungesehen, ungehört und unbekannt bleiben wir. Gator sagte dieses Mantra immer wieder im Stillen vor sich hin. Er war ein Schattengänger. Es spielte keine große Rolle, dass er von einem Phantom gejagt wurde. Er war selbst ein Phantom, und er war bestens mit dem Bayou vertraut. Er war zwischen diesen Flussläufen geboren und aufgewachsen; er hatte auf den Inseln gejagt und war mit einer Piroge zur Schule gestakt. Und das Entscheidendste war, dass die Frau, in die er sich gerade verliebte, verletzt war und seine Hilfe brauchte. Jetzt war Schluss mit der Spielerei. Die Dinge hatten eine ernste und tödliche Wendung genommen.
    Er arbeitete sich wieder zur anderen Seite der Insel vor, wo die Jäger gewesen waren, und hielt mehrfach an, um zu lauschen. Manchmal verriet einem das Ausbleiben von Geräuschen, dass jemand da war. Der Regen fiel stetig, kleine Tiere huschten umher, und Laub raschelte. Er konnte keinen Herzschlag hören, nicht einmal Flames, und das hieß, dass sie das Geräusch unterdrückte.
    Er ließ sich ins Gestrüpp sinken und setzte Ablenkungsgeräusche ein, projizierte das Murmeln von Stimmen, die von der gegenüberliegenden Seite des Wassers herüberdrangen. Das Geräusch war so gedämpft, als hätte die Brise ein Flüstern aufgeschnappt. Augenblicklich wurde ein Kugelhagel aus mehreren halbautomatischen Waffen abgegeben und sauste über das Wasser in die Richtung, aus der die Geräusche zu kommen schienen. Er lauschte aufmerksam und versuchte, die verschiedenen Geräusche
auseinanderzuhalten und die jeweilige Richtung zu bestimmen, aus der sie kamen.
    Gator sandte leistungsstarke

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