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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dazugehörte, aber in Gators Jeep und noch dazu, wenn sie ohnehin schon ärgerlich war, würde es ein Grund mehr für ihre Rache sein.
    Sie wartete, bis sich die Wächter am anderen Ende des Parks aufhielten, bevor sie den Jeep kurzschloss und losbrauste. Sie fuhr ohne Scheinwerfer, bis sie um die Ecke gebogen und der Gefahr entkommen war. Die Form von Geduld, die für eine Begegnung mit Saunders’ Männern nötig gewesen wäre, hatte sie nicht, wenn sie wütend war, und, verdammt noch mal, sie war ganz eindeutig wütend, weil Whitneys Jäger ihr geliebtes Motorrad genommen hatte.
    Sie fuhr durch New Orleans, bis sie eine ruhige Straße fand, in der sie an den Randstein fahren und mit einer kleinen Taschenlampe das Handschuhfach nach einer Adresse
durchsuchen konnte. Der erforderliche Versicherungsbeleg und die Fahrzeugzulassung steckten ordentlich in einer Plastikhülle. »Ich danke Ihnen, Mr. Fontenot«, sagte sie laut.
    Er wohnte am Fluss, gleich nördlich des Wasserlaufs, in derselben Gemeinde, in der auch sie sich derzeit aufhielt, wobei sie oft ein Boot benutzte, um zu ihrem momentanen Wohnsitz zu gelangen. Wyatt Fontenots Adresse war mit einem Straßenfahrzeug wesentlich einfacher zu erreichen. Mit ihrem Motorrad. Dieser Mistkerl. Dieser hundsgemeine Mistkerl.
    Flame fuhr mit großer Sorgfalt weiter, da sie keine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte, während sie die Adresse suchte. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein Bulle, der sie anhielt. So oder so wünschte sie sich, dass Gator rundum zufrieden mit sich war. Sie wollte, dass er sich in trügerischer Sicherheit wiegte und es sich in seinem eigenen Bett behaglich machte. Wenn er ihr Motorrad ordentlich behandelt hatte, konnte es sogar sein, dass sie nett sein und seinen Jeep nicht in den Mississippi fahren würde, obwohl er genau das verdient hatte.
    Auf der Fahrt dachte sie an jeden einzelnen Gegenstand in ihrer Satteltasche. Hatte sie etwas zurückgelassen, was als Spur dienen könnte, die zu ihr führte? Die Adresse auf der Versicherungspolice und auf dem Fahrzeugschein war schon lange nicht mehr gültig. Was hatte sie sonst noch? Oft reiste sie für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie fliehen musste, mit ihrer notwendigsten Habe. Sie hatte Bargeld in dem Motorrad versteckt, aber das würde Gator vermutlich nie finden, es sei denn, er nahm das Motorrad komplett auseinander, und wenn er das tat, würde ihm nicht mehr zu helfen sein. Durch nichts und niemanden.

    Flame fuhr über die Brücke und durch schmale Straßen auf einer Landzunge, die von Wasser umgeben war, bis sie die lange Zufahrt fand, die zurück zum Fluss und zum Haus der Fontenots führte. Als sie sicher war, dass sie es mit dem richtigen Grundstück zu tun hatte, parkte sie den Jeep unter ein paar Bäumen und rollte sich zum Schlafen auf dem Sitz zusammen.
    Sämtliche Mädchen in Whitneys Folteranstalt hatten gelernt, innere Uhren zu stellen und sie zu benutzen. Sie schlief zwei Stunden lang, um Gator Fontenot jede Menge Zeit zu geben, sich in Sicherheit zu wiegen. Dann streckte sie sich, um die Steifheit zu vertreiben, ließ den Jeep am Ende der Straße stehen und machte sich zu Fuß auf den Weg, da sie nicht riskieren wollte, ihn auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Sie lief langsam und ließ sich Zeit, um sich zu orientieren und sich mit der Gegend vertraut zu machen. Sie wollte die schnellstmöglichen Fluchtwege finden. Das Anwesen lag hinter einem eisernen Tor, und das war hier eine Seltenheit. Das Tor war hoch, und es war geschlossen, um den Zugang von der Straße aus zu versperren.
    Sie konnte natürlich einfach über das Tor springen, aber weshalb hätte Fontenot sein Haus einzäunen sollen? Auf einer Seite sah sie gleich innerhalb des Tores einen alten Tieflader mit abmontierten Rädern und einen ramponierten Pick-up, aber sonst nichts. Mit Sicherheit nichts, was einen Zaun rechtfertigte. Es sei denn … Sie fuhr ihre inneren Antennen aus und fand die Hunde. Jagdhunde, wenn sie sich nicht täuschte, und sie begannen jetzt schon, ihre Gegenwart wahrzunehmen. Bevor sie im Chor ein warnendes Gebell anstimmen konnten, gebot sie ihnen Einhalt.

    Es lag doch auf der Hand, dass er Hunde hatte. Fast hätte sie aus reiner Unachtsamkeit einen Fehler begangen. »Und all das nur, weil ich wütend war. Siehst du, Flame, genau das passiert, wenn du dich auf die Palme bringen lässt. Es ist nichts Persönliches. Nimm es nicht persönlich.« Und ob es persönlich war,

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