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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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fühlte. Wie viele Menschen im Bayou hatte er schon ausgeraubt? Aufmerksam lauschte sie den geflüsterten Bemerkungen, da
sie hoffte, etwas über Joy Chiassons Verschwinden aufzuschnappen, aber das Mädchen wurde mit keinem Wort erwähnt. Flames Feixen wurde von einer finsteren Miene abgelöst. Die Behörden weigerten sich zu glauben, dass dem Mädchen etwas zugestoßen war, aber Flame war sich sicher, dass sie davon nur schlichtweg nichts wissen wollten. Ebenso wie keiner, der maßgeblichen Einfluss auf Whitney gehabt hätte, jemals hatte wissen wollen, wie seine wertvollen wissenschaftlichen Versuche durchgeführt worden waren. Solange die zuständigen Stellen die Ergebnisse bekamen, zählte nur das und nichts anderes.
    Sie hatte sich in Whitneys Dateien eingehackt und auf diese Weise von dem Gendoping und den genetischen Verbesserungen erfahren. Er hatte ein Virus als Träger benutzt, um die Gene in ihre Zellen zu transportieren, und ihr Immunsystem hatte das geduldet. Sie konnte doppelt so schnell rennen wie die meisten Menschen, und das zweimal so lange wie sie, und es gab eine Unmenge von anderen Dingen, die sie bewerkstelligen konnte; allein schon das sagte ihr klar und deutlich, dass er die Gene in ihren ganzen Körper eingeschleust hatte.
    Sie besaß eine rasche Auffassungsgabe, und sie hatte alles gelesen, was sie zum Thema Gentherapie gefunden hatte. Daher wusste sie, dass Whitney mit seinen Experimenten klar in Führung lag. Natürlich hatte er seine Versuche an Menschen vorgenommen, nicht an Ratten. Sie glaubte nicht, dass ihm der perfekte Soldat ein Anliegen war. Ihm ging es noch nicht einmal um das perfekte Kind. Was er anstrebte, war seine eigene Schöpfung. Was zählte, war das Endprodukt. Ihm ging es um die Vorstellung, dass sein Gehirn etwas Überlegenes ersonnen und entwickelt hatte. Und wenn es Probleme gab, dann lag das an der Unzulänglichkeit
seiner menschlichen Probanden; an seiner Arbeit lag es nicht.
    Als Kind hatte sie eine sehr seltene Form von Krebs entwickelt, eine Erkrankung des Bluts, die Whitney erfolgreich genug behandelt hatte, um sie in Schach zu halten, aber nicht zu heilen. Und wenn heute blaue Flecken nicht verschwanden oder sie sich ausgelaugt fühlte, dann wusste sie, dass die Krankheit noch da war, auf der Lauer lag und darauf wartete, sie zu zerstören. Dieses Wissen hinderte sie jedoch nicht daran, ihr Leben zu führen oder Abschaum wie Saunders ausfindig zu machen, um ein wenig Gerechtigkeit walten zu lassen. Vielleicht würde sich ihr nie eine Gelegenheit bieten, an Whitney heranzukommen, aber sie konnte zumindest bei anderen von seiner Sorte für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen.
    Saunders hatte Häuser und Grundstücke an die älteren Leute im Bayou verkauft, diejenigen, die nicht an Banken glaubten. Er hatte ihre Zahlungen entgegengenommen, und wenn die hohe Abschlusszahlung dicht bevorstand, waren sie kurz vor der Übergabe des Geldes auf mysteriöse Weise ausgeraubt worden. Vielleicht war diesen Menschen heute Abend ein wenig Gerechtigkeit widerfahren.
    Die Stimmen der Wächter entfernten sich, und Flame sandte augenblicklich Schallwellen durch den Park und setzte Echoortung ein, um den genauen Standort jedes einzelnen Wächters auszumachen. Zwei patrouillierten auf der Seite des Parks, die dem Anwesen von Saunders am nächsten lag, während drei andere durch das Parkinnere streiften. Flame nutzte die Gelegenheit, um von dem Baum zu springen. Sie landete dicht neben dem Stamm und hatte ihre Hände, die in Handschuhen steckten, abwehrbereit
erhoben, aber doch so dicht an ihrem Körper, dass sie die kleinstmögliche Zielscheibe abgab.
    Wo hatte Gator seinen Jeep geparkt? Er hätte ihn gewiss nicht auf der Straße stehen lassen, wo ihn einer der Wächter entdeckt hätte, und im Park konnte er ihn auch nicht abgestellt haben. Wo also war er? Sie schlich sich zu einer Querstraße, die weiter von dem Anwesen entfernt war, aber parallel zum Park verlief, und hielt sich dabei im dichteren Laub. Sie verließ sich darauf, dass Geräusche sie rechtzeitig warnen würden. Daher konzentrierte sie sich auf die Echoortung, aber sie benutzte auch ihre Augen.
    Der Jeep war nicht weit vom Park in einer Auffahrt geparkt. Das Verdeck war geschlossen, aber die Türen waren nicht eingesetzt. Flame rümpfte die Nase. Sie wusste, dass ein Platzregen runtergehen und sie zwangsläufig nass werden würde. Auf ihrem Motorrad war das absolut in Ordnung, eine Erfahrung, die einfach

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