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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beschrieb einen Kreis. Sie nickte und schwenkte ab, um sich von ihm zu trennen, damit sie sich aus zwei verschiedenen Richtungen nähern konnten. Gator beschleunigte seine Schritte.
    Burrell war wahrscheinlich tot, und Gator wollte nicht, dass Flame die Leiche fand. Der Boden unter seinen Füßen wurde schwammig und gefährlich. Er hatte den größten Teil seines Lebens im Bayou verbracht und sogar den Schulweg mit einem Boot zurückgelegt, und er wusste weiß Gott, dass man nicht aufs Geratewohl durch ein sumpfiges Gebiet rannte, aber er tat es trotzdem. Er wich tief hängenden Zweigen aus, sprang über umgestürzte Baumstämme und landete bis zu den Knöcheln im Schlamm. Fluchend setzte er seinen Weg fort, stieß das tief hinabhängende Moos zur Seite und verlangsamte seine Schritte gerade so weit, dass sie nicht zu laut waren und er nach tieferen Löchern im Morast Ausschau halten konnte.
    Er fand die Stelle, an der Burrell sein Boot vertäut hatte. Von dort aus war er zu dem Ort gelaufen, an dem er bauen wollte. Der Standort des Häuschens war mit gespannten Schnüren gekennzeichnet, und Gator konnte sehen, wo
Burrell auf dem geplanten Bauplatz daran gearbeitet hatte, den Boden aufzuschütten. Er war auf dem Weg zu einer kleinen Bucht gewesen, wo er den größten Teil des Füllmaterials ausgehoben haben musste. Eine Schubkarre lag umgekippt im Schlamm, und wenige Meter davon entfernt lag eine Schaufel, als sei sie zur Seite geschleudert worden.
    Gator kniete sich neben die Schubkarre und suchte nach Spuren. In der frischen Erde, die Burrell am Ort des Bauvorhabens ausgekippt hatte, konnte er etliche Fußabdrücke verschiedener Größe sehen.
    »Das sind Burrells Fußspuren«, sagte Flame leise und berührte den Abdruck eines Stiefels, als sie neben Gator zum Stehen kam. »Er kommt jeden Tag hierher, um diesen Bereich aufzuschütten, weil er zu tief lag und jedes Jahr überschwemmt wurde.«
    »Hast du jemanden gesehen?«
    Flame schüttelte den Kopf, während sie sich den Boden genauer ansah. »Er war hier, als sie auf ihn geschossen haben, und er ist kopfüber in die Schubkarre gefallen. Er hat versucht, von hier fortzukriechen.« Sie deutete auf die beiden parallelen Furchen im Schlamm und den Abdruck einer Hand. Blutflecken waren in den Furchen zu sehen. »Hier haben sie das zweite Mal auf ihn geschossen.« Eine wesentlich größere Blutlache sickerte gerade in das dunkle Wasser, das an die Oberfläche vordrang. »Der hier war es.« Sie deutete auf einen Stiefelabdruck. »Der stämmige Kerl, der das Kommando geführt hat. Er hat ihn erschossen. Die anderen haben ihn an den Füßen in diese Richtung fortgezogen.« Sie sah Gator nicht an. Ihre Stimme klang gepresst, aber unerschütterlich.
    Sie folgten den Schleifspuren im Schlamm. Schon jetzt
begann Wasser die Vertiefungen zu füllen, aber es war unmöglich, die leuchtend roten Blutspritzer auf dem Laub und der sonstigen Vegetation zu übersehen. Die Spur führte am Rande der Insel entlang zu einem natürlichen Wasserbecken. Auf der schlammigen Böschung waren deutliche Schlitterspuren zu erkennen, die darauf hinwiesen, dass sich hier ein Alligator tummelte. Nach den Spuren zu urteilen, war das Reptil riesig und hielt sich schon seit geraumer Zeit hier auf. Die vier Männer hatten nicht versucht, die Indizien zu verbergen, sondern die Leiche durch den Schlamm und das Wasser zum Rande eines Alligatorlochs geschleift. Die Abdrücke von Knien waren zu sehen, wo sich zwei der Männer neben die Leiche gekniet und ein Seil um sie gewickelt hatten.
    Flame tastete sich durch das Gewirr aus freiliegenden Wurzeln vor, während Gator das dunkle Wasser des Beckens umrundete. Zweimal rutschte er auf der schlammigen Böschung aus. »Hier drüben, Flame. Sie müssen etwas benutzt haben, um ihn zu beschweren.«
    »Kannst du ihn rausholen?« Sie trat in das düstere Wasser und versank bis zu den Knien darin. »Kannst du ihn sehen?«
    »Ich kann überhaupt nichts sehen, noch nicht mal den verdammten Alligator. Sieh zu, dass du schleunigst aus dem Wasser rauskommst. Verdammt noch mal, du weißt ganz genau, dass er nicht mehr am Leben ist. Du kannst ihn nicht retten, Flame.« Eine Mischung aus Wut und Furcht um ihre Sicherheit ließ seine Eingeweide rumoren, als er zu ihr watete.
    »Es ist meine Schuld. Ich hätte es kommen sehen müssen. Ich dachte, sie seien hinter mir her, und dann habe ich sie einfach als unwichtig abgetan. Es ist alles nur meine
Schuld.« Sie watete tiefer in

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