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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Experimente fortgesetzt worden sind, weit über ihre Kindheit hinaus, vielleicht sogar bis kurz vor ihrer Volljährigkeit. Ich glaube, sie war eingesperrt und ist entkommen.«
    Gator trat aggressiv einen Schritt vor und ragte drohend über Lily auf. »Und du verteidigst diesen Schurken immer noch? Was zum Teufel ist los mit dir?«
    »Ich habe ihn nie verteidigt. Niemals. « Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen, und in ihren Augen standen Tränen. »Ich verlasse mich nicht mehr auf das, was ich lese. Ich kann dir nicht einmal genau sagen, was mich argwöhnisch macht, aber ich habe das grässliche Gefühl, die Lebensläufe der Mädchen sind alle geschönt oder frei erfunden. Oder zumindest die Angaben über Flame.«

    Gator zwang sich, seine Wut zu zügeln. Lily wirkte plötzlich so auf ihn, als könnte sie jeden Moment zusammenbrechen. »Warum bist du damit nicht zu Ryland gegangen? «
    »Wir haben versucht, ein Baby zu bekommen.« Lily brach in Tränen aus und schlug sich die Hände vors Gesicht. Ihre schmalen Schultern bebten, als sie weinte. »Wir versuchen es schon seit Monaten. Ich war so aufgeregt, und jetzt graut mir. Ich bin nicht genmanipuliert, aber er ist es. Ich weiß, dass er es ist. Und wie viel mehr kann er hinnehmen, bevor er mich so ansieht, wie du mich gerade erst vor ein paar Minuten angesehen hast?«
    »Lily …«
    »Ich bin wie er, wie mein Vater. Mein Verstand arbeitet auf dieselbe Weise wie seiner, und ich bin so veranlagt wie er. Ich bin von dem Drang besessen, Antworten zu finden. Und bis zum Äußersten zu gehen. Wenn sich am Ende jeder Verdacht, den ich habe, bewahrheitet, und wenn alles rauskommt, wird Ryland mich verlassen. Er wird mir nicht mehr ins Gesicht sehen können.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Oh doch, das ist es. Ich verabscheue meinen Vater. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaue, habe ich das Gefühl, ihn zu sehen. Wenn ich von den Dingen lese, die er getan hat, ist meine erste Reaktion nicht etwa die, dass er ein Monster war. Ich kann nichts dafür, aber ich empfinde stattdessen Ehrfurcht davor, dass sein Verstand in der Lage war, so viel weiter vorauszuschauen als unsere begabtesten Forscher. Was sagt das über mich, Gator? Wie kann ich Ryland in die Augen sehen, wenn ich weiß, dass ich so reagiere? Ich habe gerade hier gestanden und mich mit dir darüber gestritten, was für ein brillanter Mann
mein Vater war, nachdem ich zugegeben hatte, dass er bei einem Kind vorsätzlich Krebs hervorgerufen hat. Wenn er ein Ungeheuer ist, was bin ich dann?«
    »Bist du schwanger, Lily?« Gator war ein scharfsichtiger Beobachter, und ihm war nicht entgangen, wie Lily die Hände auf ihren Bauch presste.
    Eine frische Flut von Tränen beantwortete seine Frage. Mitgefühl und plötzliches Verständnis führten dazu, dass sich ihm fast der Magen umdrehte, vor Angst um sie und seinen Freund. »Du musst mit Ryland reden.« Seine Stimme klang jetzt viel sanfter.
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe noch nicht alle Fakten zusammengetragen, Gator. Es gibt so unglaublich viele Daten zu sichten. Als ich endlich begriffen habe, worauf ich gestoßen bin, habe ich angefangen, so viele Stunden wie möglich daran zu arbeiten, Informationen zusammenzutragen, damit wir uns ein klareres Bild machen können.« Sie wischte sich die Augen trocken. »Und dieses Bild sieht von Mal zu Mal schlimmer aus. Ich weiß nicht einmal mehr, ob etwas Wahres daran ist. Ich bin müde und entmutigt und überanstrengt. Wie kann ich einem von euch sagen, was mein Vater getan hat, wenn ich es selbst nicht mit Sicherheit weiß?«
    »All das musst du Ryland sagen«, wiederholte Gator. Er setzte sich neben Lily und nahm ihre Hand. »Er wird es verstehen.«
    Sie seufzte. »Ich verstehe es doch selbst nicht. Wie also könnte ich erwarten, dass er es versteht? Wenn alles, die ganzen Geschichten, der reinste Schwindel ist – und der Brief von meinem Vater, in dem er mich bittet, die Mädchen zu finden und ihnen zu helfen, womöglich gar eine Fälschung –, was geht dann überhaupt hier vor? Weshalb
hätte er sich die Mühe machen sollen, mir einen solchen Brief zu schreiben? Ich gebe ein Vermögen für den Versuch aus, die anderen Mädchen zu finden, an denen er experimentiert hat.« Sie beugte sich zu Gator vor, sichtlich bemüht, ihre Gefühle in den Griff zu kriegen und wieder in die Rolle der Wissenschaftlerin zu schlüpfen, in der sie sich viel wohler fühlte. »Weißt du, dass der Computer darauf programmiert ist, jedes

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