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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton
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mussten über alles reden, und jetzt schien er zum ersten Mal dazu bereit zu sein.
    "Ich wollte mich für mein Verhalten heute entschuldigen", stieß sie atemlos hervor, bevor ihr Mut sie wieder verlassen konnte. Sie setzte sich so weit wie möglich von ihm entfernt ans Ende der Bank und verschränkte die Hände im Schoß. Er machte es ihr nicht leicht. "Es war kindisch."
    "Wohl kaum. Du hast dich wie eine erwachsene Frau benommen, wie eine Frau, die Sex will. Wie die Frau, die an jenem Morgen noch mit mir geschlafen hat, obwohl sie wusste, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist."
    Seine Stimme war hart und kalt, und Elena schloss kurz die Augen.
    Aus seiner Sicht verdiente sie diese Beleidigung. Kaum hörbar flüsterte sie: "So einfach ist das nicht." Wo sollte sie anfangen, um ihm die Komplexität ihrer Gefühle verständlich zu machen?
    "Nein? Das überrascht mich. Aber spar dir deine Entschuldigungen
    - dafür ist es jetzt zu spät."
    Elena wollte ihn nicht fragen, was er damit meinte. Sie hoffte nur, dass er nicht die Absicht hatte, ihr das zu geben, worum sie ihn praktisch gebeten hatte.
    Fast im Plauderton sprach er weiter. "Da wir gerade davon reden angesichts deines unglaublichen sexuellen Appetits verstehe ich nicht, warum du mich nicht gleich nach unserer ersten Begegnung verführt hast. Ich konnte an nichts anderes denken, als daran, mit dir zu schlafen. Wir haben sogar darüber geredet", sagte er trocken, "und beschlossen, dass die Umstände wegen Dans Tod nicht die richtigen wären. Danach musstest du nach Spanien zurück, ich hatte auch noch einige Geschäfte zu erledigen, und die gemeinsamen Tage vor der Hochzeit auf Netherhaye waren hektisch. So kam es erst in der Hochzeitsnacht dazu. Wie romantisch." Seine Stimme troff vor Verachtung. "Dabei wäre es für dich viel praktischer gewesen, mich sofort ins Bett zu zerren. Dann hättest du mir weismachen können, das Kind wäre von mir, vielleicht ein wenig zu früh geboren, doch darüber hätte ich mir keine Gedanken gemacht. Aber vielleicht war es dir ja egal? Immerhin war ich nur die zweite Wahl."
    Wie er sie hasste! Konnte Liebe wirklich so schnell in unversöhnlichen Hass umschlagen? Sie ballte die Hände zu Fäusten und presste sich die Fingerknöchel gegen die schmerzenden Schläfen.
    Wenn sie ihm die Wahrheit sagte und er ihr tatsächlich glaubte, würde es einen Unterschied machen? Elena wusste es nicht, aber sie musste es zumindest versuchen.
    Sie blickte ihn flehend an und atmete tief ein. "Ich möchte dir endlich genau erzählen, wie es zu dieser Schwangerschaft gekommen ist..."
    "Glaubst du wirklich, ich würde mir auch noch die schmutzigen Details anhören?" Jeds kalte Stimme ließ sie frösteln. Er sprang auf.
    "Du musst verrückt sein!"
    "Jed! Warte!"
    Doch er ging schon mit großen Schritten aufs Haus zu. Am liebsten wäre sie hier geblieben und hätte ihre Wunden geleckt, doch sie wusste, dass sie ihm nachgehen musste.
    Es war jetzt fast dunkel, und während sie sich vorsichtig durch den Garten tastete, stiegen Zorn und Enttäuschung in ihr auf. Nicht die Tatsache, dass sie von einem anderen Mann schwanger war, hatte diese Katastrophe heraufbeschworen, sondern Jeds verdammte Unnachgiebigkeit, seine Weigerung, ihr zuzuhören, seine kompromisslose Feindseligkeit!
    Sie fand ihn in der Küche, wo er sich gerade einen Whisky einschenkte. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, und als er sich umdrehte, sah sie, dass er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Gut für ihn! Sie konnte das nicht von sich behaupten. Wütend funkelten sie sich an.
    "Anstatt mich mit Einzelheiten deiner Affäre mit Dan zu langweilen, solltest du mir lieber etwas von deinem ersten Ehemann erzählen."
    "Liam?" Elena zog die Brauen hoch. "Warum? Du wolltest doch nie etwas über ihn wissen."
    "Früher war er nicht wichtig, weil ich dich für die Perfektion schlechthin gehalten habe. Die Vergangenheit hatte keine Bedeutung, nur unsere Gegenwart und Zukunft. Aber jetzt haben wir keine gemeinsame Zukunft mehr." Jed zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich rittlings darauf, die Arme auf der Lehne verschränkt, das Glas in der Hand. Anscheinend hatte er sich auf eine oder zwei Stunden entspannter Unterhaltung eingerichtet.
    Elena ging zum Kühlschrank und füllte ein Glas mit Orangensaft.
    Sie wollte toben und schreien, doch damit hätte sie Catherine geweckt.
    Jed trank einen Schluck Whisky. "Also? Nachdem ich meine Meinung über dich so drastisch geändert

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