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Tagebuch aus der Hölle (German Edition)

Tagebuch aus der Hölle (German Edition)

Titel: Tagebuch aus der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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Erntehelfer unzählige dieser Krebse zerquetschte, fanden doch einige von ihnen den Weg zu mir auf die Maschine. Obwohl ich Tiere immer geliebt habe, schlug und trat ich diese Viecher mit Fäusten und Füßen von mir weg, und es machte mir sogar Spaß.
    Wir hatten den Rand der Ebene beinahe erreicht, als die Reihen der Köpfe endeten – möglicherweise waren sie auch von den Krebsen verspeist worden. Der Erntehelfer begann zu wenden. Das war der Moment, an dem ich hinunterklettern und versuchen musste, mich zu den Hügeln durchzuschlagen. Zwischen mir und dem klippenartigen Rand des Kraters wimmelte es noch immer von Krebsen, die den Boden bedeckten, aber ich musste die Ebene zu Fuß durchqueren … und zwar sofort …
    Ich sprang von meiner nichts ahnenden Mitfahrgelegenheit hinunter. Glücklicherweise verlor ich dabei nicht den Halt, sodass ich gestürzt wäre. Dann rannte ich über die knirschenden Körper. Ein paarmal rutschte ich beinahe aus. Ich konnte hören, wie ihre kleinen Klauen wie klappernde Nagelscheren nach mir schnappten. Schlimmer war jedoch das laut zischende, raschelnde Geräusch, das allein durch ihre schiere Masse entstand. Ein paar von ihnen klammerten sich an meinen Hosenaufschlägen fest oder blieben in meinen Schnürsenkeln hängen, aber schließlich erreichte ich die Klippe und sprang auf eine Felsplatte, streckte die Arme nach einer weiteren aus und krabbelte, den Krebsen nicht unähnlich, wie ein Spinnentier an ihr hinauf. Als ich mich schließlich auf den schwarzen Sand oberhalb des Kraterrands hievte, bürstete und riss ich die hungrigen kleinen Parasiten endgültig von mir ab und zertrampelte jeden Einzelnen von ihnen. Auch wenn ich mir keinen aus der Nähe anschaute, fand ich, dass sie aufgrund der Umrisse ihrer verhornten Panzer aussahen, als hätten auch sie seltsam stilisierte Dämonengesichter.
    Ich schaute noch ein letztes Mal ausführlich über das kraterartige Amphitheater. Es lag nun in Nebelschwaden verborgen, die sich um emporlodernde Feuer schlangen. Mehrere Erntehelfer rumpelten hindurch. Deutlich hörte ich die Seufzer der Untoten, wie sie aufheulten, und das Krachen von verirrten Schüssen. Ich wandte mich endgültig ab und machte mich zu den Hügeln auf, die aussahen, als seien sie aus glitzernd schwarzem Sand aufgeschüttet.
    Ich kletterte einen niedrigeren Hang hinauf. Meine Füße rutschten immer wieder ab oder versanken in der Asche. Ich stellte allerdings fest, dass es sich nicht um Asche, sondern eher um die Ablagerungen eines pyroklastischen Stromes handelte, der wie ein Erdrutsch oder eine Schlammlawine über den Vulkanhang geflossen war. Lag das Dorf Caldera vielleicht direkt unter meinen Füßen?
    Als ich den Gipfel des Hügels erklommen hatte, fand ich auf der anderen Seite eine Senke vor, aus der die flachen Dächer einiger kleiner Gebäude hervorlugten. Einige standen noch komplett hervor – blendend weiß vor dem Hintergrund des ascheartigen, pulverisierten Obsidians –, während bei anderen nur die Hälfte freilag, oft nur ein einziger Winkel emporragte, wie der Bug eines sinkenden Schiffes. Mehrere kleine Erhebungen ließen vermuten, dass unter der schwarzen Decke noch weitere komplette Dächer verborgen lagen. Halb rutschend, sodass die Asche in meine Stiefel rann, stieg ich in die Senke hinab, bis ich auf einem der höheren Dächer zum Stehen kam. Es war immerhin so hoch, dass sich die oberste Reihe seiner glaslosen Fenster direkt über der Asche befand.
    Ich ging in die Hocke und ließ mich durch eines der Fenster in einen unbeleuchteten, spärlich möblierten Raum hinabgleiten. Der Wind hatte so viel Asche hereingeweht, dass der gesamte Boden bedeckt war und die Aufhäufung schon bis zur Mitte der kargen Wände reichte, die aus Gips oder gebranntem weißen Lehm zu bestehen schienen. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine violette Brettertür. Als ich sie aufstieß, stand ich in einem schmalen Flur, auf dem nur eine ganz feine Ascheschicht lag.
    Der Flur war mit weiteren Holztüren in derselben blauvioletten Farbe des Verfalls gesäumt. Hinter einer von ihnen hörte ich ein leises Stöhnen.
    Ich wusste zwar, dass es kein Dämon war, der dort stöhnte, aber es konnte durchaus sein, dass ein Dämon dieses Stöhnen verursachte. Deshalb sah ich mich nach einer Waffe um, die ich zu meiner Verteidigung einsetzen konnte. Ich fand jedoch rein gar nichts, und so schlich ich mich, so leise ich konnte, an die Tür heran und presste mein Ohr dagegen. Das

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