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Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Titel: Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karim El-Gawhary
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Krankheit‘ beschwert, über die Art und Weise, wie sich die Araber daran gewöhnt haben, die Rolle des Opfers zu spielen und sich gegenüber ihren Tyrannen zu Hause passiv zu verhalten.“
    In Sfax kam gestern erneut ein junger Mann um. Ihm wurde während der Proteste von den Sicherheitskräften in den Rücken geschossen, er verstarb im Krankenhaus.
    Die Proteste haben sich inzwischen auf weite Teile des Landes ausgeweitet, seit sie in Sidi Bouzid vor zwei Wochen begonnen haben. In Feriana, Jendouba, Siliana, Mahdia und vielen anderen Orten wird demonstriert. Die Versuche, in Monastir zu demonstrieren, wurden von der Polizei unterdrückt, ebenso wie der Protest von Anwälten in Sousse. Eine Demonstration in Maktar fand dagegen statt.
    In diesem Sinne wünsche ich noch einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr, mal sehen, was dieses uns bringt: in Tunesien, bei der Nachfolgefrage Mubaraks in Ägypten, in Hinblick auf einen friedlich oder unfriedlich auseinanderbrechenden Sudan, möglicherweise eine erneute Eskalation in Gaza, einen politisch instabilen Libanon, einen kranken König in Saudi-Arabien … und dann ist da immer noch die große Frage, wie es mit dem Iran weitergeht.
    Prost!
    Arabesken, tazblog 3.1.2011
    Das große Schweigen an der Straßenbahnhaltestelle:
Fantasievolle Proteste in Tunesien

    Die Proteste gegen das Regime von Ben Ali in Tunesien dauern nun seit über zwei Wochen an. Dort kam gestern erneut ein junger Mann bei Auseinandersetzungen mit der Polizei um. Die Protestaktionen finden immer noch zahlreich in vielen Teilen des Landes statt.
    Darunter gibt es auch sehr fantasiereiche Aktionen, wie jene an der Bab-El-Assal-Straßenbahnstation in einem Vorort von Tunis. Am Dienstag versammelte sich dort eine Gruppe junger Menschen zu einem stillen Protest. Sie alle halten eine Hand vor den Mund und den anderen Arm auf den Rücken gedreht. Als die Straßenbahn kommt, bewegt sich einer der Demonstranten nicht vom Gleis, bis die Bahn nur wenige Zentimeter vor ihm zum Stehen kommt. Kurz darauf lassen die Demonstranten die Straßenbahn weiterfahren und verstreuen sich in alle Winde. Eine geniale und auch mutige Aktion im Polizeistaat Tunesien. Interessant ist, dass keine Polizei zu sehen ist. Die kommt wohl mit so einer Taktik kleiner, dezentraler Aktionen nicht zurecht.
    Die Regierungswebseite http://www.pm.gov.tn funktioniert nicht mehr. Offensichtlich die Arbeit von einigen Hackern.
    Arabesken, tazblog, 5.1.2011
    Tunesien: Wie man mit Menschen „Freiheit“ buchstabiert, trotz Internet-Zensur

    Der Einfallsreichtum der jungen Tunesier kennt keine Grenzen. Gleichzeitig bricht es mir fast das Herz zu sehen, wie sie auf Protestformen ausweichen, die den Polizeiapparat Ben Alis umgehen: Im Hof des Institutes für Ingenieurwesen in Tunis haben sich die Demonstranten so aufgestellt, dass ihre Menschenkette die Worte „Tunis hurra“ also „Freies Tunesien“ darstellen. Das ist mindestens so gut wie die Aktion an der Straßenbahnhaltestelle vor ein paar Tagen.
    Auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen gehen weiter, zuletzt in Thala, 250 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.
    Die Regierung versucht sich in allerlei Spielchen der Internet-Zensur, um zu verhindern, dass Informationen nach außen dringen. Individuelle Facebook-Konten werden beispielsweise blockiert. Darunter die arabische Facebook-Gruppe „Mr. President, die Tunesier zünden sich selbst und das Land an“, die mehr als 12.000 Teilnehmer hat. Außerdem scheint es schwer bis unmöglich zu sein, Videos und Fotos auf Facebook hochzuladen.
    Ebenso sind Nachrichten-Webseiten blockiert, darunter die BBC, aber auch die Deutsche Welle und viele weitere.
    Arabesken, tazblog 6.1.2011
    Auch in Algerien gehen sie auf die Straße und in Tunesien produzieren sie einen Aufstands-Hip-Hop

    Algerische Jugendliche haben gestern begonnen, gegen ihre Lebensbedingungen und gegen Preissteigerungen zu protestieren. In der Hauptstadt Algier bewarfen sie die Polizei mit Steinen, zündeten Müllcontainer an und riefe regimefeindliche Slogans. Gerät nach Ben Ali in Tunesien jetzt auch der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika unter Druck? Die Proteste fanden in mehreren Teilen des Landes gleichzeitig statt.
    Auch im benachbarten Tunesien gehen die seit fast drei Wochen andauernden Proteste weiter. Auf der Webseite von Al Jazeera International finden sich eine ganze Reihe von Videos dazu. Mein Video des Tages ist aber ein Clip mit dem Titel: „Tunisian’s

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