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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hatte. Die Luft schien wie elektrisch geladen zu sein. Es war die perfekte Stimmung für Halloween, bedrohlich und irgendwie unwirklich. Aber in Elena löste sie nur Angst aus. Seit jener Nacht in Bonnies Haus hatte sie genug von unheimlichen und außergewöhnlichen Dingen.
    Ihr Tagebuch war nicht wieder aufgetaucht, obwohl die drei Mädchen das ganze Haus auf den Kopf gestellt hatten. Sie konnte immer noch nicht glauben, daß es wirklich weg war.
    Die Vorstellung, daß ein Fremder ihre geheimsten Gedanken lesen könnte, machte sie rasend. Natürlich war es gestohlen worden. Welche Erklärung sollte es sonst wohl geben? Mehr als eine Tür war in dieser Nacht bei den McCulloughs geöffnet gewesen. Jeder hätte einfach so reinspazieren können. Sie hatte große Lust, den Dieb umzubringen.
    Unwillkürlich mußte sie an jenes Paar schwarzer Augen denken. Dieser junge Mann, dem sie fast nachgegeben hätte, der es geschafft hatte, daß sie Stefan vergaß, hatte er es getan?
    Sie nahm sich zusammen, als sie vor der Schule hielten, und zwang sich zu lächeln, während sie über die Flure gingen. In der Stunde, die Elena zum Umziehen weg gewesen war, hatte sich alles verändert. Vorhin war die Halle noch voller Oberstufenschüler gewesen, die letzte Hand an die Dekorationen und die Requisiten legten. Jetzt wimmelte es von Fremden, von denen die meisten nicht einmal menschlich waren.
    Mehrere Zombies wandten sich um, als Elena hereinkam. Ihre grinsenden Totenköpfe waren durch das verweste Fleisch zu sehen. Ein grotesk verformter Buckliger humpelte in Begleitung einer Leiche mit weißer Haut und leeren Augen heran. Aus einer anderen Richtung näherten sich ein Werwolf mit blutbefleckter Schnauze und eine schöne, schwarze Hexe.
    Elena stellte überrascht fest, daß sie nicht einmal die Hälfte der Leute in ihren Kostümen erkannte. Dann wurde sie von ihnen umringt, hörte Komplimente über ihr Kleid und wurde von allen Seiten mit Problemen bombardiert, die sich noch in letzter Minute ergeben hatten. Elena bat um Ruhe und wandte sich an die Hexe, deren langes, dunkles Haar lose den Rücken ihres engen, schwarzen Kleides herunterfiel.
    „Was ist los, Meredith?“ fragte sie. „Trainer Lyman ist krank“, erwiderte Meredith ernst. „Also hat jemand Mr. Tanner überredet einzuspringen.“ „Ausgerechnet Tanner!“ Elena war entsetzt. „Ja, und er macht schon Schwierigkeiten. Die arme Bonnie ist fast mit den Nerven am Ende. Du schaust besser mal nach, bevor die ersten Besucher kommen.“ Elena seufzte und nickte. Sie bahnte sich einen Weg durch die verschlungenen Pfade des „Spukhauses“. Als sie durch die scheußliche mittelalterliche Folterkammer und den Raum des wahnsinnigen Mörders ging, kam ihr der Gedanke, daß die Kulissen ein bißchen zu echt wirkten. Das „Spukhaus“ konnte einem trotz der Neonbeleuchtung Angst einjagen. Der Druidenraum befand sich nahe am Ausgang. Der Steinkreis von Stonehenge war aus Pappe nachgebildet worden. Aber die kleine Druidenpriesterin, die, in weiße Gewänder gehüllt und mit einem Kranz aus Eichenblättern im Haar, zwischen den ziemlich echt wirkenden Hinkelsteinen stand, sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Das Blut muß sein“, bettelte sie. „Es gehört dazu. Sie sollen schließlich ein Menschenopfer darstellen.“ „Diese lächerlichen Gewänder sind schon schlimm genug“, erwiderte Tanner kurz. „Niemand hat mich informiert, daß ich mich außerdem mit dieser... Soße beschmieren lassen muß.“ „Das künstliche Blut berührt Sie doch gar nicht“, erklärte Bonnie. „Es kommt auf das Gewand und auf den Altar. Sie sind ein Menschenopfer“, wiederholte sie, als ob sie ihn dadurch überzeugen könnte. „Was das angeht“, erwiderte der Lehrer voller Abscheu, „so ist die Echtheit der ganzen Angelegenheit höchst fragwürdig.
    Entgegen der populären Meinung wurde Stonehenge nicht von den Druiden erbaut, sondern während der Bronzezeit, die...“
    Elena trat heran. „Mr. Tanner, darum geht es doch gar nicht.“ „Für Sie beide nicht, kein Wunder“, antwortete Mr.
    Tanner erregt. „Deshalb werden Sie und Ihre neurotische Freundin auch in Geschichte durchfallen, das können Sie mir glauben.“ „Dazu besteht kein Grund“, sagte eine Stimme. Elena schaute schnell über die Schulter und erkannte Stefan. „Mr.
    Salvatore. Sieh da.“ Mr. Tanner betonte jedes Wort, als wollte er sagen: „Der hat mir noch zu meinem Glück gefehlt.“ „Ich

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