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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Meredith sich gegen einen Aufprall wappnete. Matts Ersatz für seinen allerersten zerbeulten alten Wagen war ungefähr genauso alt und hatte keine Airbags. Er war ein Sammelsurium von zusammengesetzten Schrottteilen.
    »Festhalten!«, brüllte Matt, als der Wagen schlitterte und die Reifen quietschten.
    Dann wurden sie alle herumgeworfen, das hintere Ende rutschte in einen Graben, die vordere Stoßstange prallte an einen Baum.
    Dann bewegte sich nichts mehr. Matt stieß den Atem aus und löste seine ums Lenkrad gekrampften Finger. Er drehte sich zu den Mädchen um - und erstarrte. Er tastete hektisch nach dem Schalter der Innenbeleuchtung, und was er sah, als er das Licht eingeschaltet hatte, ließ ihn abermals erstarren.
    Bonnie hatte sich, wie immer in Augenblicken höchster Aufregung, zu Meredith umgedreht. Sie lag mit dem Kopf auf Meredith' Schoß, die Hände in den Arm und die Bluse ihrer Freundin gekrallt. Meredith selbst saß stocksteif und angespannt da, so tief wie möglich in die Rückenlehne gedrückt, die Füße ausgestreckt, um sich auf dem Boden unter dem Armaturenbrett abzustützen, den Körper zurückgebogen und den Kopf nach hinten gestreckt, während sie mit den Armen Bonnie fest nach unten drückte.
    Durch das offene Fenster ragte - wie ein knotiger, zottiger, grüner Speer oder der greifende Arm eines wilden irdenen Riesen - der Ast eines Baums. Er hatte Meredith' Hals nur um Millimeter verfehlt und seine unteren Verzweigungen streiften über Bonnies schmale Gestalt. Wenn Bonnies Sicherheitsgurt es ihr nicht ermöglicht hätte, sich umzudrehen, wenn Bonnie sich nicht auf diese Weise nach unten geworfen hätte, wenn Meredith sie nicht festgehalten hätte ...
    Matt starrte direkt in das gesplitterte, aber sehr scharfe Ende des Speers. Wenn sein eigener Sicherheitsgurt nicht verhindert hätte, dass er in diese Richtung prallte...
    Matt konnte seine heftige Atmung hören. Der Geruch von Immergrün im Wagen war überwältigend. Er konnte sogar die Stellen riechen, an denen kleinere Aste abgebrochen waren und die Harz absonderten.

    Ganz langsam streckte Meredith eine Hand aus, um einen der Aste abzubrechen, der wie ein Pfeil auf ihre Kehle zeigte. Er ließ sich nicht abbrechen. Benommen beugte Matt sich vor, um es selbst zu versuchen. Aber obwohl das Holz nicht viel dicker war als sein Finger, war es zäh und wollte sich nicht einmal biegen lassen.
    Als sei es in Feuer gehärtet worden, dachte er verwirrt. Aber das ist lächerlich.
    Es ist ein lebender Baum; ich kann die Splitter fühlen.
    »Au.«
    »Darf ich mich jetzt bitte aufrichten?«, fragte Bonnie leise, ihre Stimme gedämpft an Meredith' Bein. »Bitte. Bevor er mich packt. Er will es nämlich.«
    Matt sah sie verblüfft an und zerkratzte sich am gesplitterten Ende des großen Astes die Wange.
    »Er wird dich nicht packen.« Aber sein Magen revoltierte, als er blind nach der Schließe seines Sicherheitsgurtes tastete. Warum sollte Bonnie den gleichen Gedanken haben wie er: dass das Ding wie ein riesiger, gebeugter, zottiger Arm war? Sie konnte den Ast nicht einmal sehen.
    »Du weißt, dass er es will«, flüsterte Bonnie, und jetzt schien ein leichtes Zittern von ihrem ganzen Körper Besitz zu ergreifen. Sie griff nach hinten, um ihren Sicherheitsgurt zu lösen.
    »Matt, wir müssen rüberrutschen«, sagte Meredith. Sie hatte ihre nach hinten gebogene Position, die recht schmerzhaft sein musste, tapfer beibehalten, aber Matt konnte hören, dass sie hektischer atmete. »Wir müssen zu dir rüberrutschen. Es versucht, sich um meine Kehle zu legen.«
    »Das ist unmöglich ...« Aber er konnte es ebenfalls sehen. Die frisch gesplitterten Enden des kleineren Astes hatten sich kaum merklich bewegt, aber sie wölbten sich jetzt, und die Splitter drückten sich an Meredith' Kehle.
    »Es ist wahrscheinlich einfach so, dass niemand sich ewig so nach hinten biegen kann«, sagte er, wohl wissend, dass dies Unsinn war. »Im Handschuhfach liegt eine Taschenlampe ...«
    »Das Handschuhfach ist vollkommen hinter Zweigen verborgen. Bonnie, kannst du dich vorbeugen, um meinen Sicherheitsgurt zu lösen?«
    »Ich werde es versuchen.« Bonnie rutschte nach vorn, ohne den Kopf zu heben, und tastete umher, um den Schließmechanismus zu finden.
    Für Matt sah es so aus, als würde sie von den zottigen, duftenden Immergrünzweigen verschlungen. In ihre Nadeln hineingezogen.
    »Wir haben einen ganzen verdammten Weihnachtsbaum hier drin.« Er wandte den Blick ab und

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