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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Tamis.
    »Versuch nicht einmal, mir weiszumachen, du hättest nichts mit diesem flegelhaften Mädchen zu tun«, fügte Damon trocken hinzu. »Von Caroline zu Tamra und von dort aus weiter, das ist der Plan, nicht wahr?«
    Shinichi schüttelte den Kopf. Sein Blick ruhte auf Elena und er begann, leise ein Volkslied zu singen:

    Mit Wangen wie knospende Rosen

    Und Haar wie goldener Weizen ...

    »Ich würde es bei diesen Mädchen nicht ausprobieren.« Damon lächelte ohne Heiterkeit. Seine Augen waren schmal. »Zugegeben, sie sehen ungefähr so stark aus wie nasses Seidenpapier - aber sie sind härter, als man denkt, und am härtesten sind sie, wenn eine von ihnen in Gefahr ist.«
    »Ich hab's dir doch erklärt, nicht ich bin es, der das tut«, sagte Shinichi. Zum ersten Mal, seit Damon ihn erblickt hatte, schien er sich unbehaglich zu fühlen.
    Dann fügte er hinzu: »Obwohl ich den Urheber vielleicht kenne.«
    »Erzähl«, meinte Damon und betrachtete Shinichi immer noch mit schmalen Augen.
    »Nun - habe ich schon meine jüngere Zwillingsschwester erwähnt? Ihr Name ist Misao.« Er lächelte gewinnend. »Es bedeutet Jungfrau.«
    Automatisch regte sich Damons Appetit. Er ignorierte es. Er war zu entspannt, um ans Jagen zu denken, und er war sich ganz und gar nicht sicher, ob man Kitsunae - Fuchsgeister, von denen Shinichi behauptete, einer zu sein - überhaupt jagen konnte. »Nein, du hast sie nicht erwähnt«, antwortete Damon, während er sich geistesabwesend im Nacken kratzte. Der Moskitostich war verschwunden, aber es war ein heftiger Juckreiz zurückgeblieben. »Es muss dir irgendwie entfallen sein.«
    »Nun, sie ist hier irgendwo. Sie ist zusammen mit mir hergekommen, als wir das Auflodern von Macht sahen, das sie zurückgebracht hat... Elena.«
    Damon war davon überzeugt, dass das Zögern vor der Erwähnung von Elenas Namen geheuchelt war. Er legte den Kopf in den Glaub-nicht-du-hättest-mich-getäuscht- Winkelund wartete.
    »Misao spielt gern Spielchen«, sagte Shinichi schlicht.
    »Ach ja? Wie Backgammon oder Schach, diese Art von Spiele?«
    Shinichi hüstelte theatralisch, aber das rote Aufblitzen in seinen Augen entging Damon keineswegs. Meine Güte, er hatte ihr gegenüber einen wirklich stark ausgeprägten Beschützerinstinkt, nicht wahr? Damon schenkte Shinichi das strahlendste Lächeln, das er draufhatte.
    »Ich liebe sie«, erklärte der junge Mann mit dem von Feuer umzüngelten, schwarzen Haar und diesmal lag in seiner Stimme eine offene Warnung.
    »Natürlich tust du das«, erwiderte Damon besänftigend. »Das kann ich sehen.«
    »Aber, nun ja, ihre Spiele haben im Allgemeinen den Effekt, eine Stadt zu zerstören. Zumindest nach und nach. Nicht alles auf einmal.«
    Damon zuckte die Achseln. »Diesen Fliegendreck von einem Dorf wird man nicht vermissen. Natürlich werde ich vorher meine Mädchen lebend rausbringen.«
    Jetzt war es seine Stimme, in der eine offene Warnung lag.
    »Ganz wie du willst.« Shinichi hatte zu seinem normalen, unterwürfigen Ich zurückgefunden. »Wir sind Verbündete und wir werden uns an unser Abkommen halten. Wie dem auch sei, es wäre eine Schande, all das ... zu verschwenden.« Sein Blick wanderte wieder zu Elena hinüber.
    »Übrigens, wir werden über das kleine Fiasko zwischen deinem Malach und mir nicht einmal reden - oder ihrem Malach, wenn du darauf bestehst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die letzten drei Malach verdampft habe, aber wenn ich noch einen zu Gesicht bekomme, ist unsere Geschäftsbeziehung beendet. Ich gebe einen üblen Feind ab, Shinichi. Du willst nicht herausfinden, wie übel.«
    Shinichi wirkte gehörig beeindruckt, als er nickte. Aber im nächsten Moment schaute er wieder zu Elena hinüber und sang:

    ... Haar wie goldener Weizen
    Sich über milchweiße Schultern ergießt;
    Meine Hübsche, meine Süße ...

    »Und ich will diese Misao kennenlernen. Zu ihrem eigenen Schutz.«
    »Und ich weiß, dass sie dich kennenlernen will. Im Augenblick ist sie ganz und gar auf ihr Spiel konzentriert, aber ich werde versuchen, sie davon loszureißen.«
    Shinichi rekelte sich genüsslich.
    Damon sah ihn einen Moment lang an. Dann rekelte auch er sich gedankenverloren.
    Shinichi beobachtete ihn. Er lächelte.
    Damon grübelte über dieses Lächeln nach. Er hatte bemerkt, dass man, wenn Shinichi lächelte, in seinen Augen zwei blutrote Flammen sehen konnte.
    Aber er war wirklich zu müde, um jetzt darüber nachzudenken. Einfach zu entspannt. Tatsächlich

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