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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ein paar Mal tief durchatmen und die Sache hinter uns bringen. Wie gut kennst du sie?«

    »Nun, sie ist ziemlich intelligent. Wir hatten keine Kurse zusammen. Aber wir sind beide gleichzeitig vom Sport befreit worden - sie hatte so ein Herzstottern oder so etwas, und ich hatte dieses schreckliche Asthma ...«
    »Von jeder Art von Anstrengung, nur nicht vom Tanzen, das du die ganze Nacht durchhalten konntest«, bemerkte Meredith trocken. »Ich kenne sie auch nicht sehr gut. Wie ist sie denn so?«
    »Hm, nett. Sieht ein wenig so aus wie du, nur asiatisch. Kleiner als du - Elenas Größe, aber magerer. Irgendwie hübsch. Ein wenig schüchtern - der stille Typ, du weißt schon. Irgendwie schwer kennenzulernen. Und ... eben nett.«
    »Schüchtern und still und nett klingt in meinen Ohren gut.«
    »In meinen auch«, sagte Bonnie und drückte ihre verschwitzten Hände zwischen die Knie. Noch besser, dachte sie, würde es klingen, wenn Isobel nicht zu Hause wäre.
    Vor dem Haus der Saitous standen jedoch mehrere Autos. Bonnie und Meredith klopften zögernd an die Tür, wobei sie sich nur allzu sehr darüber bewusst waren, was geschehen war, als sie das letzte Mal an eine Tür geklopft hatten.
    Es war Jim Bryce, der ihnen öffnete, ein hochgewachsener, schlaksiger Junge, der noch nicht ganz in seinen Körper hineingewachsen zu sein schien und sich ein wenig gebeugt hielt. Was Bonnie erstaunlich fand, war die Veränderung in seinem Gesicht, als er Meredith erkannte.
    Als er die Tür geöffnet hatte, hatte er schrecklich ausgesehen; trotz seiner sonnengebräunten Haut war sein Gesicht weiß und sein Körper war seltsam in sich zusammengesunken. Als er jedoch Meredith sah, kehrte die Farbe in seine Wangen zurück und er schien ... nun, sich zu glätten wie ein Stück Papier. Er richtete sich höher auf.
    Meredith sagte kein Wort. Sie trat lediglich vor und legte die Arme um ihn. Er klammerte sich an sie, als fürchtete er, sie würde weglaufen, und vergrub sein Gesicht in ihrem dunklen Haar.
    »Meredith.«
    »Atme einfach tief durch, Jim. Atme.«
    »Aber du weißt nicht, was passiert ist. Meine Eltern sind weggefahren, weil mein Urgroßvater sehr krank ist - ich denke, er wird sterben. Und dann hat Tami -
    Tami ...«
    »Erzähl es mir ganz langsam. Und atme weiter.«
    »Sie hat mit Messern geworfen, Meredith. Metzgermesser. Sie hat mich hier am Bein getroffen.« Jim zog seine Jeans hoch, um einen kleinen Schlitz im Stoff über dem Unterschenkel vorzuzeigen.
    »Bist du vor Kurzem gegen Tetanus geimpft worden?« Meredith war rational wie immer.
    »Nein, aber es ist kein wirklich großer Schnitt. Im Wesentlichen ist es eine Stichwunde.«
    »Das sind genau die Art von Wunden, die am gefährlichsten sind. Du musst sofort Dr. Alpert anrufen.« Die alte Mrs Alpert war eine Institution in Fell's Church: eine Ärztin, die sogar Hausbesuche machte, und das in einem Land, in dem es als ziemlich beispielloses Verhalten galt, eine kleine schwarze Tasche und ein Stethoskop mit sich herumzutragen.

    »Ich kann nicht. Ich kann nicht weggehen ...«Jim deutete ruckartig mit dem Kopf in das Innere des Hauses, als könnte er sich nicht dazu überwinden, einen Namen auszusprechen.
    Bonnie zupfte an Meredith' Ärmel. »Ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl«, zischte sie.
    Meredith wandte sich wieder an Jim. »Du meinst Isobel? Wo sind ihre Eltern?«
    »Isa-chan, ich meine Isobel - ich nenne sie nur Isa-chan, weißt du ...«
    »Schon gut«, erwiderte Meredith. »Sag einfach, was dir in den Sinn kommt.
    Sprich weiter.«
    »Nun, Isa-chan hat nur ihre Grandma, und Grandma Saitou kommt nicht mehr oft nach unten. Ich habe ihr vor einiger Zeit das Mittagessen gebracht, und sie dachte, ich sei - Isobels Vater. Sie ist manchmal ... verwirrt.«
    Meredith sah Bonnie an und fragte: »Und Isobel? Ist sie ebenfalls verwirrt?«
    Jim schloss die Augen und wirkte todunglücklich. »Ich wünschte, ihr würdet hineingehen, und, nun ja, einfach mit ihr reden.«
    Bonnies schlechtes Gefühl wurde nur noch schlechter. Sie konnte einen weiteren Schrecken wie den bei Caroline zu Hause wirklich nicht mehr ertragen - und gewiss hatte sie auch nicht mehr die Kraft, noch einmal zu rufen, selbst wenn Damon es nicht so eilig gehabt hätte, irgendwohin zu kommen.
    Aber Meredith wusste all das, und Meredith warf ihr trotzdem die Art von Blick zu, der man nicht widersprechen konnte. Der Blick versprach außerdem, dass Meredith Bonnie beschützen würde, was auch immer

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