Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
wie ein Verbrechen vor, Bonnie einen Rucksack
    aufzusetzen, aber diese bestand darauf. Schließlich sorgte
    Elena dafür, dass ein Rucksack ausschließlich mit den
    warmen, seltsam leichten Pelzkleidern gefül t wurde. Al e
    anderen trugen Kochsteine, Nahrungsmittel und Dung –
    den getrockneten Tierkot, der von nun an ihr einziger
    Brennstoff sein würde.
    Es war von Anfang an schwierig. Elena hatte kaum
    Erfahrung mit Eis – aber eine dieser seltenen
    Gelegenheiten, bei denen sie auf Eis gestanden war, wäre
    für Matt beinahe zur Katastrophe geworden. Sie war darauf
    vorbereitet, bei jedem Knacken, jedem Geräusch, das
    brechendes Eis bedeutete, loszuspringen und
    herumzuwirbeln. Aber es gab kein Knacken; kein Wasser,
    das aus der Tiefe wal te, um über ihre Stiefel zu
    schwappen.
    Die Thurgs waren diejenigen, die tatsächlich dazu gebaut
    schienen, über gefrorenes Wasser zu gehen. Ihre Füße
    waren sehr elastisch und konnten sich beinahe auf das
    Anderthalbfache ihrer ursprünglichen Größe ausdehnen,
    sodass sie es vermieden, zuviel Druck auf eine einzige
    Stel e im Eis auszuüben.
    Sie kamen nur langsam voran, aber Elena konnte nichts
    besonders Tödliches an dem See entdecken. Es war
    einfach das glatteste Eis, das sie je erlebt hatte. Ihre Stiefel
    wol ten Schlittschuh fahren.
    »He, seht mal!« Bonnie fuhr Schlittschuh, genauso, als sei
    sie auf einer Schlittschuhbahn, rückwärts und vorwärts und
    seitwärts. »Das macht Spaß!«
    »Wir sind nicht hier, um Spaß zu haben«, rief Elena zurück.
    Sie sehnte sich danach, es selbst zu versuchen, hatte
    jedoch Angst, Schnitte – oder auch nur Kratzer – in das Eis
    zu machen. Und außerdem verbrauchte Bonnie damit
    doppelt so viel Energie, wie notwendig gewesen wäre.
    Sie wol te Bonnie das gerade zurufen, als Damon mit
    verärgerter Stimme al jene Argumente vorbrachte, an die
    sie gedacht hatte, und einige weitere dazu.
    »Dies ist keine Vergnügungsfahrt«, sagt er knapp. »Es
    geht um das Schicksal eurer Stadt.«
    »Als würde dich das interessieren«, murmelte Elena,
    drehte ihm den Rücken zu und berührte die Hand der
    unglücklichen Bonnie, sowohl um sie zu trösten als auch um
    sie wieder in angenehmer Reichweite neben sich zu
    haben. »Bonnie, spürst du irgendetwas Magisches an dem
    See?«
    »Nein.« Doch dann schien Bonnies Fantasie einige Gänge
    hochzuschalten. »Aber viel eicht sind dort sämtliche
    Mystiker aus beiden Dimensionen zusammengekommen,
    um Zauber auszutauschen. Oder viel eicht ist dies der Ort,
    an dem sie das Eis wie einen echten magischen Spiegel
    benutzt haben, um ferne Orte und Dinge zu sehen.«
    »Viel eicht ist beides richtig«, erwiderte Elena, insgeheim
    erheitert, doch Bonnie nickte ernst.
    Und das war der Moment, in dem es kam. Das Geräusch,
    auf das Elena gewartet hatte.
    Es war kein fernes Dröhnen, das sie ignorieren oder
    erörtern konnten. Sie waren mit einigem Abstand zwischen
    sich über das Eis gegangen, um keinen zu großen Druck
    darauf auszuüben, während die Thurgs hinter ihnen
    herkamen, zu beiden Seiten – wie ein Schwarm Gänse
    ohne Anführer.
    Dieses Geräusch war ein grauenhaft nahes Krachen wie
    ein Pistolenschuss. Sofort erklang es erneut, einem
    Peitschenhieb gleich, und dann folgten klirrende und
    reißende Geräusche.
    Es war links von Elena, auf Bonnies Seite.
    »Du musst schlittern, Bonnie«, schrie sie. »Schlittere so
    schnel du kannst. Schrei, wenn du Land siehst.«
    Bonnie stel te keine einzige Frage. Sie lief vor Elena los
    wie eine Eisschnel läuferin bei den Olympischen Spielen
    und Elena drehte sich eilig um.
    Biratz, das Thurg-Weibchen, hatte ein monströses,
    schwarzes Bein im Eis stecken, und während sie sich
    bemühte, es wieder herauszubekommen, splitterte
    weiteres Eis.
    Stefano! Kannst du mich hören?
    Schwach. Ich komme zu dir.
    Ja – aber komm nur so nah, wie du kommen musst, um
    den Thurg zu beeinflussen.
    Den Thurg beeinflussen …?
    Beruhige sie, zieh sie heraus, was auch immer. Sie reißt
    das Eis auf, und das wird es nur umso schwerer machen,
    sie herauszuholen!
    Diesmal entstand eine Pause, bevor Stefanos Antwort
    kam. Schwache Echos verrieten ihr jedoch, dass er sich
    auf telepathischem Wege mit jemand anderem unterhielt.
    In Ordnung, Liebste, ich werde es tun. Ich werde mich um
    den Thurg kümmern. Du folgst Bonnie.
    Er log. Oh, er log nicht direkt, sondern verbarg etwas vor
    ihr. Die Person, der er Gedanken gesandt hatte, war
    Damon. Sie wol ten sie bei Laune

Weitere Kostenlose Bücher