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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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rückblickend betrachtet.
    Einige Sekunden lang, die als die schlimmsten in ihrem
    Leben durchgehen konnten, hagelten Heu, Steine und
    Staub von altem Dung auf sie herab.
    Als es endlich vorüber war, schaute sie sich niesend und
    hustend um und stel te fest, dass sie immer noch auf dem
    Thurg saß. Der Stock war zerbrochen, aber es war ein
    genügend großes Stück übrig geblieben, das sie benutzen
    konnte. Stefano fragte hektisch, sowohl laut als auch mittels
    Telepathie, ob es ihr gut gehe. Bonnie schlitterte auf dem
    Eis hin und her, als wol e sie ihnen al en die Richtung
    weisen, und Damon schimpfte mit ihr und befahl ihr, zurück
    an Land zu gehen und dort zu bleiben.
    In der Zwischenzeit schob Elena sich zentimeterweise den
    Rumpf des Thurgs hinauf. Sie hatte den zerstörten
    Tragebehälter für die Vorräte bereits hinter sich. Endlich
    erreichte sie den Lenkersattel direkt hinter dem
    kuppelförmigen Kopf und ließ sich darauf nieder.
    Und dann kratzte sie mit dem Stock den Thurg hinter den
    Ohren.
    »Elena!«, rief Stefano, und dann: Elena, was hast du vor?
    »Ich weiß es nicht!«, rief sie zurück. »Ich versuche, den
    Thurg zu retten!«
    »Das kannst du nicht«, unterbrach Damon Stefanos
    Antwort mit einer Stimme, die so eisig kalt war wie der Ort,
    an dem sie sich befanden.
    »Biratz kann es schaffen!«, rief Elena wild – eben deshalb,
    weil sie selbst Zweifel hegte, dass das Tier eine Chance
    hatte. »Ihr könntet helfen, indem ihr an ihrem Zügel zieht.«
    »Das ist sinnlos«, rief Damon, vol führte eine
    Kehrtwendung und ging lautlos in den Nebel hinein.
    »Ich werde es versuchen. Wirf den Zügel vor sie hin«, sagte
    Stefano.
    Elena warf den geknoteten Zügel mit al er Kraft nach vorn.
    Stefano musste beinahe bis zum Rand des Eises laufen,
    um ihn aufzufangen, bevor er im Wasser verschwinden
    konnte. Dann hielt er ihn triumphierend hoch. »Ich hab ihn!«
    »In Ordnung, zieh! Zeig ihr eine Richtung, in die sie sich
    bewegen kann.«
    »Al es klar!«
    Elena kratzte Biratz abermals hinter dem rechten Ohr. Das
    Tier gab ein schwaches Raunen von sich und dann nichts
    mehr. Elena konnte sehen, wie Stefano sich gegen den
    Zügel stemmte.
    »Komm schon«, sagte Elena und versetzte dem Tier einen
    scharfen Schlag mit dem Stock.
    Das Thurg-Weibchen hob einen riesigen Fuß, wagte ihn
    weiter aufs Eis hinaus und kämpfte. Sobald sie das tat,
    schlug Elena ihr kräftig hinter das linke Ohr.
    Dies war der entscheidende Augenblick. Wenn Elena
    Biratz daran hindern konnte, das gesamte Eis zwischen
    ihren Hinterbeinen zu zerquetschen, hatten sie viel eicht
    eine Chance.
    Das Thurg-Weibchen hob zaghaft das linke Hinterbein und
    streckte es, bis es auf das Eis traf.
    »Gut, Biratz! Jetzt!«, rief Elena. Wenn Biratz jetzt nur einen
    Satz nach vorn machen würde …
    Unter Elena setzten sich gewaltige Massen in Bewegung.
    Sekundenlang dachte sie, dass Biratz viel eicht mit al en
    vier Beinen durch das Eis gebrochen war. Dann veränderte
    sich das Gestrampel und wurde zu einer wiegenden
    Bewegung, und plötzlich wusste Elena, dass sie gewonnen
    hatten, und ihr wurde ein wenig schwindlig angesichts ihres
    Erfolgs.
    »Ganz ruhig jetzt, ganz ruhig«, rief sie dem Tier zu und
    versetzte ihm einen sanften Stoß mit dem Stock. Und
    langsam und behäbig bewegte Biratz sich vorwärts. Ihr
    kuppelförmiger Kopf sank immer weiter nach unten und sie
    strauchelte am Rand einer Nebelbank und brach wieder
    durchs Eis. Aber diesmal sank sie nur wenige Zentimeter
    tief ein, bevor ihre Füße auf Schlamm trafen.
    Einige weitere Schritte, und sie waren auf festem Boden.
    Elena musste nach Luft schnappen, um einen Schrei zu
    unterdrücken, als Biratz den Kopf nach unten sacken ließ
    und ihr eine kurze, beängstigende Fahrt hinunter bis dorthin
    verschaffte, wo die Stoßzähne sich wieder aufwärtsbogen.
    Irgendwie schlitterte sie direkt zwischen ihnen hindurch und
    kletterte hastig von Biratz’ Rüsseln.
    »Es war sinnlos, das zu tun«, erklang Damons Stimme
    irgendwo neben ihr im Nebel. »Dein eigenes Leben aufs
    Spiel zu setzen.«
    »Was m-meinst du mit s-sinnlos?«, fragte Elena. Sie hatte
    keine Angst; sie war halb erfroren.
    »Die Tiere werden ohnehin sterben. Die nächste Prüfung
    werden sie nicht bestehen können, und selbst wenn sie es
    könnten – hier wächst nichts, kein einziger Halm. Statt
    eines schnel en, sauberen Todes im Wasser werden sie
    langsam verhungern.«
    Elena antwortete nicht; die einzige Antwort, die ihr

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