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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jetzt fertig mit dieser Welt.
    Elena legte wieder ihre auf seine kalte, blutverschmierte
    Wange. Ich habe dich im Arm gehalten, Liebling, genau
    wie jetzt – nun, fast genauso. Die ganze Nacht lang. Das
    war alles, was du wolltest: dich nicht allein fühlen zu
    müssen.
    Es folgte eine lange Pause, und Elena geriet mit dem Teil
    von ihr, der noch nicht taub oder bereits hysterisch war,
    langsam in Panik. Aber dann hörte sie ihn wieder,
    stockend.
    Ich danke dir … Elena. Danke … dafür, dass du mir dein
    kostbares Geheimnis erzählt hast.
    Ja, und ich werde dir etwas noch Kostbareres erzählen.
    Niemand ist allein. Nicht wirklich. Niemand ist jemals
    allein.
    Du bist bei mir … so warm … nichts mehr, worum ich mir
    Sorgen machen muss …
    Nichts mehr, versprach Elena ihm. Und ich werde immer
    bei dir sein. Niemand ist allein; ich verspreche es.
    Elena … die Dinge fangen jetzt an, sich merkwürdig
    anzufühlen. Kein Schmerz. Aber ich muss dir sagen …
    und ich weiß, dass du es bereits weißt … wie ich mich in
    dich verliebt habe … du wirst dich daran erinnern, nicht
    wahr? Du wirst mich nicht vergessen?
    Dich vergessen? Wie könnte ich dich jemals vergessen?
    Aber Damon sprach weiter, und plötzlich wusste Elena,
    dass er sie nicht mehr h?ren konnte, nicht einmal mehr auf
    telepathischem Wege.
    Wirst du dich erinnern? Für mich? Nur das … ich habe
    einmal geliebt – nur ein einziges Mal in meinem ganzen
    Leben. Kannst du dich daran erinnern, dass ich dich
    geliebt habe? Das bedeutet, dass mein Leben … etwas
    … wert war … Seine Stimme verklang.
    Elena wurde es immer schwindeliger. Sie wusste, dass sie
    schnel Blut verlor. Zu schnel . Ihr Verstand war nicht mehr
    scharf. Und sie wurde plötzlich von einem frischen Sturm
    des Schluchzens geschüttelt. Zumindest würde sie nie
    wieder schreien – es gab niemanden, den sie anschreien
    konnte. Damon war fortgegangen. Er war ohne sie
    weggelaufen.
    Sie wol te ihm folgen. Nichts war real. Verstand er denn
    nicht? Sie konnte sich kein Universum ohne Damon darin
    vorstel en, ganz gleich wie viele Dimensionen es gab.
    Wenn es keinen Damon gab, gab es keine Welt für sie.
    Er konnte ihr das nicht antun.
    Ohne zu wissen oder sich darum zu scheren, was sie tat,
    stieß sie tief in Damons Geist hinein, wobei sie ihre
    Telepathie wie ein Schwert benutzte und auf die hölzernen
    Verstrebungen eindrosch, die sie überal fand. Und endlich
    drang sie in den tiefsten Teil seines Wesens vor … wo ein
    kleiner Junge, eine Metapher für Damons
    Unterbewusstsein, einst mit Ketten beladen gewesen war
    und die Aufgabe zugewiesen bekommen hatte, den großen
    Stein zu bewachen, in dem Damon seine Gefühle
    verschlossen hielt.
    Oh Gott, er muss solche Angst haben, dachte sie. Was
    auch immer es kostete, sie durfte ihm nicht gestatten, vol er
    Angst fortzugehen ?
    Jetzt sah sie ihn. Den Kind-Damon. Wie immer konnte sie
    in dem süßen, rundlichen Gesicht den jungen Mann mit den
    scharfen Wangenknochen erkennen, zu dem Damon
    geworden war; sie konnte ihn in den großen, dunklen
    Augen erkennen, die bereits seinen späteren tiefen
    schwarzen Blick erahnen ließen.
    Aber obwohl er nicht lächelte, war der kleine Junge offen
    und herzlich, auf eine Weise, wie Damons älteres Ich es nie
    gewesen war. Und die Ketten … die Ketten waren fort.
    Auch der große Stein war fort.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest«, wisperte der
    Junge, und Elena nahm ihn in die Arme.
    Ganz ruhig, sagte Elena sich. Ganz ruhig. Er ist nicht real.
    Er ist das, was von Damons Geist übrig geblieben ist. Aber
    trotzdem, er ist noch jünger als Margaret, und er ist
    genauso weich und warm. Was auch geschieht, bitte, Gott,
    lass ihn nicht wissen, was wirklich mit ihm geschieht.
    Aber in den großen, dunklen Kinderaugen, die sich zu ihr
    emporwandten, lag Wissen. »Ich bin so froh, dich zu
    sehen«, vertraute er ihr an. »Ich dachte, dass ich viel eicht
    nie wieder mit dir reden würde. Und – er – du weißt schon,
    er hat einige Nachrichten hinterlassen. Ich denke nicht,
    dass er mehr sagen konnte, also hat er sie mir geschickt.«
    Elena verstand. Wenn es irgendeinen Teil seines Körpers
    gab, den das Holz nicht erreicht hatte, dann war es dieser
    letzte Winkel in ihm – seine Seele. Damon konnte noch
    immer zu ihr sprechen – durch dieses kleine Kind.
    Aber bevor sie selbst sprechen konnte, sah sie, dass in
    den Augen des Kindes Tränen standen, und dann durchlief
    ein Krampf seinen Körper,

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