Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
schwärzesten Orten der Dunklen
Dimensionen. «
Bonnie platzte heraus: »Warum ist Sage gegangen? Oh,
Damon, ist er unseretwegen gegangen? Warum hat er
dann Talon und Saber hiergelassen, damit sie über uns
wachen? Und, ach – ach – ach, Damon, es tut mir so leid!
So ungeheuer leid!«
Sie ließ sich vom Sofa gleiten und senkte den Kopf,
sodass nur noch ihre rotblonden Locken sichtbar waren.
Die kleinen blassen Hände auf den Boden abgestützt, sah
sie aus, als sei sie drauf und dran, mit dem Kopf den
Boden zu seinen Füßen zu berühren. »Das ist al es meine
Schuld und al e sind wütend – aber es war einfach so
grauenhaft, dass ich die schlimmsten Dinge glauben
musste, die mir einfielen!«
Es war ein Spannungsbrecher. Beinahe al e lachten. Es
war so typisch für Bonnie und es traf auf sie al e zu. Es war
so – menschlich.
Matt hätte sie am liebsten hochgehoben und wieder auf
das Sofa gesetzt. Meredith war immer die beste Medizin
für Bonnie. Aber als Matt nach ihr greifen wol te,
durchkreuzten zwei andere Paar Hände im wahrsten Sinne
des Wortes seine Pläne. Ein Paar waren Meredith’ eigene
lange, schlanke, olivfarbene Hände, und das andere Paar
war männlich, mit noch längeren, spitz zulaufenden Fingern.
Matt bal te die Hand zur Faust. Meredith sol sie aufheben,
dachte er, und seine unbeholfene Faust geriet – irgendwie
– Damons Fingern in die Quere. Meredith hob Bonnie
mühelos hoch und setzte sie wieder aufs Sofa. Damon
schaute Matt mit seinen dunklen Augen an, und Matt sah,
dass er völ ig verstand.
»Du sol test ihr wirklich verzeihen, Damon«, erklärte
Meredith, stets die unparteiische Schiedsrichterin,
unumwunden. »Ich glaube nicht, dass sie sonst heute Nacht
schlafen kann.«
Damon zuckte die Achseln, kalt wie ein Eisberg. »Viel eicht
… eines Tages.«
Matt spürte, wie seine Muskeln sich anspannten. Was für
eine Art Bastard war das, der so mit der kleinen Bonnie
umging?
»Du verdammter Mistkerl«, sagte Matt leise.
»Wie bitte?« Damons Stimme war nicht länger träge und
von falscher Höflichkeit, sondern plötzlich wie ein
Peitschenhieb.
»Du hast mich genau gehört«, knurrte Matt. »Und wenn
nicht, sol ten wir viel eicht nach draußen gehen, damit ich es
lauter wiederholen kann«, fügte er hinzu, getragen von
Flügeln der Tapferkeit.
So beflügelt, ließ er ein klagendes »Nein!« von Bonnie
hinter sich und auch ein sanftes »Scht« von Meredith.
Stefano sagte mit befehlsgewohnter Stimme: »Hört zu, al e
beide …«, aber dann brach er ab und hustete, was sowohl
Matt als auch Damon nutzten, um zur Tür zu rennen.
Auf der Veranda vor der Pension war es immer noch sehr
warm. »Ist das das Schlachtfeld?«, fragte Damon träge, als
sie die Stufen hinuntergingen und neben dem
geschotterten Pfad stehen blieben.
»Mir sol ’s recht sein«, sagte Matt knapp. Er fühlte, dass
Damon nicht sauber kämpfen würde.
»Ja, das ist definitiv nahe genug dran«, erklärte Damon
und schenkte Matt ein unnötig strahlendes Lächeln. »Du
kannst um Hilfe schreien, während der kleine Bruder im
Salon ist, und er wird genug Zeit haben, dich zu retten. Und
jetzt werden wir die Probleme lösen, wieso du dich in
meine Angelegenheit mischst und warum du …«
Matt versetzte ihm einen Hieb auf die Nase.
Er hatte keine Ahnung, was Damon vorhatte. Aber wenn
man nun mal jemanden aufforderte, mit nach draußen zu
kommen … dann stürzte man sich auf ihn. Dann stand man
nicht herum und redete. Wenn man das versuchte, haftete
einem gleich das Etikett »Feigling« oder Schlimmeres an.
Damon schien nicht der Typ, dem man das erst sagen
musste.
Aber andererseits war Damon immer in der Lage
gewesen, jeden Angriff auf sich abzuwehren, w?hrend er so
viele Beleidigungen aussprechen konnte, wie er mochte ?
fr?her.
Früher hätte er mir einfach jeden Knochen in der Hand
gebrochen und mich weiter auf hundertachtzig gebracht,
vermutete Matt. Aber jetzt … Ich bin fast so schnel wie er
und ich habe ihn einfach überrascht.
Matt bog zaghaft seine Finger durch. Es tat natürlich immer
weh, aber wenn Meredith das mit Caroline machen konnte,
dann konnte er es mit …
Mit Damon machen?
Verdammt, habe ich gerade Damon niedergeschlagen?
Lauf, Honeycutt, glaubte er die Stimme seines alten
Trainers zu hören. Lauf. Verschwinde aus der Stadt.
Ändere deinen Namen.
Hab ich versucht, hat nicht funktioniert.
Aber Damon sprang nicht auf wie ein fl
Weitere Kostenlose Bücher