Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
Narren hielt«, meinte Mrs Flowers.
»Ich nehme an, ich bin denselben Weg gegangen, bis ihr
gekommen seid und mich dazu gebracht habt, mich
aufzurichten und Dinge wahrzunehmen. Ich danke euch.«
»Wir sind diejenigen, die sich bei Ihnen bedanken sol ten«,
begann Elena, dann umarmte sie die alte Frau, und ihr
Herz hörte auf zu hämmern. Stefano sah sie mit
unverhohlener Liebe an. Es würde al es gut werden – für
sie.
Ich mache mir Sorgen um Matt, sandte sie Stefano und
wagte sich damit etwas weiter vor. Damon ist immer noch
so schnell – und du weißt, dass er Matt nicht ausstehen
kann.
Ich denke, antwortete Stefano mit einem schiefen Lächeln,
dass das eine ziemlich verblüffende Untertreibung ist.
Aber ich denke auch, dass du dir keine Sorgen machen
solltest, bevor wir sehen, wer unverletzt wieder
hereinkommt.
Elena betrachtete dieses Lächeln und dachte für einen
Moment an den impulsiven athletischen Matt. Im nächsten
Augenblick erwiderte sie Stefanos Lächeln. Sie verspürte
gleichzeitig ein schlechtes Gewissen und einen starken
Beschützerdrang – und sie fühlte sich sicher. Stefano gab
ihr immer ein Gefühl der Sicherheit. Und im Augenblick
wol te sie ihn einfach nur verwöhnen …
Im Vorgarten machte Bonnie sich die schlimmsten
Vorwürfe. Aber selbst jetzt noch dachte sie, wie attraktiv
Damon aussah, wie wild und dunkel und entschlossen und
betörend. Sie dachte an die Gelegenheiten, da er sie
angelächelt oder ausgelacht hatte, da er ihrem drängenden
Ruf gefolgt war, um sie zu retten. Sie hatte aufrichtig
geglaubt, dass eines Tages … Aber jetzt hatte sie das
Gefühl, als breche ihr das Herz.
»Ich würde mir am liebsten die Zunge abbeißen«, erklärte
sie. »Ich hätte niemals Rückschlüsse aus dem ziehen
dürfen, was ich gesehen habe.«
»Wie konntest du denn wissen, dass ich Stefano seine
Elena nicht weggenommen habe?«, fragte Damon
erschöpft. »Es ist genau die Art von Tat, die mir zuzutrauen
wäre.«
»Nein, ist es nicht! Du hast so viel getan, um Stefano aus
dem Gefängnis zu befreien – du hast dich immer selbst
den größten Gefahren ausgesetzt –, und du hast verhindert,
dass wir al e verletzt wurden. Du hast al das für andere
getan …«
Plötzlich wurden Bonnies Oberarme von Händen umfasst,
die so stark waren, dass ihr Geist von klischeehaften
Vergleichen ?berflutet wurde. Ein eiserner Griff. Stark wie
Stahl. Ein unausweichlicher Griff.
Und wie ein eisiger Sturzbach drang eine Stimme an ihre
Ohren.
»Du weißt nichts über mich, nichts darüber, was ich wil
oder was ich tue. Ich könnte in ebendiesem Augenblick
Ränke schmieden, ohne dass du davon auch nur die
geringste Ahnung hättest. Lass mich also nie wieder hören,
dass du über solche Dinge redest, und glaube niemals,
dass ich dich nicht töten würde, wenn du mir in die Quere
kommst«, sagte Damon.
Er stand auf und ließ Bonnie sitzen, wo sie saß, während
sie ihm nachstarrte. Und sie hatte sich geirrt. Sie hatte
keineswegs al ihre Tränen geweint.
KAPITEL FÜNF
»Ich dachte, du wol test hinausgehen, damit wir mit Damon
reden können«, bemerkte Stefano, immer noch Hand in
Hand mit Elena, während sie eine scharfe Biegung nach
rechts auf die klapprige Treppe zumachte, die zu den
Räumen im ersten Stock führte und zu Stefanos darüber
gelegenem Dachboden.
»Nun, solange er Matt nicht umbringt und wegläuft, sehe ich
nicht, was uns daran hindern sol te, morgen mit ihm zu
reden.« Elena schaute zu Stefano hinüber, und Grübchen
traten in ihre Wangen. »Ich habe deinen Rat beherzigt und
ein wenig über die beiden nachgedacht. Matt ist ein
ziemlich zäher Quarterback, und sie sind jetzt beide nur
Menschen, richtig? Wie dem auch sei, es wird Zeit für dein
Abendessen.«
»Abendessen?« Stefanos Reißzähne reagierten
automatisch – peinlich schnel – auf das Wort. Er musste
später wirklich mit Damon reden und sicherstel en, dass
Damon sich als Gast der Pension verstand – denn nichts
anderes war er –, aber es stimmte, er konnte das morgen
noch tun. Morgen wäre es viel eicht sogar effektiver, wenn
Damons eigener aufgestauter Zorn sich zerstreut hatte.
Er drückte die Zunge gegen seine Reißzähne und
versuchte, sie mit Gewalt zur?ckzudr?ngen, aber die kleine
Stimulierung f?hrte nur dazu, dass sie sich sch?rften und
sich in seine Unterlippe bohrten. Jetzt schmerzten sie auf
angenehme Weise. Al es in Reaktion auf ein einziges
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