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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Mädchen
    die zappelnde Serviette, die Bonnie ihr zugesteckt hatte.
    »Teilt euch das untereinander«, sagte sie entschieden, und
    Bonnie fragte sich, ob sie dachte, Aliana habe auch das
    gesagt.
    Eine Pfeife schril te. »Zehn Minuten bis zum Löschen des
    Lichts«, rief eine heisere Stimme. »Jedes Mädchen, das in
    zehn Minuten nicht auf seiner Pritsche liegt, wird bestraft
    werden. Morgen ist Sektion C an der Reihe.«
    »In Ordnung! Wir werden verdammt noch mal taub sein,
    bevor wir verkauft werden«, murrte Eren.
    »Bevor wir verkauft werden?«, wiederholte Bonnie
    begriffsstutzig, obwohl sie von dem Augenblick an, in dem
    sie das Lager als Sklavenhandel erkannt hatte, wusste,
    was geschehen würde.
    Eren drehte sich um und zischte: »Ja, was sonst?«
    »Ich wol te nur fragen«, lenkte Bonnie ein, »wie wir verkauft
    werden. Geschieht es an einem dieser schrecklichen ?
    ffentlichen Orte, wo man nur mit einem Hemd bekleidet vor
    einer Menschenmenge stehen muss??
    »Ja, das ist es, was die meisten von uns tun werden«,
    erwiderte ein junges Mädchen mit sanfter Stimme, das
    während des Essens und der Zeit, in der die Pritschen
    zusammengestel t worden waren, leise geweint hatte.
    »Aber diejenigen, die sie als besondere Waren auswählen,
    werden warten müssen. Uns werden sie baden lassen und
    besondere Kleider geben, aber sie tun das nur, damit wir
    für die Kunden präsentabler aussehen. Damit die Kunden
    uns genauer inspizieren können.« Sie schauderte.
    »Du machst dem neuen Mädchen Angst, Maus«, schalt
    Eren. »Wir nennen sie Maus, weil sie immer so ängstlich
    ist«, erklärte sie Bonnie.
    Bonnie schrie lautlos: Damon!

    Damon war ausstaffiert mit seiner neuen Uniform, die ihn
    als Hauptmann der Wache auswies. Sie war hübsch,
    schwarz auf schwarz, mit Paspeln in hel erem Schwarz
    (selbst Damon erkannte die Notwendigkeit von Kontrasten
    an). Außerdem gehörte ein Umhang dazu.
    Und er war wieder ein vol er Vampir, so mächtig und
    angesehen, wie selbst er es sich kaum hatte vorstel en
    können. Einen Moment lang schwelgte er einfach in dem
    Gefühl, seine Arbeit gut gemacht zu haben. Dann dehnte er
    seine Vampirmuskeln stärker, drängte Jessalyn, die oben
    war, in einen tieferen Schlaf hinein, während er Schwaden
    der Macht durch diese ganze Dimension sandte und
    erforschte, was in den verschiedenen Distrikten vorging.
    Jessalyn … nun, das war ein Dilemma. Damon hatte das
    Gefühl, dass er ihr einen Brief oder irgendetwas
    hinterlassen sol te, aber er war sich nicht ganz sicher, was
    er schreiben wol te.
    Was konnte er ihr sagen? Dass er gegangen war? Das
    würde sie selbst sehen. Dass es ihm leidtat? Nun,
    offensichtlich tat es ihm nicht o leid, dass er sich dafür
    entschieden hätte, nicht zu gehen. Dass er anderswo
    Pflichten habe?
    Moment. Das könnte tatsächlich funktionieren. Er konnte ihr
    sagen, dass er ihr Territorium überprüfen müsse und dass
    er deshalb nicht bei ihr im Schloss bleiben könne. Er
    konnte ihr sagen, dass er zurückkommen würde … bald.
    Ziemlich bald. Ziemlich ziemlich bald.
    Damon drückte die Zunge gegen einen Eckzahn und spürte
    die prompte, erfreuliche Schärfe und Länge des Zahns. Er
    wol te jagen, Punkt. Natürlich gab es hier so viel
    schwarzmagischen Wein, dass ein männlicher Diener, als
    er ihn angehalten und um welchen gebeten hatte, ihm sofort
    mit einer Magnumflasche zu Diensten gewesen war.
    Damon hatte ab und zu ein paar Gläser dieses Weins
    getrunken, aber in Wirklichkeit wol te er nur eins: Jagen.
    Und zwar keine Sklaven und gewiss kein Tier.
    Das war der Moment, in dem ihm Bonnie wieder einfiel.
    In weiteren drei Minuten hatte er al es, was er tun musste,
    geplant, einschließlich der jährlichen Lieferung von
    Dutzenden von Rosen an die Prinzessin, unter seinem
    Namen. Jessalyn hatte ihm ein sehr großzügiges
    Einkommen gewährt und bereits einen Vorschuss auf den
    nächsten Monat gegeben.
    Binnen fünf Minuten fog er – obwohl das auf der Straße als
    sehr schlechtes Benehmen galt, und erst recht in einem
    Marktdistrikt.
    Binnen fünfzehn Minuten hatte er die Hände um den Hals
    der Pensionswirtin gelegt, der Frau, die er sehr gut dafür
    bezahlt hatte, um dafür zu sorgen, dass genau das, was
    geschehen war, niemals geschah.
    Nach sechzehn Minuten bot ihm die Wirtin grimmig das
    Leben ihres jungen und nicht sehr intel igenten Sklaven als
    Entschädigung an. Damon trug noch immer seine Uniform
    als Hauptmann der Wache. Er konnte den Jungen

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