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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Zimmer. Wieder zu
    Hause.
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie war nicht mehr ganz so verzweifelt
    wie noch beim Einschlafen; es war zwar wieder etwas Dunkles im Gange,
    aber sie musste zugeben, dass immerhin die Möglichkeit bestand, dass
    sich das eines Tages wieder ändern würde. Doch ihre Augen und ihre
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    Kehle fühlten sich trocken und rau vom Weinen an. Sie vermisste Damon
    so sehr.
    Da knarrte ein Dielenbrett. Elena versteifte sich. Sie kannte dieses Knar-
    ren. Es war das Dielenbrett an ihrem Fenster. Jemand war in ihrem
    Zimmer.
    Elena lag ganz still da und ging im Geiste alle Möglichkeiten durch. Ste-
    fano hätte sich zu erkennen gegeben, sobald er ihren Seufzer gehört hätte.
    War es Margaret, die sich still herangeschlichen hatte, um zu Elena ins
    Bett zu kriechen?
    »Margaret?«, fragte sie leise.
    Sie bekam keine Antwort und spitzte die Ohren. Elena glaubte, das Ger-
    äusch von langsamen, schweren Atemzügen auszumachen.
    Plötzlich wurde die Lampe auf ihrem Sekretär eingeschaltet. Das strah-
    lende Licht blendete Elena. Sie konnte nur die Umrisse einer dunklen
    Gestalt erkennen.
    Dann erholten ihre Augen sich. Am Fußende ihres Bettes stand mit
    einem schwachen Lächeln auf dem fein geschnittenen Gesicht und mit
    dunklem wachsamem Blick, als sei er sich eines Willkommens nicht sicher,
    ein ganz in Schwarz gekleideter Mann.
    Damon.

Kapitel Zweiundzwanzig
    Elena konnte nicht atmen. Sie nahm vage wahr, dass sie den Mund öffnete
    und wieder schloss, aber kein Wort herausbrachte. Ihre Hände und Füße
    waren taub.
    Damon warf ihr ein beinahe scheues Lächeln zu – merkwürdig, denn
    Damon war nicht gerade der scheue Typ – und zuckte die Achseln. »Nun,
    Prinzessin? Du wolltest mich hier bei dir haben, nicht wahr?«
    Als sei plötzlich eine unsichtbare Fessel gerissen, sprang Elena aus dem
    Bett und warf sich in Damons Arme.
    »Bist du real?«, fragte sie halb schluchzend. »Geschieht das hier wirk-
    lich ?« Sie küsste ihn wild, und er erwiderte ihren Kuss mit der gleichen
    Leidenschaftlichkeit. Sie spürte kühle Haut und Leder und seine ver-
    trauten und zugleich überraschend weichen Lippen unter ihren.
    »Hier bin ich«, murmelte er in ihr Haar, während er sie eng an sich zog.
    »In der Wirklichkeit. Ich verspreche es dir.«
    Elena trat zurück und schlug ihm kräftig ins Gesicht. Damon funkelte
    sie an und hob die Hand, um sich die Wange zu reiben. »Autsch«, sagte er,
    dann ließ er ein aufreizendes Lächeln aufblitzen. »Ich kann nicht be-
    haupten, dass das vollkommen unerwartet war – ich werde häufiger von
    Frauen geohrfeigt, als du es für möglich halten würdest. Aber das ist nicht
    gerade ein sehr netter Willkommensgruß für eine verloren geglaubte
    Liebe, Schätzchen.«
    »Wie konntest du nur?«, fragte Elena wütend. »Wie konntest du nur,
    Damon? Wir alle haben um dich getrauert. Stefano bricht völlig zusam-
    men. Bonnie macht sich Vorwürfe. Ich … ich … ein Teil meines Herzens ist
    ebenfalls gestorben. Wie lange hast du uns schon beobachtet? Waren wir
    dir egal? War das für dich alles eine Art Witz? Hast du gelacht, wenn wir
    geweint haben?«
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    Damon zuckte zusammen. »Liebling«, murmelte er. »Meine Prinzessin.
    Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?«
    »Natürlich freue ich mich!«, erwiderte Elena entrüstet. Sie holte tief
    Luft und beruhigte sich ein wenig. »Aber Damon, was hast du dir dabei
    gedacht? Wir haben dich alle für tot gehalten! Für immer tot, und nicht et-
    wa so, dass du ein paar Tage später völlig genesen in meinem Zimmer
    auftauchen kannst! Was ist los? Haben die Wächter das getan? Als ich sie
    darum angefleht hatte, haben sie mir erklärt, dass sie es nicht könnten. Sie
    sagten, wenn ein Vampir stirbt, dann sei es für immer.«
    Damon schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln. »Nun, gerade du solltest
    wissen, dass der Tod nicht für immer sein muss.«
    Elena zuckte die Achseln und schlang die Arme um sich. »Ich dachte,
    bei mir wäre es etwas anderes gewesen, als ich zurückgekommen bin«,
    murmelte sie kleinlaut. Ihre Gefühle waren vollkommen außer Kontrolle.
    Weil du unter Schock stehst, sagte eine winzige Stimme in ihrem Hinter-
    kopf weise. »Mystischer Kram, du weißt schon. Meine Zeit war noch nicht
    abgelaufen. He!« Sie stieß ihn mit einem Finger an. »Bist du jetzt ein
    Mensch? Ich war ein Mensch, als ich zurückgekommen bin.«
    Damon schauderte ausgiebig und theatralisch. »Gott behüte.

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