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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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werden, die Kinder mußten davon aufgezogen und eine Frau unterhalten werden, dazu kamen die Kosten für Miete, Ernährung, Kleidung und Kohlen. Mein Vater ist verrückt, dachte er, das Geld hat ihm den Kopf verdreht. Man denke nur einmal an die zwanzigtausend Guineen, die er mit dieser albernen Wette gegen Brock und Gorth verpinkelt hat – ja, richtig weggepinkelt! Aber das war immerhin noch ein Spiel, mit dem er Brock hatte weglocken wollen. Ein Spiel, das den Einsatz lohnte, falls es gelänge, und es war ja wohl gelungen – das Barrensilber lag in der China Cloud. Wir sind wieder reich, dachte er. Reich.
    Culum wußte ganz genau, daß reich zu sein bedeutete, nicht mehr arm zu sein. Er wußte auch, daß sein Vater recht hatte – nicht auf das Geld kam es an. Wichtig war Geld nur dann, wenn es fehlte.
    »Das ist zuviel, einfach zuviel«, sagte Robb entsetzt.
    »Richtig. In gewisser Weise ist es das.« Struan zündete sich einen Stumpen an. »Aber Noble House hat die Pflicht, sich fürstlich zu benehmen. Diese Nachricht wird sich verbreiten wie keine vorher. Und noch nach hundert Jahren wird man davon sprechen.« Er legte seine Hand auf Culums Schulter. »Merk dir auch noch eine andere Regel, mein Junge: Wenn es bei deinem Spiel um hohen Einsatz geht, muß auch das Risiko hoch sein. Wenn du nicht bereit bist, ein hohes Risiko einzugehen, laß die Hände vom Spiel.«
    »Ein so – ein so gewaltiger Betrag wird oder könnte doch einige Leute dazu treiben, mehr Geld zu riskieren, als sie sich leisten können. Das ist doch nicht richtig, oder?«
    »Sinn des Geldes ist, sich seiner zu bedienen. Ich möchte behaupten, daß diese Ausgabe sich lohnen wird.«
    »Aber was gewinnst du durch diesen Einsatz?«
    »Ich gewinne an Gesicht, mein Junge.« Struan wandte sich an Robb. »Wer wird Siegerin?«
    Robb schüttelte hilflos den Kopf. »Ich weiß es nicht. Die Schönheit wird siegen – Shevaun. Aber ist sie die Eleganteste? Es gibt einige, die ein Vermögen riskieren würden, um diese Ehre zu gewinnen, ganz zu schweigen vom ausgesetzten Preis.«
    »Hast du Shevaun schon kennengelernt, Culum?«
    »Nein, Vater. Ich sah sie einmal auf der Straße, die George – George Glessing – von Glessing's Point bis zum Happy Valley angelegt hat, Spazierengehen. Miss Tillman ist eine Schönheit. Aber ich finde Miss Sinclair viel anziehender. Sie ist besonders reizend. George und ich sind einige Zeit mit ihr zusammen gewesen.«
    »Ach was, erst kürzlich?« Struan unterdrückte sein jäh aufflammendes Interesse.
    »Ja«, antwortete Culum unbefangen. »Wir waren zu einem Abschiedsessen mit Miss Sinclair und Horatio auf Georges Schiff zusammen. Dem armen George hat man sein Schiff weggenommen. Er war äußerst aufgebracht. Willst du übrigens wirklich diesen Ball geben?«
    »Wieso hat den Glessing sein Schiff verloren?«
    »Longstaff hat ihn zum Hafenkommandanten und zum leitenden Vermessungsbeamten ernannt. Der Admiral hat ihm befohlen, diese Stellungen anzunehmen. Miss Sinclair war mit mir einer Meinung, daß dies seine beruflichen Aussichten verbesserte – aber er war da anderer Ansicht.«
    »Magst du ihn?«
    »O ja. Er war mir gegenüber sehr nett.« Fast hätte Culum hinzugefügt: Obwohl ich der Sohn des Tai-Pan bin. Er betrachtete es als einen Glücksfall, daß Glessing und er die gleichen Interessen hatten. Beide waren sie gute Kricketspieler – Culum war Mannschaftskapitän der Universität gewesen und hatte im vergangenen Jahr für seine Grafschaft gespielt.
    »Bei Gott«, hatte Glessing gesagt, »Sie müssen verdammt gut sein. Ich selber habe immer nur für die Marine gespielt. Was waren Sie denn?«
    »Erster Schläger.«
    »Mensch – ich habe es nur bis zum zweiten gebracht. Hol mich der Teufel, Culum, vielleicht sollten wir einen Platz als Kricketfeld abstecken, was? Dann könnten wir da ein bißchen üben, was meinen Sie?«
    Culum lächelte in sich hinein; er war froh, Kricketspieler zu sein. Wäre er es nicht gewesen, hätte Glessing auf ihn herabgesehen; dann hätte er nicht das Vergnügen gehabt, Mary nahe zu sein. Er fragte sich, ob er sie wohl auf den Ball würde führen dürfen. »Miss Sinclair und Horatio mögen dich sehr, Vater.«
    »Ich hatte geglaubt, Mary sei in Macao.«
    »Dort war sie, Vater. Aber sie ist vor etwa einer Woche auf einige Tage nach Hongkong zurückgekehrt. Sie ist ein sehr nettes Mädchen, nicht wahr?«
    Plötzlich erklang die Schiffsglocke, ein Getrampel von Füßen und der Ruf: »Alle Mann an

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