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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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die Antwort darauf Tod oder Verstümmelung. Jedes Mitglied zahlt Beiträge – ähnlich wie bei einer Gewerkschaft. Wo immer es Unzufriedene gibt, hetzen die Tongs zum Aufstand. Es sind Fanatiker. Sie vergewaltigen, foltern und breiten sich wie eine Seuche aus.«
    »Haben Sie jemals von chinesischen Geheimgesellschaften gehört?« fragte Struan. »Ich meine, bevor Tsching-so Ihnen davon gesprochen hat?«
    »Nein, Sir.«
    »Anarchisten sind wahrhaftig richtige Teufel«, erklärte Brock besorgt. »Das wäre die Art von Teufelei, zu der die Chinesen neigen.«
    Longstaff schob eine kleine, rote dreieckige Fahne über den Tisch. Sie wies zwei chinesische Schriftzeichen auf. »Der Statthalter hat mir erklärt, daß dieses Dreieck stets ihr Symbol ist. Die Schriftzeichen auf dieser Fahne bedeuten ›Hongkong‹. Auf jeden Fall haben wir mit Schwierigkeiten zu rechnen, soviel steht fest. Tsching-so hat die Absicht, Bannermänner und Mandarine nach Tai Ping Schan zu entsenden, die dort mit dem Schwert etwas aufräumen sollen.«
    »Sie haben sich doch nicht etwa einverstanden erklärt?« rief Struan.
    »Du lieber Himmel, nein. Wir werden auf unserer Insel keine Einmischung dulden, wahrhaftig nicht. Ich habe ihm erklärt, daß unter unserer Flagge Anarchisten nichts zu bestellen haben und wir uns auf unsere Weise und umgehend mit ihnen befassen. Was aber sollen wir nun unternehmen?«
    »Jeden Asiaten von der Insel runterwerfen. Damit wäre das erledigt«, sagte der Admiral.
    »Das ist unmöglich, Sir«, entgegnete Struan. »Und es wäre nicht zu unserem Vorteil.«
    »Richtig«, warf auch Brock ein. »Wir müssen doch Arbeiter, Kulis und Bedienstete haben. Wir brauchen sie dringend.«
    »Die Antwort darauf ist ganz einfach«, erklärte der General und nahm eine Prise Schnupftabak. Er war ein grauhaariger, ungeschlachter Mann mit rötlichem verwittertem Gesicht. »Erlassen Sie eine Verordnung, nach der jeder, der diesem – wie nannten Sie es doch noch? – diesem Dingsda angehört, diesem Tong, aufgehängt wird.« Er nieste. »Ich werde schon dafür sorgen, daß eine solche Verordnung durchgeführt wird.«
    »Sie können keinen Chinesen aufhängen, Mylord, nur weil er eine ausländische Dynastie abschütteln will. Das verstieße gegen englisches Gesetz«, erwiderte ihm Struan.
    »Ausländische Dynastie hin oder her«, rief der Admiral, »den Aufstand gegen den Kaiser einer ›befreundeten Macht‹ zu begünstigen – und er wird mit uns schon sehr bald befreundet sein, wenn wir endlich die Aufgaben erfüllen dürfen, zu deren Lösung uns unsere Regierung hierher entsandt hat –, das verstieße gegen alle international gültigen Gesetze. Auch gegen englisches Gesetz. Sehen Sie sich doch nur einmal dieses Gesindel von Chartisten bei uns an!«
    »Wir hängen sie aber nicht auf, weil sie Chartisten sind. Nur wenn man sie eines Aktes der Rebellion oder eines Verstoßes gegen die Gesetze überführt. Und das zu Recht!« Struan sah den Admiral finster an. »Nach englischem Gesetz hat ein Mensch das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Und das Recht zu politischem Zusammenschluß.«
    »Aber nicht zu einem Zusammenschluß, der auf Vorbereitung eines Aufstands hinausläuft!« erwiderte der General. »Billigen Sie etwa die Auflehnung gegen die rechtmäßige Regierung?«
    »Das ist so lächerlich, daß ich auf eine Antwort verzichten möchte!«
    »Aber meine Herren, meine Herren«, suchte Longstaff zu beschwichtigen. »Selbstverständlich können wir niemand aufhängen, der … der also irgendeiner Sache angehört. Aber auf der anderen Seite können wir es auch nicht zulassen, daß Hongkong von Anarchisten verseucht wird, oder? Auch nicht von diesen verfluchten Gewerkschaftsgedanken.«
    »Es könnte auch eine List Tsching-sos sein, der unsere Aufmerksamkeit ablenken will.« Struan sah Brock an. »Haben Sie jemals von den Tongs gehört?«
    »Nein. Aber ich könnte mir vorstellen, daß diese Leute mit der Dreiecksfahne, wenn sie schon alle erpressen, sehr bald auch den Handel und damit uns erpressen werden.«
    Verdrießlich schnippte der General nichtvorhandenen Staub von seinem tadellos sauberen scharlachroten Waffenrock. »Hier handelt es sich ganz offensichtlich um eine Frage aus dem Bereich der militärischen Zuständigkeit, Exzellenz. Warum erlassen Sie nicht eine Verordnung und erklären diese Organisation für gesetzwidrig? Das übrige erledigen dann schon wir. Das heißt, wir werden die Richtlinien befolgen, die sich in Indien

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